Berlin. Die Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza treten auf der Stelle. Israels Premier Netanjahu irritiert die Hamas. Die News im Blog.
- Keine Einigung mit Hamas über Waffenruhe
- Neue Massenproteste in Israel für Gaza-Abkommen
- Weiteres Treffen zu Gaza in Kairo geplant
- Westjordanland: Siedler haben ein palästinensisches Dorf angegriffen
- „Haaretz“-Bericht: Israel soll Palästinenser angeblich in verminte Tunnel schicken
- Verhandlung über Frieden in Gaza beginnt
Kommt es im Nahen Osten zu einer weiteren Eskalation? Nach der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija durch Israel im Iran wächst die Angst vor einer Rache-Aktion des Mullah-Regimes. Gleichzeitig geht der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen weiter.
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Lage im Nahen Osten – News vom 18. August: Hamas: Netanjahu will keine Einigung
22.41 Uhr: Die Hamas im Gazastreifen lehnt die Vorschläge der letzten Runde der indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ab. „Nachdem wir von den Vermittlern hörten, was bei der letzten Gesprächsrunde in Doha erörtert wurde, sind wir ein weiteres Mal davon überzeugt, dass (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu einer Einigung weiterhin Hindernisse in den Weg legt“, heißt es in einer Erklärung der islamistischen Organisation.
Es handelte sich um das erste Statement der Hamas seit der letzten Gesprächsrunde, die am Donnerstag und Freitag in der katarischen Hauptstadt Doha stattfand. Die Hamas nahm daran nicht teil, weswegen sie sich von den Vermittlern über die Ergebnisse informieren ließ. Die Hamas erklärte, Netanjahu würde „neue Bedingungen und Forderungen stellen, um die Bemühungen der Vermittler zu torpedieren und den Krieg zu verlängern“.
Die Vorschläge lägen mit den Bedingungen Netanjahus auf einer Linie und wichen von dem bereits im Mai von US-Präsident Joe Biden vorgelegten und von den Seiten akzeptierten Verhandlungsrahmen ab. Unter anderem werde die Hamas keine dauerhafte Truppenpräsenz Israels an strategischen Stellen des Gazastreifens akzeptieren, wie sie Netanjahu nunmehr beharrlich fordere
Neue Massenproteste in Israel für Gaza-Abkommen
10.30 Uhr: Angesichts vorsichtiger Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben in Israel Zehntausende Menschen für den Abschluss eines Abkommens demonstriert. Die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen auch nach mehr als zehn Monaten Krieg festgehaltenen Geiseln hätten keine Zeit mehr, „und deshalb muss es jetzt eine Einigung geben“, zitierte die „Times of Israel“ den Bruder eines Entführten.
Die Demonstranten forderten erneut auch den Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanjahu und Neuwahlen. Sie werfen dem Ministerpräsidenten vor, einen Deal zu sabotieren und sich den Forderungen seiner rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen.
Israelischen Medienberichten zufolge wollen die Unterhändler heute in der ägyptischen Hauptstadt Kairo Gespräche über noch strittige Fragen fortsetzen. Die USA, Katar und Ägypten vermitteln bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Parallel dazu spricht US-Außenminister Antony Blinken heute in Israel mit der politischen Führung des engen Verbündeten, um auf ein Abkommen zu drängen.
Lage im Nahen Osten – News vom 16. August: Gaza-Gespräche beendet – weiteres Treffen in Kairo geplant
16.40 Uhr: Nach Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen die noch „verbleibenden Lücken“ zwischen Israel und der islamistischen Hamas in den kommenden Tagen geschlossen werden. Das teilten die vermittelnden Länder Katar, Ägypten und USA nach den zweitägigen Verhandlungen in Doha mit. Beiden Seiten sei ein Vorschlag präsentiert worden, der den Grundsätzen des Friedensplans von US-Präsident Joe Biden entspreche. Vor Ende der kommenden Woche sei ein weiteres Treffen in Kairo geplant, um unter diesen Bedingungen eine Einigung zu erreichen.
„Die Gespräche waren bisher ernsthaft, konstruktiv und fanden in positiver Atmosphäre statt“, heißt es in der Mitteilung der drei Länder. „Technische Teams“ sollten in den kommenden Tagen an noch offenen Details zur Umsetzung arbeiten, darunter auch humanitäre Fragen wie auch die Frage der Freilassung von Geiseln aus Gewalt der Hamas und Gefangenen aus israelischen Gefängnissen.
