Bitterfeld/Moers. In der 2. Volleyball-Bundesliga hat sich der Moerser SC durch das 3:1 beim VC Bitterfeld-Wolfen auf Schlagdistanz zu Platz eins gebracht.

Hendrik Rieskamp zählt wahrlich nicht zu jenen Cheftrainern, die ihre Mannschaft gern mal in den Himmel heben. Nach dem verdienten 3:1 (25:27, 25:22, 25:20, 25:20) beim Tabellenvierten VC Bitterfeld-Wolfen war der Zeitpunkt allerdings angebracht, auch angesichts des achten Zweitliga-Sieges in Serie die Moerser Volleyballer zu lobpreisen. „Großes Kompliment an alle! Wir haben die Herausforderung bei langer Anreise und gegen einen sehr guten Gegner stark gemeistert“, betonte Rieskamp. Die 1000-Kilometer-Tour endete am Sonntagmorgen um 4.30 Uhr mit einem sehr guten Gefühl.

Die volle MSC-Punktzahl in Sachsen-Anhalt war nicht nur günstig für die Tabelle. Bei drei Zählern Rückstand, aber noch einem Nachholspiel im Gepäck, sind die Moerser nun tatsächlich auf Schlagdistanz zum Spitzenreiter SV Lindow-Gransee. Die Adler vergrößerten dazu auch ihr in den vergangenen Wochen aufgebautes Selbstvertrauen. So gesehen war es kein Zufall, dass die Gäste nach fast zwei Stunden Spielzeiten leicht euphorisch feierten. „Hier regiert der MSC“, so war aus dem Jubelkreis nach Chris Carters Matchball, der vom Bitterfelder Block ins Aus gesegelt war, deutlich zu vernehmen.

Spieler des Samstagabends in der Sporthalle Krondorf war der 18-jährige Veit Bils. Der Blondschopf sorgte im Mittelblock immer wieder für wichtige Punkte. Gerade im dritten Satz. Hier und auch im vierten Durchgang setzte dazu Trainer Rieskamp mit zügigen Auszeiten, die den frühen Punktelauf der Grün-Schwarzen stets unterbanden, die gewinnbringenden Akzente.

Einsatzminuten für Jonas Hoppe

Veit Bils profitierte auch davon, dass Zuspieler Lukas Salimi bei 3:7-Rückstand im dritten Satz zurück aufs Feld kam und seinen Beachvolleyball-Kumpel mehr als einmal prächtig in Szene setzte. „Bei Lukas lief es in den ersten beiden Sätzen aufgrund vieler einfacher Fehler nicht so rund. Deshalb habe ich Jonas Hoppe nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause mal gebracht“, begründete Trainer Rieskamp. Die allerdings auf nur wenige Minuten befristete Spielpraxis tat dem eigentlichen Moerser Start-Zuspieler durchaus gut.

Ebenso bemerkenswert aus MSC-Sicht: Satz drei und vier wurden jeweils aus schnellen Rückständen heraus noch gewonnen. Was natürlich auch für eine gewisse Qualität im Team spricht. Erst bog die Mannschaft ein 5:9 um, dann im finalen Satz auch ein 7:11.

Letzte Aufgabe gegen Schüttorf

Kribbelig wurde es hier, als die Referees bei 21:19 für Moers einen vermeintlich guten Ball gegen Bi-Wo werteten. Da hätte die Partie durchaus noch einmal kippen können. Zwei Asse von Felix Orthmann sowie Carters Matchball beendeten anschließend zügig das Treffen zugunsten des MSC.

„In dieser Situation haben wir vielleicht ein wenig Glück gehabt“, gab Trainer Rieskamp hinterher zu, „aber ich erinnere an unseren dritten Satz gegen Kiel vor einer Woche, wo für uns nach großer Aufholjagd der Punkt zum 23:23 nicht gegeben wurde und Kiel dann den Matchball verwertete.“

Die Vorbereitung auf das letzte Pflichtspiel der Adler im Corona-Jahr 2020 beginnt am Montagabend mit der nächsten Trainingseinheit. Am Sonntag steht im Enni-Sportzentrum in Rheinkamp ab 16 Uhr die Heimpartie gegen den FC Schüttorf 09 auf dem Pogramm.

MSC-Start-Sechs: Orthmann, Bils, Prolingheuer, Schattenberg, Klingner, Salimi; Libero: Illmer – eingewechselt: Carter, Hoppe.