Moers/Kiel. Nach der neuerlichen Niederlage in Kiel ist die Saison beim Volleyball-Zweitligisten Moerser SC nach verpasster Bundesliga-Rückkehr abgehackt.

Eine optische Motivation der besonderen Art hatten sich die Kieler Zweitliga-Volleyballer für das Topspiel gegen den Moerser SC einfallen lassen. Auf den leeren Rängen der Hein-Dahlinger-Halle waren große Papp-Portraits der THW-Bundesliga-Handballer zu sehen. Nur daran lag es aber wahrlich nicht, dass das Spitzenduell aus Sicht der Kieler zum Triumphzug, aus Sicht der Moerser allerdings zum Rohrkrepierer wurde. Der MSC fand gegen den Tabellenzweiten überhaupt nicht ins Spiel und wurde nach nur 80 Minuten mit einem satten 0:3 (18:25, 21:25, 17:25) auf die Rückreise geschickt.

Damit ist nun auch das korrigierte Saisonziel, der zweite Tabellenplatz, bei lediglich zwei ausstehenden Partien kaum noch zu schaffen. „Wir werden uns schütteln, neu aufstellen und in der kommenden Saison versuchen, das große Ziel Bundesliga zu schaffen“, erklärte der bis zum Wochenende urlaubende MSC-Chef Günter Krivec nach der klaren Niederlage gegen einen Gegner, der schlicht einen Sahneabend erwischt hatte und in allen Belangen besser war.

Kieler TV mit starker Block- und Feldabwehr

Das zeigte sich vor allem in der Block- und Feldabwehr, wo die überaus kampfstarken Gastgeber zahlreiche unmögliche Bälle irgendwie noch im Feld hielten – und meist auch noch anschließend daraus einen eigenen Punkt generierten.

MSC-Trainer Hendrik Rieskamp versuchte personell eine Menge, weil die Felle für seine Schützlinge zügig davon zu schwimmen drohten. Die Youngster Lukas Salimi und Veit Bils mussten etwa ab Mitte des zweiten Satzes pausieren. Zuspieler Jonas Hoppe und auch Mittelblocker Tim Ihde, der in dieser Saison bisher wenig Einsatzzeit gesehen hatte, gaben ihr Bestes. Gut genug war das nicht.

Felix Orthmann mit Comeback beim Moerser SC

Felix Orthmann kam nach mehrmonatiger Pause wegen eines Knorpelschadens im Knie zu seinem Comeback. Der ehemalige Bundesligaspieler tat sich allerdings schwer, als Außenangreifer positive Akzente zu setzen. Nach einem halben dritten Satz erklärte Trainer Rieskamp die Rückkehr aufs Feld auch schon wieder für beendet.

Allenfalls im zweiten Satz besaß der MSC beim Rangzweiten seine Chancen. Bis Chris Carters 11:10 lag Moers da vorn. Doch leichte Fehler sorgten später bei Kieler Führung immer wieder dafür, dass die Gäste auch psychologisch stetig ins Hintertreffen gerieten.

Maximilian Ströbl ist ein Lichtblick beim Moerser SC

Nach zwei geblockten Punktversuchen des hier unglücklichen Lukas Schattenberg in Serie war Satz zwei letztlich verloren. Moers kam nicht mehr zurück und lief im dritten Durchgang zeitweise einem Rückstand von zehn Punkten hinterher. Am Ende verwandelte Kiel den zweiten von letztlich acht möglichen Matchbällen.

Chris Carter versucht es für den Moerser SC beim 0:3 in Kiel mit einem Schmetterball.
Chris Carter versucht es für den Moerser SC beim 0:3 in Kiel mit einem Schmetterball. © MSC | Jürgen Sabarz

„Das war unser bestes Saisonspiel“, lobte der Kieler Cheftrainer Matthes Behlen seine Rot-Gelben, „uns ist es vor allem gelungen, die Nummer acht beim MSC gut aus dem Spiel zu nehmen.“ Was stimmte. Außenangreifer Marvin Prolingheuer gelangen zwar einige Moerser Zähler. Der ehemalige Bundesligaspieler war aber lange nicht wie gewohnt der Punktegarant im schwarz-roten Dress.

Ein Lichtblick auf Moerser Seite war Außenangreifer Maximilian Ströbl, der nach einigen Partien Pause wieder in der Start-Sechs gestanden hatte. „Sein Angriffsspiel wird besser, im Block ist sicher noch Potenzial nach oben“, sagt Trainer Rieskamp über seinen Studenten aus Hannover. Ströbl könnte für die neue Saison beim MSC ein Thema sein, müsste dafür aber aus Niedersachsen an den Niederrhein ziehen.

Nach Ostern letztes Moerser Heimspiel gegen VC Bitterfeld

Nach der Osterpause geht es für den Moerser SC am 11. April (16 Uhr, Enni-Sportzentrum, live auf sporttotal.tv) mit dem letzten Heimspiel der Corona-Saison 2020/21 gegen den VC Bitterfeld-Wolfen weiter. Das finale Saisonspiel steigt am 24. April beim FC Schüttorf 09.

Für das wegen eines Coronafalls abgesagte Match beim Tabellenersten SV Lindow-Gransee gibt es weiter keine Lösung seitens der Volleyball-Bundesliga. Der MSC hatte Protest dagegen eingelegt, die Partie nahe Berlin zu wiederholen.

MSC-Start-Sechs: Carter, Klingner, Prolingheuer, Salimi, Ströbl, Bils - Libero: Illmer; eingewechselt: Hoppe, Ihde, Schattenberg, Orthmann.