Hünxe. Im Ausschuss überraschte Architekt Guido Wallraven mit möglichen Plänen für den Kita-Neubau. Er zeigte, was auf dem Gelände alles möglich ist.
- Die Gemeinde Hünxe plant den Bau einer Kita in der Brömmenkamp-Siedlung in Bruckhausen.
- Architekt Guido Wallraven präsentierte im Ausschuss einige Ideen, wie man den Bau der Kita umsetzen könnte.
- Die Anwohner und die SPD in Hünxe haben Bedanken, was den Bau einer Kita an dieser Stelle angeht.
Architekt Guido Wallraven vom Büro „StadtLandFluss“ für Städtebau und Umweltplanung überraschte die Ausschussmitglieder.
Denn eigentlich war er nur damit beauftragt worden, sich um die Änderung des Flächennutzungsplanes für das Flurstück zu kümmern, auf dem – im Herzen der Brömmenkamp-Siedlung – eine neue Kindertageseinrichtung entstehen soll. Die Nutzung muss dazu von einer „öffentlichen Grünfläche“ zu einer „Fläche für den Gemeinbedarf“ umgewandelt werden. Allerdings hatte der Planer auch Ideen im Gepäck, wie man den Baumbestand auf der Fläche erhalten könnte.
„Es ist die Frage, wie möglichst viele Bäume in die Planung integriert werden können“, sagte er und war sich sicher: „Man kann alle Bäume erhalten.“
Eine grüne Kindertagesstätte im Herzen der Brömmenkamp-Siedlung
Dann zeigte er selbst, wie er sich die Unterbringung von vier Gruppen in einer neuen Kita vorstellen könnte: Gruppenräume, die zwischen die Bäume geplant sind, mit flachen, begrünten Dächern etwa und dazu mit Photovoltaik ausgerüstet. Oder sich in Halbkreisen um die Bäume orientierende Gruppen. „Ich habe versucht zu zeigen, dass man die verschiedenen Dinge auf der Fläche zusammenführen kann“, erklärte er.
Für ihn auch eine Frage der pädagogischen Konzepte vor Ort: Denn mit viel Grün und erneuerbaren Energien direkt an der Einrichtung könnte man sich natürlich auch in diese Richtung ausrichten. Zudem würden die Bäume auf dem Gelände auch natürlichen Schatten spenden. Ein im Sommer nicht zu unterschätzender Vorteil. „Das ist ein richtig starker Standort“, resümierte der Planer.
Der Ansicht waren auch Ulrich Slusarek von den Grünen und Ralf Lange von der EBH-Fraktion. „Es freut uns, dass sie Möglichkeiten gezeigt haben, das zu realisieren, ohne an den Baumbestand zu gehen“, erklärte Slusarek und lobte den Einsatz des Planers, der an dieser Stelle weit über seinen eigentlichen Auftrag hinaus gearbeitet hatte. Dergleichen auch Ralf Lange, der noch einmal hervorhob, dass die Politik versprochen hatte, die Bäume nach Möglichkeit zu erhalten.
Kritik an den Plänen – von der SPD und den Anwohnern
Lediglich die SPD konnte sich noch immer nicht mit den Plänen anfreunden. „Wir sind weiterhin gegen diesen Standort“, erkärte SPD-Fraktionschef Horst Meyer, der selbst in der Brömmenkamp-Siedlung direkt neben dem Gelände für den geplanten Kita-Standort wohnt. Auch bei den Bewohnern hatte sich im Vorfeld der Entscheidung für den Standort schon Unmut geäußert.
Den artikulierte in der Ausschussitzung auch Dr. Heinrich Peters, der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Brömmenkamp. „Ich kann nicht verstehen, dass wir anderthalb Jahre nach dem Beschluss erst bei der Änderung des Flächennutzungsplans sind“, erklärte er. Und trotz der positiven Nachricht, dass die Bäume auf der Fläche erhalten werden können, sah er eine Fragestellung noch nicht berücksichtigt: Nämlich, wie das Mehr an Verkehrsaufkommen durch die Kita in Zukunft durch die Siedlung fließen soll. Zudem kritisierte er, dass die Siedlergemeinschaft nicht frühzeitig über die Entwicklung informiert worden sei.
Wunsch der Gemeinde: Kita soll in zwei Jahren fertig sein
„Wir sind hier gerade noch in einer Phase vor der frühzeitigen Beteiligung“, gab Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann daraufhin zu bedenken. Und auch die Frage der Verkehrsströme durch die Siedlung seien erst zu einem späteren Zeitpunkt im Verfahren zu erörtern. Dass es mit der Planung bisher so lange gedauert habe, sei auch dem Verfahren geschuldet, sagte der Bürgermeister. Ihm pflichtete Gisela Lehmkuhl, Leiterin des Geschäftsbereichs Planen und Bauen in der Gemeinde bei. „In diesem Fall mussten wir vorher mit dem Kreis Wesel abstimmen, ob eine einfache Änderung des Flächennutzungsplans überhaupt ausreichend ist“, erklärte sie. Auch das kostete natürlich Zeit.
Jetzt soll es aber nicht mehr allzu lange dauern, wie Bürgermeister Dirk Buschmann betonte: „In zwei Jahren wollen wir ein Gebäude an der Stelle haben, das unseren Ansprüchen genügt“, sagte er.
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