Toter und Verletzte bei Siedlerangriff auf palästinensisches Dorf
08.15 Uhr: Radikale jüdische Siedler haben am Donnerstagabend das palästinensische Dorf Jit im von Israel besetzten Westjordanland angegriffen. Dabei setzten sie Häuser und Fahrzeuge in Brand, wie örtliche Medien berichteten. Ein 22-jähriger Palästinenser wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums getötet, ein weiterer schwer verletzt. Mehrere israelische Politiker und ausländische Diplomaten verurteilten den Angriff, darunter der deutsche Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert.
Das Militär teilte unterdessen mit, dass ein israelischer Zivilist festgenommen und der Polizei übergeben worden sei. Eine Untersuchung sei im Gange. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation „Jesch Din“ setzten die Siedler vier Häuser und sechs Autos in Brand.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Für die Bekämpfung von Terrorismus seien die israelische Armee und die Sicherheitskräfte des Landes zuständig - „und sonst niemand“, hieß es in einer Erklärung.
Ringen um Waffenruhe im Gaza-Krieg geht weiter
6.10 Uhr: Nach dem Auftakt der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg klafft zwischen den Positionen Israels und der islamistischen Hamas weiter eine Kluft. Es wird erwartet, dass die Gespräche unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens heute in Katars Hauptstadt Doha fortgesetzt werden. Die Hoffnung auf einen Durchbruch ist gering.
Über die Positionen beider Konfliktparteien in den indirekt geführten Verhandlungen entscheiden letztlich vor allem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Anführer der Hamas, Jihia al-Sinwar. „Ich glaube nicht, dass man die tiefe Kluft zwischen diesen beiden überwinden kann“, sagte Michael Milshtein, ein ehemaliger Leiter der Palästinenserabteilung des israelischen Militärgeheimdienstes, dem „Wall Street Journal“. „Leider sind sie die wichtigsten Entscheidungsträger auf beiden Seiten.“
Lage im Nahen Osten – News vom 15. August: Israel soll Palästinenser angeblich in verminte Tunnel schicken
18.08 Uhr: „Unser Leben ist wichtiger als ihr Leben“: Mit dieser Begründung soll Israel angeblich palästinensische Zivilisten als eine Art menschliche Schutzschilde in verminte Tunnel schicken. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Haaretz“. Demnach handele es sich bei den Zivilisten um Bewohner des Gaza-Streifens, die ausdrücklich nicht als Terroristen gelten und dennoch festgenommen werden. Ihre Aufgabe soll es sein, Häuser und Tunnel zu durchsuchen, bevor IDF-Soldaten diese betreten.
Hochrangige israelische Offiziere sollen über das Vorgehen informiert sein, will „Haaretz“ aus mehreren Quellen erfahren haben. Die Informationen sollen von Militärangehörigen, zum Teil von Kommandeuren, stammen. Während des Einsatzes sollen die Palästinenser Arme-Uniformen tragen, ihre Hände seien auf dem Rücken gefesselt. Auch Kinder und alte Menschen sollen angeblich zu den Einsätzen gezwungen werden – laut Bericht mit dem Versprechen: „Erfüllt eine Mission und ihr seid frei.“
Die Führung des israelischen Militärs bestreitet die Vorwürfe, ein solches Vorgehen würde gegen die Werte der Armee verstoßen und sei verboten. Ein IDF-Sprecher sagte gegenüber „Haaretz“, die Anschuldigungen seien zur weiteren Untersuchung an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet worden. Israel selbst wirft der radikal-islamischen Hamas regelmäßig vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Auch internationale Untersuchungen stützen diese These.
Gaza-Gespräche beginnen in Katar
15.15 Uhr: In den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat in Katar eine wichtige Verhandlungsrunde begonnen. Das bestätigten Diplomaten aus dem Umfeld der Gespräche der Deutschen Presse-Agentur. An den Verhandlungen nehmen unter anderem CIA-Chef William Burns, Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel teil sowie für Israel der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Die islamistische Hamas nimmt nicht teil. Sie soll nach dpa-Informationen aber „laufend“ über den Inhalt der Gespräche informiert werden.
