Voerde. Nach der Ausschusssitzung in Voerde nimmt die Initiative „Emmelsum Biotop Retten“ Stellung zu den Plänen. Diese Punkte werden kritisiert.
Die Initiative „Emmelsum Biotop Retten“ wird weiterhin versuchen, die Ansiedlung von Greenfield zu verhindern. Denn aus Sicht der Initiative wird der geplante Logistikpark negative Auswirkungen auf Mensch und Natur haben. Dazu will die Initiative die Offenlegung nutzen oder gegebenenfalls den Klageweg beschreiten. „Wir hoffen, dass viele Bürger und Bürgerinnen ihre Einwendungsmöglichkeiten im Rahmen der Offenlegung nutzen“, sagt Frank Parting von der Initiative.
Der als umweltfreundlich verpackte neue Bebauungsplan sei in ihren Augen nichts anderes als ein fauler Kompromiss. 50.000 Quadratmeter Fläche benötige die Logistikansiedlung weiterhin. „Steht man vor der Fläche, sieht man mehr als deutlich, wie riesig die Fläche noch ist und welche Zerstörung ihr bevorsteht“, erklärt Parting.
Zweifel an der Umsetzung des Bahnanschlusses
Nicht wirklich ernsthaft könne der Wildwechselkorridor hinter den Logistikhallen begrenzt durch den Zaun von Trimet gemeint sein, finden neben Parting auch Johannes Hansen und Johannes Pappas, ebenfalls Mitglieder der Initiative. „Das ist ein schlechtes Greenwashing-Argument, um nur ein Beispiel zu nennen“, führt Parting weiter aus. Die Biodiversität der gesamten Fläche sei nicht gleichwertig durch eine kleinere Fläche zu ersetzen.
Die Initiative bezweifelt auch die Umsetzung eines Bahnanschlusses. Eine Lagerfläche um Container abstellen zu können, wurde aus dem Bebauungsplan entfernt, so Parting. Die ohnehin schon eingeschränkte Nutzbarkeit der Bahnlinie werde deutlich eingeschränkt. Deltaport habe noch keine Genehmigung für den Bahnanschluss beantragt. Nirgendwo seien die Auswirkungen (Bauphase und Betriebsphase) des Bahnanschlusses auf die Anwohner, Flora und Fauna vermerkt. So befürchtet die Initiative, dass es keinen Bahnanschluss geben wird und dieser nur ein Verkaufsargument sei, wie man es schon aus dem Rhein-Lippe-Hafen kenne. Es gebe somit beim Greenfield Bauprojekt keine verkehrstechnische Entlastung vom Lkw-Verkehr, sind sich die Mitglieder der Initiative sicher.
Kritik am Verkehrsgutachten
Das Verkehrsgutachten prognostiziere eine 30-prozentige Steigerung des Verkehrsaufkommens durch die Nachbarhäfen Emmelsum und Rhein-Lippe. Die Infrastruktur werde zunehmend belastet, alte Verkehrsplanungen (A59/B8N) rückten wieder in den Fokus. „Hier ist das Verkehrsgutachten als wenig realistisch einzustufen, da die Verkehrsachsen zur A59 und zur A3, mit all ihren Ausweichstrecken durch Voerde, Hünxe und Dinslaken keine Berücksichtigung finden“, meint Parting.
Und führt weiter aus: „In den letzten Jahren ist der Verkehr auf der B8, Frankfurter Straße und der Dinslakener Straße, um nur einige zu nennen, deutlich angestiegen.“ Wie groß soll die Belastung für die Anwohner noch werden? Können so nationale und europäische Richtlinien zu Verkehrs- und Lärmemissionen sowie die WHO Empfehlungen überhaupt eingehalten werden, fragt sich die Initiative. Dazu gebe es keine Untersuchungen an den Verkehrsachsen. Sieht so verantwortliches Handeln aus? Sieht so Lebensqualität aus? Die Mitglieder der Initiative „Emmelsum Biotop Retten“ sind skeptisch. Und schließlich gebe es für Voerde keinen finanziellen Zugewinn (Gewerbesteuer), so Parting, sondern viel Fläche für wenige Arbeitsplätze.
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