Moers. Im Jahr 2021 soll alles besser werden. Darauf hoffen auch Sportler am Niederrhein wie Volleyballer Marvin Prolingheuer vom Moerser SC.

Moers. Marvin Prolingheuer zählt zu den in der Corona-Krise besonders erprobten Sportlern. Der 30-jährige Diagonalspieler des Volleyball-Zweitligisten Moerser SC steckte mitten in der ersten Pandemie-Welle im März und April in Italien fest. „In fünf Wochen Lockdown durften wir nur den Hund über 150 Meter spazieren führen und zum Einkaufen gehen. Der Rest war striktes Zuhause bleiben“, erinnert sich der 2,08-Meter-Mann, „und in Italien war dann auch wirklich kaum einer vor der Tür.“

Weil er beim italienischen Zweitligisten Gioia del Colle unter Vertrag stand, war vorzeitiges Ausreisen trotz gekürztem Monatsgehalt keine Alternative. „Ich musste erst den offiziellen Saisonabbruch abwarten, sonst wäre ich womöglich vertragsbrüchig geworden. Die Situation war in jede Richtung heikel“, betont Marvin Prolingheuer.

In der 2. Volleyball-Bundesliga geht der Beruf vor

Beim Moerser SC hat sich für den langjährigen Bundesligaspieler seit der Rückkehr im Sommer einiges verändert. Prolingheuer hatte während seiner Erstliga-Zeit in Düren eine Ausbildung zum Fach-Informatiker bestritten, arbeitet nun am Niederrhein in der IT-Abteilung der Volksbank. Der Sport rückte ein wenig in die zweite Reihe. „Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga beim Volleyball in Deutschland liegt bei hundert Prozent. Die Trainingseinheiten, die wir in Moers unter der Woche machen, hätten wir in der Bundesliga schon bis Dienstagmittag erledigt“, hebt Prolingheuer hervor.

Der spielt mit dem MSC zwar um eine sportliche Rückkehr ins Oberhaus. „Der Schritt zum Vollprofi will aber für alle gut überlegt sein“, sagt der Leistungsträger. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Corona-Krise vermutlich noch ein wenig anhalten wird im neuen Jahr.

Denkzettel für den Moerser SC in Mondorf

Sportlich schätzt Prolingheuer die Situation beim Moerser Tabellenzweiten, der bei einem Nachholspiel in der Hinterhand nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter SV Lindow-Gransee steht, günstig ein: „Wir hatten einen Rollenwechsel vom Jäger zum Gejagten. Darauf mussten sich im Team erst einmal alle einstellen. Vielleicht war es am Anfang ein guter Denkzettel, gleich im ersten Spiel in Mondorf zu verlieren.“ Auf das ernüchternde 1:3 in der Bonner Hardtberghalle folgten acht Siege. Was die Hoffnung nährt, das sportliche Saisonziel Aufstieg tatsächlich zu erreichen.

Ob Marvin Prolingheuer in eine zweite Saison geht, steht noch nicht fest: „Mein Vertrag läuft ja aus, wir werden uns über die Zukunft aber alsbald unterhalten.“ Auch mit der Hoffnung, in ein für den aktiven Sport besseren Jahr 2021 zu gehen.