Mülheim. Die 23-jährige Priscilla Kouadio betreibt den Kumasi Market in Eppinghofen. Was ihr Geschäft besonders macht – weit über Mülheim hinaus.

  • Vor einem Jahr übernahm die 23-jährige Priscilla Kouadio den Kumasi Market in Mülheim-Eppinghofen.
  • Das Geschäft mit Waren aus Afrika ist über die Stadt hinaus bekannt und zieht Kunden von weit her an.
  • Die Inhaberin hat große Pläne für die Zukunft.

In einem Hinterhof am Rande der Innenstadt befindet sich seit einem Jahrzehnt ein internationales Geschäft, das Kundinnen und Kunden aus halb Deutschland anzieht. Ganz speziell an Samstagen stauen sich die Fahrzeuge der Einkaufenden manchmal bis auf die Eppinghofer Straße. Die Redaktion hat sich vor Ort umgeschaut und mit der Chefin gesprochen.

Priscilla Kouadio scheint die Ruhe selbst zu sein, obwohl beinahe im Minutentakt jemand etwas von ihr möchte. „Samstags ist bei uns immer am meisten los, weil die Leute da nicht arbeiten müssen“, aber auch an Donnerstagen und Freitagen sei das Geschäft gut besucht. Vor einem Jahr übernahm die damals erst 22 Jahre junge Frau den Kumasi Market von ihrer Mutter. „Wir bieten alles Mögliche aus Afrika an“, erklärt sie. Dementsprechend hätten die allermeisten Menschen, die zum Einkaufen herkommen, ihre Wurzeln auch in Ghana, Togo und Nigeria, aber auch in anderen afrikanischen Staaten.

Afrikanischer Supermarkt in Mülheim: Yams ist ein Verkaufsschlager

Rund 20 Kundinnen und Kunden erledigen gerade ihre Einkäufe, die hier oft etwas größer ausfallen. Ein junger Mann schiebt seinen randvollen Einkaufswagen aus dem Laden. Das Fahrzeug ist so schwer, dass es seinem Lenker schwerfällt, die Spur zu halten. Yams befindet sich in beinahe jedem Einkaufswagen, den man hier sieht. Die großen, hellbraunen Knollen gehören zu den hiesigen Verkaufsschlagern. „Und die Chilis auch“, sagt Priscilla Kouadio.

Im Kumasi Market ist samstags die Hütte voll
Gut besucht war der Mülheimer Kumasi Market auch an diesem Samstag wieder. Die Waren werden direkt aus Afrika bezogen und die Kunden kommen von weit her, um hier einzukaufen - wegen der günstigen Preise. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth
Im Kumasi Market ist samstags die Hütte voll
Zu Yams greifen fast alle Kunden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Beide Gemüse sind gleich kistenweise vor dem Eingang gestapelt und finden reißenden Absatz. Dazu sind viele weitere Gemüse- und Obstsorten, Konserven, Getränke, Fisch, Fleisch und Geflügel zu finden. Reis und Mehl gibt es in Säcken mit bis zu 20 Kilogramm Inhalt. Darüber hinaus sind auch Küchenartikel, Kosmetika und sogar Stoffe und Flip-Flops vorrätig.

Weite Anreisen zum Mülheimer Supermarkt

„Die Leute kommen teilweise sogar aus Hamburg oder Stuttgart zu uns.“ Das liege einerseits an den günstigen Preisen und andererseits am breit gefächerten Angebot. „Wir haben hier Sachen, die man anderswo nicht so leicht bekommt“, so die Chefin.

Die Kennzeichen der im Hof parkenden Autos bestätigen diese Aussage. Da stehen nicht nur Fahrzeuge aus den Nachbarstädten Mülheims wie Oberhausen, Duisburg und Essen, sondern auch aus Bochum, Köln und sogar Münster. „Es sind nicht nur Privatleute, die bei uns einkaufen, auch viele Händler.“ Jede Woche erreicht ein Container voll neuer Ware das Lager in Mönchengladbach, von wo aus diese ihren Weg ins Mülheimer Lager und dann ins Geschäft findet. „Wir liefern auch europaweit an Kunden.“

Im Kumasi Market ist samstags die Hütte voll
In den Regalen des Mülheimer Supermarktes stehen viele typisch afrikanische Produkte, so auch Fufu. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die junge Frau wirkt überaus geschäftstüchtig und hat große Pläne für die Zukunft. „Ich studiere an der CBS International Business.“ Hinter dem Kürzel verbirgt sich die Cologne Business School, eine private Hochschule in Köln. So geschäftstüchtig Priscilla Kouadio ist, so bescheiden ist sie auch. Irgendwie scheint der jungen Frau ihre Erfolgsgeschichte beinahe ein wenig unangenehm zu sein. So gerade eben erklärt sie sich bereit, dass ihr Name veröffentlicht wird – einem Foto stimmt sie nicht zu.

Geschäftsfrau träumt von einer Supermarktkette mit afrikanischen und asiatischen Produkten

Die heutige Geschäftsführerin und Studentin, die schon als Jugendliche im Laden ihrer Mutter half, träumt davon, das von ihrer Mutter aufgebaute Geschäft zu einer Supermarktkette mit afrikanischen und asiatischen Lebensmitteln auszubauen. Wenn man den bisherigen Lebensweg der sympathischen, jungen Frau betrachtet und sieht, mit welcher Energie sie auch einen solch hektischen Samstag bewältigt, dann ist man guter Dinge: Sie kann ihr großes Ziel durchaus erreichen.

Der Kumasi Market hinter dem Haus Eppinghofer Straße 142 ist immer von 10 bis 20 Uhr geöffnet – außer an Sonntagen. Weitere Informationen: kumaimpex.com.

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