Die Gespräche am Donnerstag gelten als entscheidender Moment im Versuch, eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene im Gaza-Krieg zu erwirken. Bei einem Durchbruch könnte, so die Hoffnung, auch ein möglicher Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel und eine deutliche Ausweitung des Kriegs verhindert werden. Diplomaten zufolge könnten die Gespräche auch bis Freitag verlängert werden.
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Laut Hamas: Zwei Prozent der Bevölkerung in Gaza gestorben
10.24 Uhr: Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 40.000 gestiegen. Sollten die Zahlen der Wahrheit entsprechen, wären seit Beginn des Kriegs zwei Prozent der Bevölkerung der umkämpften Region gestorben. Mehr als 92.400 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum zudem verletzt worden, teilte die Behörde mit. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Außerdem gibt die radikal-islamische Terrororganisation nicht an, wie viele der getöteten Terroristen und wie viele Hamas Kämpfer sind.
Lage im Nahen Osten – News vom 14. August: Gebet auf Tempelberg sorgt für Empörung
0.20 Uhr: Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat mit seinem Gebet auf dem Tempelberg in Ostjerusalem international für Empörung gesorgt. „Die EU verurteilt die Provokationen des israelischen Ministers auf das Schärfste“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Dienstag im Onlinedienst X. Auch die USA, die Vereinten Nationen und mehrere arabische Länder übten scharfe Kritik.
„Jede einseitige Maßnahme, die den Status quo gefährdet, ist inakzeptabel“, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Der nach der israelischen Eroberung Ostjerusalems im Jahr 1967 verhängte Status quo bestimmt, dass Juden auf dem Tempelberg nicht offiziell beten dürfen. Patel betonte, der Auftritt des israelischen Ministers beeinträchtige zudem die Bemühungen um ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.
„Dieses Verhalten ist nicht hilfreich und provoziert auf unangemessene Weise“, erklärten auch die Vereinten Nationen mit Blick auf das Gebet in der Nähe der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg. „Wie die anderen heiligen Stätten in Jerusalem sollte die Al-Aksa-Moschee sich selbst überlassen bleiben und von den bestehenden religiösen Einrichtungen kontrolliert werden“, erklärte der UN-Sprecher Farhan Haq.
Das Außenministerium der palästinensischen Autonomiebehörde sprach von einer „Eskalation“ und einem „illegalen Eindringen, um eine vollständige israelische Kontrolle“ des Tempelbergs zu erreichen. Auch die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte das Vorgehen des israelischen Ministers.
Ben Gvir hatte am Dienstag anlässlich des jüdischen Trauertags Tischa Beav mit mehr als 2000 Juden auf dem Tempelberg gebetet und dort die israelische Flagge gehisst. Ungeachtet der internationalen Empörung betete der rechtsextreme Minister am Nachmittag erneut in dem Gebiet. Er hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach über das von der israelischen Regierung verhängte Gebetsverbot hinweggesetzt.
Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee steht im Mittelpunkt des israelisch-palästinensischen Konflikts. Jordanien verwaltet diese islamischen Heiligtümer, Israel regelt jedoch den Zugang zum Tempelberg. Juden verehren den Tempelberg als Ort des früheren Zweiten Tempels als ihren heiligsten Ort. Dem 1967 verhängten Status quo zufolge dürfen sie ihn zwar betreten, dort jedoch nicht offiziell beten - zum Ärger rechtsgerichteter Israelis.
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USA liefern Israel F-15-Kampfjets und Munition
0.15 Uhr: Die USA haben zusätzliche Rüstungsexporte im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar nach Israel genehmigt. Wie das Außenministerium in Washington dem Kongress am Dienstag mitteilte, sind darunter 50 F-15-Kampfjets und 33.000 Schuss Panzermunition. Zu letzteren erklärte das Außenministerium, sie würden Israels „Fähigkeit verbessern, auf gegenwärtige und künftige feindliche Bedrohungen zu reagieren“.
Die F-15-Jets haben der Mitteilung an den Kongress zufolge einen Wert von 18,25 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 16,6 Milliarden Euro) und sollen im Jahr 2029 ausgeliefert werden. Zudem werde das israelische Verteidigungsministerium bis zu 50.000 Mörserpatronen sowie Militärtransporter aus den USA anschaffen.
