Bochum. Der BVB unterliegt mit unterirdischer Leistung 0:2 in Bochum – und muss fürchten, dauerhaft ins Mittelmaß abzurutschen. Ein Kommentar.
Hans-Joachim Watzke stand auf der Tribüne des Bochumer Ruhrstadions und starrte ins Leere. Da kam ein Anhänger von Borussia Dortmund, legte seine Hand auf die Schulter des BVB-Geschäftsführers und sprach ein paar Worte, die wohl aufmunternd gemeint waren. Doch Watzke lachte nur gequält auf und schüttelte den Kopf.
Es war erst eine Halbzeit gespielt, aber der BVB-Boss schien nicht mehr daran zu glauben, dass es noch etwas werden würde im Bundesligaspiel beim VfL Bochum. Einen 0:2-Rückstand in Bochum wie in der Vorsaison noch drehen? Davon ist diese leblose Mannschaft weit entfernt.
Der BVB zeigte in Bochum all das, was ihn ins Mittelmaß abstürzen ließ
Die Dortmunder brachten in Bochum mal wieder all das zur Aufführung, was sie ins graue Liga-Mittelmaß hat abstürzen lassen: ein statisches und ideenloses Angriffsspiel gegen einen tiefstehenden Gegner, dazu eine wacklige Abwehr, die ein paar katastrophale Fehler einstreute. Und wenn dann auch noch ein Torjäger wie Serhou Guirassy allerbeste Gelegenheiten ungenutzt lässt, dann geht eben auch ein Spiel gegen einen zwar aufopferungsvoll kämpfenden, aber doch sehr biederen Gegner wie den VfL Bochum zu Recht verloren.
![Bedröppelt: Julian Brandt and Karim Adeyemi gelang wie allen BVB-Profis sehr wenig beim VfL Bochum. VfL Bochum 1848 v Borussia Dortmund - Bundesliga](https://img.sparknews.funkemedien.de/408316247/408316247_1739637129_v16_9_1200.jpeg)
Neuer Schwung, neues Selbstbewusstsein durch eine starke zweite Halbzeit und den 3:0-Sieg bei Sporting Lissabon in der Champions League? Nicht im Ansatz zu sehen. Stattdessen langsames Ballschleppen, Fehlpässe und fragwürdige Zweikampfhaltung.
Dem BVB stehen düstere Monate bevor – wenn nicht Jahre
Und wenn man ehrlich ist: Wer diese BVB-Mannschaft schon eine Weile verfolgt, der durfte kein bisschen überrascht sein, dass auf ein Highlight-Spiel auf europäischer Bühne wieder absolute Magerkost in einem Schwarzbrotspiel in der Bundesliga folgen würde.
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Diese Mannschaft braucht wie der gesamte Verein eine Kernsanierung im kommenden Sommer. Aber wie soll das gelingen? Denn mit der Champions League dürften seit Samstag nur noch die größten Fantasten rechnen. Und ohne die Millionen aus der Königsklasse muss der BVB erst einmal einige seiner Besten verkaufen. Dem Klub, das ist nun endgültig klar, stehen düstere Monate bevor – und er muss höllisch aufpassen, dass daraus keine Jahre werden.
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