Hamminkeln. Der Hof Schäfer in Hamminkeln-Dingden hat für einen Hofladen ein ungewöhnlich vielfältiges Sortiment. Nun gibt es wieder eine Neuerung.

Licht, hell, ansprechend – das ist der erste Eindruck, den die Kunden und Kundinnen vom Hofladen Schäfer an der Borkener Straße in Dingden-Nordbrock haben. Der zweite Eindruck: Für einen Hofladen ist dieses Geschäft aber ganz schön groß. Ja, sagt Hermann Schäfer, „wir haben vor drei Wochen erweitert.“ Auf weiteren 40 Quadratmetern werden nun Obst und Gemüse angeboten. Nur auf einiges Kühlmobiliar warten die Schäfers noch.

Hofladen in Dingden: Bei den Schäfers gibt es auch Fleisch

Es ist nicht die erste Vergrößerung, wie Judith und Hermann Schäfer erzählen. Die Schäfers, besser gesagt Hermann Schäfers Eltern, verkauften auf ihrem Bauernhof schon vor 30 Jahren Waren wie Eier, Geflügel und Kartoffeln. Das sprach sich auch damals schon schnell rum und so wurde das Warensortiment genau wie der Laden im Laufe der Jahre immer größer. „Man könnte uns bald als Vollsortimentler bezeichnen. Wir verkaufen alles außer Klopapier“, sagt Judith Schäfer scherzhaft.

Stolz präsentiert Hermann Schäfer die Eier aus eigener Haltung.
Stolz präsentiert Hermann Schäfer die Eier aus eigener Haltung. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Eines fällt tatsächlich schnell auf. Das Sortiment ist breitgefächert, breiter als man es in anderen Hofläden in der Region gewohnt ist. Vor allem verkaufen die Schäfers auch Fleisch. Bei Hofläden ist diese Warengattung eher selten zu finden. Natürlich Geflügel, schließlich sind die Schäfers bekannt für ihre Hühnerhaltung, seit einigen Jahren auch in mobilen Ställen, die immer wieder ihren Standort wechseln. „Wir haben immer wieder unseren Tierbestand aufgestockt“, erinnert sich Hermann Schäfer. Denn die Nachfrage stieg im Laufe der Jahre stetig – und mit diesem Anstieg wuchs im Laufe der Zeit auch der Hofladen, der mittlerweile stolze 210 Quadratmeter zählt.

Schwein und Rind stehen ebenfalls auf dem Speisenplan. Das Fleisch kommt, wie einiges andere im Sortiment von befreundeten Landwirten in der Region, die den Schäfers wohlbekannt sind. Sie kennen die Produktion und die Haltungsbedingungen. Das ist ihnen wichtig. So gibt es zum Beispiel das Nordbrocker Landschwein in der Kühltheke.

Waren von befreundeten Produzenten auf dem Hof Schäfer

Denn das wissen sie sehr genau: Ihre Kunden schätzen gute regionale Qualität. Natürlich gibt es Säfte von van Nahmen und Schnaps und Liköre von Bovenkerk. Auch die Produkte der Dingdener Heidemilch sind vertreten, es sind ja schließlich direkte Nachbarn. Nicht umsonst sind Schäfers auch beim Netzwerk „Feines vom Land“ dabei, dass die Genussregion Niederrhein bekannt machen will.

Lesen Sie auch: Hofladen Abels in Büderich verzichtet bewusst auf Fleisch

Einen großen Teil nehmen selbst gekochte Produkte aus dem Glas ein. Ob Marmelade, Eintopf, oder Gemüse – die Auswahl ist mächtig. Auch selbst gemachte Plätzchen dürfen da nicht fehlen. Dafür gibt es mittlerweile die Hofküche, in der fünf Mitarbeiter jeden Tag mit frischen Waren Lebensmittel für den Verkauf herstellen. „Das wird immer beliebter“, hat Judith Schäfer festgestellt. Und dann gibt es ja immer noch im Herbst das große Kürbisfest auf dem Hof, das immer viele Besucher lockt.

Hamminkelner Hofladen: Vierte Generation steht in den Startlöchern

Selbst eingemachtes Gemüse aus der eigenen Hofküche wird bei Schäfers immer beliebter.
Selbst eingemachtes Gemüse aus der eigenen Hofküche wird bei Schäfers immer beliebter. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Ihre Kundschaft ist bunt gemischt. Bei den Fertiggerichten greifen nicht nur alleinstehende Menschen gerne zu, sondern auch Familien, wenn es mal schnell gehen soll. Auch sonst hat sie festgestellt, dass die Menschen, die in den Hofladen kommen, auf Qualität achten und Fragen zu den Produkten stellen. In einer Ecke gibt schon mal als Hinweis auf die bald kommende Erdbeerernte jede Menge Erdbeermarmelade und Ähnliches. Hier ist dann Sohn Henrik gefragt, der bei dieser Frucht das Sagen hat. Er wird wohl als vierte Generation des 1920 gegründeten Hofes in die Fußstapfen seiner Eltern treten.

Und was haben jetzt Kartoffeln aus Zypern in einem Hofladen in Dingden-Nordbrock zu suchen? Das sei dem Kundenwunsch geschuldet, kommt es von den Schäfers ein wenig gequält zurück. Denn diese wollen mit Beginn der Spargelernte auch frische Kartoffeln. Deshalb jetzt Zypern. Aber bei ihnen selbst, versichert das Ehepaar Schäfer sehr glaubwürdig, kämen die Erdknollen aus dem östlichen Mittelmeer nicht auf den Teller. Hermann Schäfer: „Unsere Kartoffeln schmecken einfach viel besser.“ Wer also heimische Knollen aus der neuen Ernte haben will, muss sich bis etwa Ende Mai/Anfang Juni gedulden.

In der Woche hat der Hofladen Schäfer jeden Tag von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr. Mehr Informationen gibt es online unter www.hof-schaefer.de