Voerde. In der ehemaligen Filiale der Bäckerei Jöhren in Friedrichsfeld eröffnet Schollin. Es gibt auch einen Termin für die Eröffnung an der Bahnstraße.

Schon von außen kündigt sich die Neueröffnung an: Die Hauswand ist nicht mehr gelb, sondern blau-grau gestrichen, an den Fensterscheiben des Geschäfts an der Lessingstraße in Friedrichsfeld kleben außerdem Zettel: „Hier entsteht etwas Neues“ und darunter „Schollin“ sowie „Eröffnung demnächst“ – und zwar bereits am Donnerstag, 6. Juni, wie Klaus Becker, Geschäftsführer der Dinslakener Traditionsbäckerei, nun mitteilt.

Dass Schollin in die Räume der ehemaligen Bäckerei Jöhren ziehen wird, war bereits im April öffentlich geworden. „Uns war klar, dass wir den Menschen eine gesunde Ergänzung zu den anderen Läden am Marktplatz bieten wollten“, ist die Begründung für die Entscheidung von Schollin als neuen Mieter laut Guido Matzken. Er ist Prokurist bei der Wohnbau Dinslaken, die die Gebäudeeigentümerin ist.

Schollin-Geschäftsführer begründet Entscheidung für den Standort in Voerde

Eine „wahnsinnige Frequenz“ und ein „sehr gut funktionierender Ortskern“ - unter anderem mit Post, Bücherei, Supermarkt und Sparkasse - war auch für die Handwerksbäckerei ein Grund, sich nun auch in Friedrichsfeld anzusiedeln. „Hier kaufen nicht nur die Leute aus dem Stadtteil ein. Viele kommen eben auch aus den umliegenden Dörfern“, weiß Becker aus eigener Erfahrung, schließlich wohne er selbst nicht weit entfernt vom neuen Schollin-Standort.

Stehen in der neuen Schollin-Filiale in Voerde-Friedrichsfeld: Klaus Becker Schollin-Geschäftsführer, Petra Eggert-Höfel, Geschäftsführerin Wohnbau sowie Guido Matzken Prokurist Wohnbau (von links).
Stehen in der neuen Schollin-Filiale in Voerde-Friedrichsfeld: Klaus Becker Schollin-Geschäftsführer, Petra Eggert-Höfel, Geschäftsführerin Wohnbau sowie Guido Matzken Prokurist Wohnbau (von links). © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

220.000 Euro hat der Umbau das Unternehmen gekostet. „Deutlich weniger“ als die rund 300.000 Euro, die der Bäckereibetrieb in die soeben eröffnete Filiale in Duisburg-Mittelmeiderich gesteckt hat, sagt Becker. „Hier musste viel weniger gemacht werden“, erklärt er und ergänzt: „In Duisburg mussten wir sogar Parkplätze bauen. Außerdem ist die Fläche hier viel kleiner.“ Auf 122 Quadratmetern empfangen bald insgesamt zehn bis zwölf Schollin-Mitarbeiter die Gäste. Ein Team aus Stammkräften soll mit neuen Mitarbeitern ergänzt werden. Für den Standort sei Schollin derzeit noch auf der Suche nach geeignetem Personal.

So sieht der neue Schollin in Voerde von innen aus

Dunkle Farben schmücken die Wände im Inneren, der Boden ist in Holzoptik gehalten. Nur der Thekenbereich ist mit grauen Bodenfliesen ausgelegt, die von der Eingangstür direkt den Weg geradeaus zur Auslage weisen. Das Warenangebot wird wie in allen anderen Filialen gleich sein. „Von Brot über Brötchen bis hin zu Kuchen gibt es bei Schollin alles. Man kann sich hier hinsetzen, miteinander ins Gespräch kommen. Auch das war uns wichtig. Das könnte wie eine Art Dorftreff werden“, erklärt Wohnbau-Geschäftsführerin Petra Eggert-Höfel.

Ungefähr 35 Leute finden in der neuen Schollin-Filiale in Voerde-Friedrichsfeld im Innenraum und Außenbereich Platz. Bis diese dort einen heißen Kaffee oder ein frisch belegtes Brötchen genießen können, müssen in den kommenden Tagen jedoch noch einige Arbeiten erledigt werden. Die Theke, einige Geräte und die Bestuhlung werden noch geliefert, ab Dienstag, 4. Juni, soll dann alles für die Eröffnung geputzt werden.

Aus von Bäckerei Jöhren in Voerde: Das waren die Gründe

Dass dann ab dem 6. Juni wieder eine Bäckerei in den ehemaligen Jöhren-Räumen eröffnet, dürfte die Bürger freuen. Schließlich zeigten sie sich damals traurig über das Aus der Bäckerei. „Sehr schade“ und „sehr traurig“ lauteten nur zwei der zahlreichen Facebook-Kommentare. Die Folgen der Corona-Pandemie, die Energiekrise und die daraus resultierenden steigenden Kosten sowie höhere Lebensmittelpreise und seine eigene stark angeschlagene Gesundheit infolge einer Erkrankung hatten Inhaber Thomas Jöhren zu dem Schritt gezwungen. Das erklärte er Ende Januar gegenüber der NRZ.

Insgesamt vier Filialen hatte Jöhren zuletzt betrieben. Mit „Lenis Backstube“ ist bereits im März in das Geschäft an der Alten Hünxer Straße eine neue Bäckerei eingezogen. Nun folgt die Wiedereröffnung an der Lessingstraße durch Schollin. Das Unternehmen hat jedoch noch einen weiteren Standort übernommen. Wie Klaus Becker bereits jetzt verrät, soll im Sommer mit Schollin dann auch wieder eine Bäckerei in die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße einziehen.