Voerde. Der Bauernmarkt Spellen feierte seinen 18. Geburtstag. Warum der Anfang nicht ganz einfach war und wie sich der Markt mittlerweile etabliert hat.

Es ist ein etwas seltsamer 18. Geburtstag: Obwohl hunderte Gäste zugegen sind, gratuliert niemand dem Geburtstagskind direkt. Und der Kuchen wird teilweise auf Tabletts weggetragen. Was seltsam anmutet, wird verständlicher, wenn man weiß, welcher Geburtstag gefeiert wird: es ist der Spellener Bauernmarkt, der volljährig wird.

So kann auch das Geburtstagskind nicht berichten, was es bis zu seiner Volljährigkeit alles erlebt hat. Allerdings sind zwei Menschen mit von der Partie, die von Anfang an mit dabei waren: Ludger Ernsting und Manfred Ridderskamp. Die Idee für den Bauernmarkt entstand, als der neu gestaltete Dorfplatz im Zentrum von Spellen mit Leben gefüllt werden sollte. „Wir machen einen Markt“, hieß es schnell.

Gründung des Bauernmarktes gestalte sich schwierig

Dabei war den beiden Mitinitiatoren der Idee direkt klar, dass der Bauernmarkt im Dorf keine Konkurrenz zu den anderen erfolgreichen Wochenmärkten der Stadt in Voerde und Friedrichsfeld sein sollte. Und natürlich wollte man auch die entsprechenden Händler für den Markt gewinnen. Auch deswegen entschied man sich dafür, die Veranstaltung – anders als die meisten Wochenmärkte – am Nachmittag stattfinden zu lassen. „Heute sind Feierabendmärkte am Freitagnachmittag ein Trend. Wir hatten das vor 18 Jahren schon“, sagt Manfred Ridderskamp und lacht.

Zur Gründung des Marktes hatte man seinerzeit Händler eingeladen. „Es war schwer, Händler zu finden, die kommen wollten“, erinnert sich Manfred Ridderskamp. Nicht ganz unverständlich, waren die meisten der Markthändler doch schon an etablierten Standorten unterwegs. Da noch einen weiteren Markt besuchen? Aber es ergaben sich Synergieeffekte. So fährt etwa der Wagen vom Hof Schäfer direkt vom Voerder Wochenmarkt weiter nach Spellen und wird dort für den Verkauf mit Waren bestückt. Zudem gibt es einen weiteren Vorteil für die Händler: „Wir haben darauf geachtet, dass sie alle konkurrenzlos sind“, erklärt Manfred Ridderskamp.

Bauernmarkt in Spellen vom ersten Tag an ein Erfolg

Ein Konzept, das aufging. „Wir waren vom ersten Tag an erfolgreich“, sagt Ludger Ernsting. Wenn man sich die Fotos anschaut, die zum 18. Geburtstag noch vom allerersten Bauernmarkt zu sehen sind, kann man dem nicht widersprechen: Auch damals fand schon eine Vielzahl von Besuchern ihren Weg auf den Spellener Dorfplatz. Und für die Händler, die vom ersten Tag an dabei sind – namentlich Hof Schäfer, der Tinthof, die Bäckerei Ernsting und die Fleischerei Kampen – bleibt der Bauernmarkt ein einträglicher Standort.

Dass die Besucher gerne kommen, ist eigentlich auch kein Wunder. Schließlich lässt man sich beim Bauernmarktverein auch einiges einfallen: Alle zwei Wochen gibt es irgendeine besondere Veranstaltung oder Aktion auf dem Markt. Mal sind es, wie zum Geburtstag, die Landfrauen, die Kuchen oder Reibekuchen verkaufen. Mal sind es Geflügelzüchter, bei denen man zuschauen kann, wie die Küken schlüpfen. Mal präsentieren sich die Jäger in der Region oder der Nikolaus schaut vorbei. „Durch diesen Mix sprechen wir immer wieder andere Menschen an“, sagt Ludger Ernsting.

Zudem wirkt der Bauermarkt auch ins Dorfleben hinein: So sind mit Beteiligung des Bauernmarktvereins schon eine Streuobstwiese, eine Mahdwiese, ein Storchennest und ein Insektenhotel entstanden. Zudem bietet der Verein jährlich ein gesundes Frühstück für die Kindergärten an. So ist das „Geburtstagskind“ ein fester Bestandteil der Spellener Dorflebens – und wird das sicher auch im Erwachsenenalter bleiben.

>>>Nächster Termin auf dem Bauernmarkt

Am kommenden Freitag, den 5. Mai wartet schon die nächste besondere Aktion auf dem Spellener Bauernmarkt.

Von 14 bis 18 Uhr begrüßt die Bücherei Spellen die Besucher des Bauernmarktes zum Bücher- und Kuchenverkauf.

Außerdem ist Torsten Rühl vor Ort und serviert ein Spanferkel auf dem Grill.