News vom 13. August: Droht Israel eine „Schwarze Wolke“?
15.54 Uhr: Nach der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija durch israelische Kräfte wird weiterhin eine Eskalation im Nahen Osten befürchtet. Schon kurz nach dem Tod Hanijas hatte der Iran Vergeltung angekündigt – seitdem herrscht jedoch eine trügerische Ruhe: Bisher ist ein Angriff ausgeblieben. Doch nun wächst in Israel die Angst vor einer „Schwarzen Wolke“.
Das berichtet zumindest die „Jerusalem Post“. Laut der Zeitung gibt es innerhalb israelischer Sicherheitskreise die Befürchtung, dass sich mehrere Kräfte im Nahen Osten zusammenschließen und das Land gemeinsam angreifen könnten. Konkret gemeint sind der Iran und seine Verbündeten beziehungsweise Sympathisanten – die Hisbollah-Miliz im Libanon, der Irak und die Huthi-Rebellen im Jemen. Das Szenario wird laut dem Bericht als „Schwarze Wolke“ bezeichnet.
Tatsächlich haben die Hisbollah und die Huthi-Rebellen Israel in den vergangenen Wochen schon mehrfach angegriffen und ihre Unterstützung des Irans deutlich gemacht. Auch im Irak gibt es Gruppierungen, die mit dem Mullah-Regime sympathisieren. Gleichzeitig sind in dem Land derzeit US-Streitkräfte stationiert – die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Partner Israels.
Israels Streitkräfte in „höchster Alarmbereitschaft“
8.30 Uhr: Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte sind seit Montag in „höchster Alarmbereitschaft“, wie die Zeitung „Times of Israel“ berichtet. Hintergrund ist, dass sowohl Washington als auch Jerusalem die Erwartung teilten, dass der Iran noch in dieser Woche schwere Angriffe auf Israel starten könnte.
Iran bringt offenbar Raketen und Drohnen in Stellung
6.05 Uhr: Nach Einschätzung Israels und der USA könnte der schon seit Tagen befürchtete Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel nun kurz bevorstehen. Die USA teilten die Einschätzung der israelischen Stellen, dass es „in dieser Woche“ dazu kommen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Die diplomatischen Bemühungen, den Iran und seine Verbündeten von einem Angriff abzubringen, laufen auf Hochtouren. Eine für Donnerstag geplante neue Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte entscheidend sein für eine Entschärfung der explosiven Lage im gesamten Nahen Osten.
Israel kann erklärtermaßen fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen abzufangen. So war es bereits Mitte April beim ersten direkten Angriff Irans auf Israel. Die meisten der mehr als 300 Geschosse konnte Israel damals aus eigener Kraft und mithilfe der USA und anderer Verbündeter abfangen. Wie das US-Nachrichtenportal „Axios“ unter Berufung auf israelische und US-Beamte berichtete, hat der Iran nun ähnliche Vorbereitungen für seine Raketen- und Drohneneinheiten getroffen wie vor dem Angriff auf Israel im April.
„Es ist schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, wie ein Angriff des Irans und seiner Stellvertreter aussehen könnte“, sagte Kirby. „Aber wir müssen auf eine mögliche Reihe von Angriffen vorbereitet sein, die erheblich sein könnten.“ US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte bereits die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“ befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und seine Begleitschiffe ihre Fahrt in die Region beschleunigen, wie das Pentagon am Montag mitteilte.
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Palästinenser: Ein Toter bei israelischem Einsatz im Westjordanland
3.45 Uhr: Bei einem Einsatz der israelischem Armee im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein 18-jähriger Palästinenser getötet worden. Das teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag mit. Die israelische Armee erklärte, sie habe den jungen Mann „neutralisiert“, weil er auf einen Israeli geschossen habe. Der Israeli sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Zwei Palästinenser seien zudem verletzt worden.
News vom 12. August: Israelische Geisel im Gazastreifen getötet
21.19 Uhr: Zwei Mitglieder des militärischen Flügels der Hamas haben nach Angaben eines Sprechers eine israelische Geisel getötet. Zwei weitere Geiseln seien verletzt worden, teilte Abu Obaida, der den Al-Kassam-Brigaden zugerechnet wird, mit. Die Taten seien „eine Reaktion auf die israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen“.
