Dortmund. Erstmals seit 1984 verlor mit Niko Kovac ein Trainer von Borussia Dortmund seine beiden Auftaktspiele in der Bundesliga.

So hatte sich das Niko Kovac sicher nicht vorgestellt. Nach der Auftaktniederlage gegen den VfB Stuttgart verlor der Kroate in Bochum auch sein zweites Bundesliga-Spiel als Trainer von Borussia Dortmund. Der BVB hinkt seinen Ansprüchen damit weiter hinterher und bleibt lediglich Elfter. Um einen BVB-Trainer zu finden, der in der Bundesliga noch schlechter startete als Niko Kovac, muss man schon weit in die Vergangenheit blicken. Um genau zu sein bis ins Jahr 1984 - und somit 41 Jahre. Nur die Älteren werden sich erinnern.

Zu Beginn der Saison 1984/85 übernahm damals Timo Konietzka den Posten auf der Bank des BVB. Im Jahr zuvor sprang die Borussia dem Abstieg erst spät von der Schippe und sehnte sich nach einer ruhigeren Saison. Doch Schwarz-Gelb startete katastrophal in die neue Spielzeit. Nach Pleiten gegen den Hamburger SV, den KFC Uerdingen, Mönchengladbach und Bayern München dauerte es bis zum fünften Spieltag, ehe Timo Konietzka seine ersten Punkte als neuer BVB-Trainer sammelte. Dortmund siegte damals im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum mit 3:0.

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Am Ende landete der BVB auf Tabellenplatz 14 - das erlebte Konietzka als Trainer der Schwarz-Gelben aber nicht mehr an der Seitenlinie mit. Denn im Oktober 1984, nach gerade einmal elf Spielen und 115 Tagen als BVB-Coach, wurde er entlassen. Unter Nachfolger Erich Ribbeck erholte sich Borussia Dortmund etwas und kam zum Saisonende immerhin noch auf 30 Punkte, damals galt noch die Zwei-Punkte-Regel für einen Sieg.

Seit 1984: Kein BVB-Trainer startete so schlecht wie Kovac

Seit dieser Saison vor 41 Jahren hat der BVB insgesamt 24 Trainer angestellt - nur einer von ihnen sollte so schlecht starten wie Timo Konietzka: Niko Kovac. Wobei dem ehemaligen kroatischen Nationalspieler zugutegehalten werden kann, dass er zumindest seine Champions-League-Premiere mit einem 3:0-Auswärtssieg gegen Sporting Lissabon erfolgreich gestaltete.

Sporting Lissabon - Borussia Dortmund
Zuletzt gab es nur in der Champions-League etwas zu jubeln für die Spieler von Borussia Dortmund. Wie hier (von links nach rechts) für Niklas Süle , Emre Can, Julian Ryerson, Gregor Kobel und Serhou Guirassy in Lissabon. © DPA Images | Federico Gambarini

Gegen Sporting Lissabon ist der BVB im Rückspiel der Champions-League-Zwischenrunde nun auch am Mittwochabend (18:45 Uhr/ DAZN) gefordert. Nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel stehen die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale gut für die Dortmunder. Im Anschluss empfängt der BVB am Samstag (18:30 Uhr/Sky) Union Berlin zum Bundesliga-Topspiel. Gegen die ebenfalls kriselnden Eisernen sollen die ersten Liga-Punkte her, damit sich dieser Start von Kovac nicht noch tiefer in die Geschichte eingräbt.