Voerde. Die Voerder Stadtverwaltung hat die Unterlagen zum Logistikpark veröffentlicht. Welche Entscheidung ansteht und welche Gutachten vorliegen.
Einmal wurde die Beratung vertagt. Das war im Mai vergangenen Jahres. Danach tauchte der Punkt „Logistikpark Emmelsum“ erst gar nicht auf der Tagesordnung eines Ausschusses oder des Rats auf. In der nächsten Woche ist es so weit: In einer gemeinsamen Sitzung von mehreren Ausschüssen wird über die Offenlage der Pläne vorberaten. Endgültig entscheidet darüber der Rat in der Sitzung am 19. März.
Die Vorlage, die die Verwaltung am Dienstag (5. März) im Ratsinformationssystem veröffentlichte, ist sehr umfangreich. Die Stellungnahme der Verwaltung umfasst neun Seiten und es gibt 26 Anlagen: zum Beispiel mehrere Umweltberichte, Karten zur Umweltverträglichkeitsstudie, die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung mit zwei Anhängen, das Lärmgutachten und ein Bodengutachten.
Die 19 Hektar große Fläche gehört zum Hafenbereich
Mit der Offenlage, die beschlossen werden soll, sollen die Weichen für die Umsetzung der Pläne geschaffen werden. Die Unterlagen sollen laut Beschlussvorschlag für die Dauer eines Monats öffentlich ausgelegt werden. Den Aufstellungsbeschluss fasste der Stadtrat am 5. April 2022. Geplant ist auf der zum Hafenbereich gehörenden ca. 19,1 Hektar umfassenden Teilfläche östlich der bestehenden Aluminiumhütte die Entwicklung eines multimodalen Logistikstandorts unter der Bezeichnung „Logistikpark Hafen Emmelsum“. Unterm Strich, so die Verwaltung, „ergibt sich eine erhebliche planerische Rücknahme des bisher rechtlich ausnutzbaren Versiegelungsgrades.
Der Vorhabenträger, die Firma Greenfield aus Düsseldorf, hat die geplante Halle verkleinert. Von ursprünglich sieben Hallensegmenten mit zusammen ca. 75.000 Quadratmeter Hallenfläche auf fünf Hallensegmente mit rund 50.000 Quadratmeter Fläche.
Anschluss an die Kreisbahn
Der vorhandene Gehölzstreifen entlang der Weseler Straße und der Kreisbahn im Osten und Südosten des Plangebietes bleibt weitgehend erhalten und übernimmt eine abschirmende Funktion gegenüber dem Umgebungsbereich, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Weitere Gehölzbestände sowie eine Wildwechsel-Zone werden als Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft planungsrechtlich gesichert. Zur vollständigen Eingrünung der Fläche ist eine bandartige Grünfläche mit Gehölzanpflanzungen am nördlichen Rand des Planungsgebietes an der Schleusenstraße vorgesehen. Eine auch weiterhin für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehene Fläche im südlichen Bereich bleibt erhalten.
Die Laster erreichen den Logistikpark über die Schleusenstraße. Die Ausrichtung der Logistikhallen soll so erfolgen, dass die Be- und Entladevorgänge von Lkw nach Westen zum Aluminiumwerk durchgeführt werden. Darüber hinaus erhält der Logistikpark einen Schienenanschluss an die Kreisbahn.
Ausschüsse tagen nicht im Rathaus
Der Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz sowie der Stadtentwicklungsausschuss tagen am Dienstag, 12. März, ab 17 Uhr gemeinsam. Tagungsort ist nicht das Rathaus, sondern die Aula des Gymnasiums, Am Hallenbad 33.
Kurz nachdem die Unterlagen im Ratsinformationssystem einsehbar waren, gab es Kritik. Denn wie sollen die 1400 Seiten innerhalb einer Woche bearbeitet werden. Wo was geändert worden sei, ist nicht zu erkennen. Es sei eine nicht zumutende Situation die Seiten in sieben Tagen zu lesen, zu verstehen und zu bewerten. Die Zeit zwischen der Veröffentlichung und der Sitzung sei zu kurz. Erinnerung an den Mai 2023 werden wach. Damals hatte die SPD mit dem Hinweis, die Unterlagen seien zu umfangreich und man habe noch nicht alles in der Fraktion besprechen können, beantragt, alle Punkte, die Emmelsum betreffen, von der Tagesordnung zu nehmen.