Das israelische Militär teilte mit, es könne die Angaben derzeit weder bestätigen noch widerlegen. Die Mitteilung Obaidas werde geprüft.
Lufthansa setzt Flüge nach Nahost weitere Woche aus
11 Uhr: Die Lufthansa-Gruppe hat für eine weitere Woche ihre Flüge in die Krisenregion Nahost gestrichen. Bis einschließlich Mittwoch (21. August) bleiben alle Flüge von und nach Tel Aviv, Teheran, Beirut, Amman und Erbil ausgesetzt, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Bis dahin werden die Gesellschaften des Konzerns zudem den Luftraum über dem Irak und dem Iran nicht nutzen. Der vorherige Flugstopp hatte eine Laufzeit bis einschließlich Dienstag (13. August).
Hintergrund sind die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die einen Krieg – weit über den Gazastreifen hinaus – in der Region befürchten lassen. Reisenden mit Tickets bis einschließlich 31. August bietet Lufthansa kostenlose Stornierungen an. Die Flugsperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.
Berlin, Paris und London fordern sofortige Waffenruhe im Gazastreifen
10.15 Uhr: Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Bei der Verhandlung einer Feuerpause dürfe es „keine weitere Verzögerung“ geben, betonten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britischer Premierminister Keir Starmer in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Die Kämpfe in dem Palästinensergebiet müssten enden und die von der radikalislamischen Hamas seit zehn Monaten festgehaltenen Geiseln freigelassen werden.
Den Iran und dessen Verbündete mahnten die drei Politiker, die Spannungen in der Region nicht durch Angriffe weiter anzuheizen. „Kein Land und keine Nation“ würde von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten profitieren, hieß es in der Erklärung.
Hisbollah feuert nach Tod von drei Kämpfern mindestens 30 Raketen auf Israel ab
6.17 Uhr: Die pro-iranische Hisbollah hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag vom Libanon aus mehrere Raketensalven auf den Norden Israels abgefeuert. Der Beschuss mit Katjuscha-Raketen habe auf dort stationierte Truppen abgezielt und sei eine Antwort auf vorherigen tödlichen israelischen Beschuss, erklärte die Miliz. Die israelische Armee berichtete ihrerseits von „30 Geschossen, die vom Libanon aus in die Region Kabri abgefeuert wurden“. Mehrere der Raketen seien in offenem Gelände eingeschlagen, verletzt worden sei niemand.
Am Sonntag waren nach Angaben der Hisbollah und des libanesischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet worden. Wie aus Hisbollah-nahen Kreise verlautete, wurden zwei der Kämpfer am Sonntag bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Tajbeh an der Grenze zu Israel getötet.
Atom-U-Boot: USA verstärken Militärpräsenz in Nahost weiter
6.16 Uhr: Angesichts eines erwarteten iranischen Gegenangriffs auf Israel verstärkt das US-Militär seine Präsenz im Nahen Osten noch weiter. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“ befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und seine Begleitschiffe ihren Transit in die Region beschleunigen, erklärte das Pentagon. Der Flugzeugträger mit seinen Kampfjets vom Typ F-35 komme zusätzlich zur bereits in der Region befindlichen Flugzeugträgergruppe „USS Theodore Roosevelt“. Lesen Sie dazu: Unsichtbares Raketensilo – Die USS Georgia hat besondere Mission
In einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant habe Minister Austin angesichts der „eskalierenden regionalen Spannungen“ nochmals die Verpflichtung der Vereinigten Staaten betont, „jeden möglichen Schritt zu unternehmen, um Israel zu verteidigen“, erklärte das Pentagon weiter.
Die ebenfalls mit Atomreaktoren betriebenen gut 300 Meter langen Flugzeugträger des US-Militärs sind jeweils mit Dutzenden Kampfflugzeugen bestückt, in ihren Verbänden befinden sich zudem Zerstörer und andere Kriegsschiffe. Das rund 110 Meter lange U-Boot „USS Georgia“ kann einer Webseite des US-Militärs zufolge mit bis zu 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk bestückt sein.
