Hünxe. Im Ausschuss für Bauen und Verkehr wurde der Plan für die Umgestaltung der Ortsmitte Drevenack vorgestellt. Das ist der Plan für den Ortsteil.

Drevenack soll schöner werden. Genauer gesagt: die Hünxer Straße, die als Hauptverkehrsader durch den Ortskern fließt.

Thomas Wagener von der Kottowski Ingenieurgesellschaft aus Kalkar stellte den ersten Plan für die Umgestaltung der Straße im Ausschuss für Bauen und Verkehr vor. „Es ist geplant, dass der ganze Bereich zu einer Geschäftsstraße mit Tempo 20 ausgebaut wird“, erklärte er.

Engere Straße und Umgestaltung am Marktplatz

Die Straße solle dafür von ihrer derzeitigen Breite von rund sieben auf sechs Meter verengt werden. „Wir wollen den Fußgängern die Straße zurückgeben“, erklärte Wagener. Ein breiter Gehweg soll sich von der B58 aus an der Straße entlang ziehen, die vorhandenen Bäume sollen geschützt und erhalten werden. Das Ergebnis sollen „üppige, große Gehwege, wo man sich aufhalten kann“ sein, wie es Wagener ausdrückte. Die Straße selbst soll mit Pflastersteinen gestaltet werden.

Kosten des Umbaus

Für die Neugestaltung der Ortsmitte Drevenack sind im Haushaltsplan für 2024 der Gemeinde derzeit 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 500.000 Euro sind bereits für das Haushaltsjahr 2025 angesetzt.

Aufgrund der angespannten Haushaltslage der Gemeinde und vorgesehenen Investitionen von insgesamt rund 21,8 Millionen Euro wollen die Fraktionen im Gemeinderat alle geplanten Projekte noch einmal auf den Prüfstand stellen, darunter auch die Umgestaltung der Ortsmitten, die auch für Hünxe und Bruckhausen geplant sind.

Auch am Marktplatz soll es Veränderungen geben: Der Platz selbst soll auch als Parkmöglichkeit erhalten bleiben, allerdings soll die Bushaltestelle verlegt werden, eine Entsiegelung und Bepflanzung stattfinden. „Es sind auch mehrere Bänke dort geplant“, erklärt Thomas Wagener. Betonbänke mit hölzernen Sitzflächen, um genau zu sein. Dazu Fahrradbügel zum Abstellen der Drahtesel, eine Infostele und ein Trinkbrunnen.

Verlegung der Bushaltestelle und breitere Wege

Die Bushaltestelle soll vom Marktplatz an die Stelle gegenüber des Edeka-Marktes Kirsch wandern. Dort sollen barrierefreie Straßenquerungen und Haltestellen entstehen. Hier schlägt das Ingenieurbüro vor, Wartehäuschen mit einem Gründach aufzustellen. Für die Umgestaltung der Bushaltestellen wäre derzeit eine eigene Förderung möglich, bei der 90 bis 95 Prozent der Kosten übernommen werden könnten. „Ich würde ihnen raten, da zeitnah zu bauen. Es wird nicht billiger“, kommentierte Thomas Wagener.

Die alten Schienen sind in Drevenack noch sichtbar. Ein Pflasterband könnte in Zukunft an die ehemalige Bahnstrecke erinnern.
Die alten Schienen sind in Drevenack noch sichtbar. Ein Pflasterband könnte in Zukunft an die ehemalige Bahnstrecke erinnern. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Zudem ist auch geplant, die Zuwegung zum Friedhof zu verbessern. Bisher ist der Fußgängerweg an der Stelle ziemlich schmal und damit für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen nur schwer zu bewältigen. Hier soll der Fußweg auf 1,5 Meter Breite ausgebaut werden. Einen Vorschlag gab es auch noch zu den alten Schienen, die auf der Hünxer Straße noch teilweise sichtbar sind: „Unser Vorschlag war, die rauszunehmen und den Bereich mit einem Pflasterband hervorzuheben“, erklärte Thomas Wagener. So könnte eine dauerhafte Erinnerung an die Schienen entstehen.

Diskussion über Tempo 20 in der Ortsmitte

Eine Diskussion entzündete sich im Ausschuss zuerst an der Frage, ob man an der Stelle wirklich auf Tempo 20 hinwirken sollte. „Da könnte ich nicht zustimmen“, erklärte Adelheid Windszus von der CDU. Sie war der Ansicht, das Tempolimit könnte ein Gefühl der falschen Sicherheit vermitteln. Klaus Lehmann, in der Verwaltung für Tiefbau, Bauhof und Gebäudemanagement zuständig, wies auf eine Besonderheit hin: „Das Knotenpunktsystem für die Fahrradrouten fädelt sich in diesem Bereich auf die Straße ein“, kommentierte er. Das sei ein Argument dafür, das Tempo entsprechend anzupassen.

„Irgendwas müssen wir auf jeden Fall machen“, merkte Heike Kohlhase, Fraktionssprecherin der Grünen, an und sah in der vorgestellten Planung eine gute Lösung. Auf jeden Fall, meinte sie, solle man aufgrund der im Raum stehenden Fördermöglichkeiten die Bushaltestellen zeitnah angehen.

Die Politik nahm die Planung erst einmal zur Kenntnis. Ob man damit in die Ausschreibung geht, müsse noch geklärt werden. Angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde, sehen sich die Parteien in der Pflicht, geplante Projekte auf den Prüfstand zu stellen – darunter auch den geplanten Umbau in der Drevenacker Ortsmitte. Hier sollen in den kommenden Wochen Entscheidungen fallen.

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