Hünxe. Bei einem Ortstermin in der Brömmenkamp-Siedlung in Bruckhausen gab es Kritik an dem Standort für den geplanten Kita-Neubau.
Bei einem Ortstermin der Siedlergemeinschaft Brömmenkamp in Bruckhausen fanden sich rund 100 Anwohner ein, um mit Lokalpolitikern über Pläne zu diskutieren, die den Neubau einer Kindertagesstätte auf der Gemeinschaftsfläche im Zentrum der Siedlung vorsehen. Dafür solle der dortige Bolzplatz weichen, der Spielplatz und die betonierte Fläche mit einem Basketballkorb blieben von den Maßnahmen unberührt.
Den Spielplatz bezeichnete Heinrich Peters, der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, als „ultima ratio“, sollte es eine Kita geben, dürfe dieser „nicht angefasst werden, sondern muss durchgängig zur Verfügung stehen“. Als nächsten Punkt betonte Peters die Verkehrssituation, die jetzt schon unter anderem durch den Schulbusverkehr ausgereizt sei, außerdem gebe es zu wenig Parkplätze.
Bürgermeister Dirk Buschmann erklärte, dass im Dezember das Kreisjugendamt auf die Gemeinde zugekommen sei und einen dringenden Bedarf an Kita-Plätzen meldete mit der Bitte: „Ihr müsst da tätig werden.“ Daraufhin habe man sich mit den Fraktionen zusammengesetzt und als sinnvollsten Platz für eine solche Einrichtung Bruckhausen auserkoren, da dort durch das Neubaugebiet am Heinrich-Heine-Weg neue junge Familien hinziehen würden und auch in der Brömmenkamp-Siedlung bereits eine Verjüngung stattgefunden habe.
Bürgermeister zeigte Verständnis für Einwand zur Verkehrssituation
„Für uns war bei der Entscheidung darüber, wo eine solche Kita gebaut wird, wichtig, ob das Grundstück in unserem Eigentum ist, es naturschutzrechtliche Belange gibt, die berücksichtigt werden müssen und wie es mit der verkehrlichen Belastung ist.“ Buschmann zeigte Verständnis für Peters’ Einwand zur Verkehrssituation, aber diese Diskussion gebe es überall, wo eine Kita gebaut werde.
Der Standort an der Grundschule, den die SPD ins Spiel gebracht hatte, „war nicht nur wegen der verkehrlichen Belastung über den Waldweg (über den auch das Neubaugebiet am Heinrich-Heine-Weg erschlossen wird) raus, sondern auch, weil das Areal zu klein ist“, ergänzte der Bürgermeister. Man brauche für die Kita ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück. An der Grundschule stünde diese Fläche nicht zur Verfügung. Für den Bau im Brömmenkamp regte Peters eine zweigeschossige Variante an, um Fläche zu sparen.
„Wenn hier eine Kita hinkommt, wo sollen die ganzen Autos hin? Es bringt keiner zu Fuß die Kinder hierher. Die Leute haben malocht, damit sie es so hinkriegen, wie es jetzt aussieht und dann soll das hier zugebaut werden?“, echauffierte sich ein Anwohner.
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In den vergangenen knapp 70 Jahren seit Gründung der Brömmenkamp-Siedlung hätten sich die Bedarfe massiv verändert und es gebe die rechtliche Grundlage, dass jedem Kind ab einem Jahr ein Platz in einer Betreuungsstätte zustehe, entgegnete der Bürgermeister. Es habe ein demografischer Wandel stattgefunden, der noch weitergehe.
Man habe sich mehrere Bereiche in der Gemeinde angeschaut, aber in Bruckhausen sei der Bedarf für eine Kita am größten, betonte Buschmann. „Es ist eine Chance für Bruckhausen und den Brömmenkamp.“
„Wir haben einen Standort gefunden, den wir weiterentwickeln wollen. Es gibt ein Terrain, das da ins Auge gefasst wurde und innerhalb dieses Grundstückes wird in der nächsten Zeit ein Gebäude und die Außenanlagen geplant. Dabei sollen möglichst alle Bäume und der Großteil der Grünfläche erhalten bleiben“, erklärte Ulrich Slusarek stellvertretender Vorsitzender der Grünen-Fraktion und des Ausschusses für Planung, Umwelt und Klimaschutz. Er lud die Anwohner ein, zu den Sitzungen zu kommen und mit den Ratsvertretern zu sprechen „und dann werden wir sicherlich eine Lösung finden, mit der wir alle gut leben können“.
>>Info: Eine klare Tendenz
„Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass das, was hier gebaut wird, nicht an uns vorbei gebaut wird, sondern, dass wir entsprechende Hinweise geben können, weil wir hier tagtäglich leben, wissen, wo es hakt und wo eventuell Vorteile sein können“, betont Heinrich Peters, der sich widerwillig mit dem Bau der Kita abgefunden hat.
Das Einzige, was bislang feststehe, sei, dass das Grundstück der Gemeinde zur Verfügung stehe und dort eine Kita entwickelt werden soll, die weiteren Schritte müssten im weiteren Verlauf in den zuständigen Ausschüssen besprochen werden, relativierte Ulrich Slusarek. Die Mehrheit im Rat sei allerdings eindeutig verteilt, so dass der Bau in der Brömmenkamp-Siedlung sehr wahrscheinlich ist.