Hamas lehnt offenbar neue Verhandlungsrunde zu Waffenruhe im Gazastreifen ab
6 Uhr: Die Hamas lehnt offenbar eine neue Verhandlungsrunde zu einer Waffenruhe und der Freilassung von Geiseln im Gazastreifen ab. Wie die islamistische Palästinenserorganisation am Sonntag mitteilte, strebt sie die Umsetzung eines von US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegten Waffenruhe-Plans an, „anstatt weitere Verhandlungsrunden oder neue Vorschläge zu durchlaufen“. Die Hamas fordert demnach von den Vermittlern, einen Plan basierend auf den US-Vorschlägen und der Resolution des UN-Sicherheitsrates vorzulegen und Israel zu „zwingen“, den Vorschlag „einzuhalten“.
Erstmals seit Monaten soll am Donnerstag eine neue Verhandlungsrunde unter der Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars stattfinden. US-Präsident Biden, Ägyptens Präsident Fatah al-Sisi und der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani hatten Israel und die Hamas am Donnerstag aufgerufen, die Gespräche am 15. August in Doha oder Kairo fortzusetzen. Kurz darauf stimmte Israel der Entsendung einer Delegation zu.
US-Vertreter hatten sich zuletzt vorsichtig optimistisch hinsichtlich einer neuen Einigung gezeigt. Nach der bislang einzigen Feuerpause im November, in deren Rahmen israelische Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge freigelassen wurden, waren die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in den darauffolgenden Monaten nicht vorangekommen. In dem Bestreben, die Gespräche wieder in Gang zu bringen, hatte Biden Ende Mai einen neuen von Israel vorgelegten Drei-Stufen-Fahrplan präsentiert.
News vom 11. August: Mutmaßlich israelischer Angriff im Libanon – zwei Tote
21.28 Uhr: Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet worden. Es handle sich um Mitglieder der Hisbollah-Miliz, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Vorfall ereignete sich den Angaben nach im Grenzort Taibe. Israels Armee teilte mit, in der Gegend Mitglieder der libanesischen Hisbollah angegriffen zu haben.
Israelische Einsatzkräfte attackierten den Angaben zufolge weitere Ziele der proiranischen Organisation im Nachbarland. Zugleich seien zahlreiche Geschosse aus dem Libanon in israelischem Gebiet eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Seit Tagen wird ein möglicher großer Angriff der vom Iran unterstützten Hisbollah auf Israel erwartet. Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Rache geschworen, nachdem der Militärkommandeur Fuad Schukr bei einem israelischen Angriff gezielt getötet worden war.
Die Hisbollah im Libanon greift seit dem Terrorüberfall am 7. Oktober immer wieder Israel aus „Solidarität mit der Hamas“ im Gazastreifen an.
Israelische Armee ruft zur Evakuierung auf – Hunderte auf der Flucht
21.10 Uhr: Nach einem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee mit Blick auf einen geplanten Militäreinsatz im südlichen Gazastreifen sind am Sonntag hunderte Menschen aus der Stadt Chan Junis geflohen. Am Morgen hatte Israel Zivilisten aufgerufen, das bisher zur humanitären Zone erklärte Gebiet al-Dschalaa im Norden der Stadt zu verlassen. Die israelische Armee erklärte, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas habe in dem Gebiet „terroristische Infrastruktur“ errichtet, deshalb werde sie „Operationen“ starten.
Zahlreiche Palästinenser, die während des zehn Monate andauernden Kriegs bereits mehrfach geflohen sind, machten sich erneut auf den Weg, wie AFP-Journalisten beobachteten. Nach dem jüngsten Evakuierungsaufruf „wissen wir nicht, wohin wir gehen sollen“, sagte der 55-jährige Sami Tschahada. Er floh bereits einmal aus Chan Junis, nachdem seine Tochter bei einem Bombenangriff getötet worden war.
Laut dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sind allein in den vergangenen Tagen im Südwesten des Gazastreifens mehr als 75.000 Menschen vertrieben worden.
Der neue Evakuierungsaufruf Israels erfolgte nur einen Tag nach einem weiteren israelischen Angriff auf eine Schule in der Stadt Gaza, der international scharfe Kritik ausgelöst hatte. Nach Angaben des Zivilschutzes im Gazastreifen wurden bei dem Angriff am Samstag 93 Palästinenser getötet, unter ihnen auch Kinder. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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Israel erklärte, bei dem Angriff 19 Kämpfer der Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad getötet zu haben.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
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