Mülheim. Genügt das leichte Plus an Mitarbeitenden, um Mülheims Stadtverwaltung zukunftsfähig aufzustellen? Ist die Altersfluktuation so zu kompensieren?
Nach wie vor klaffen Lücken in der Personalstruktur des Mülheimer Rathauses. Die planbare Altersfluktuation bis 2031 wird durchschnittlich bei rund 100 Personen jährlich liegen, hat die Verwaltung ausgerechnet und kürzlich im Hauptausschuss verlauten lassen. Ein Minus, das wohl nicht vollständig durch eigene Ausbildung kompensiert werden kann.
Leicht angestiegen ist der Personalstand bei der Stadtverwaltung zur Mitte des Jahres, wie aus dem Bericht zur Personalwirtschaft hervorgeht, der im Hauptausschuss vorgelegt wurde. Mit Stichtag vom 30. Juni waren bei der Stadt Mülheim insgesamt 3297 Personen mit einer sogenannten vollzeitverrechneten Personalkapazität von 2687,48 beschäftigt. Damit arbeiteten zum Stichtag zehn Personen mehr bei der hiesigen Verwaltung.
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31 Mitarbeitende kündigten im ersten Halbjahr 2024 bei der Mülheimer Stadtverwaltung
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Eingestellt wurden demnach von extern 74 Personen. Zudem wurden 19 Auszubildende und zwei Praktikanten übernommen. Unter sonstigen Einstellungen führt die Stadt 26 Personen auf und summiert die Eintritte insgesamt auf 121. Demgegenüber standen im ersten Halbjahr 2024 111 Austritte – 41 Stadtmitarbeiter und -mitarbeiterinnen gingen in Ruhestand, 31 sprachen der Verwaltung die Kündigung aus.
Im Vergleich zu den Vorjahren setzt sich der Trend fort: Leicht gestiegen war die Anzahl der Mitarbeitenden bei der Stadtverwaltung bereits zum Stichtag 31. Dezember 2023. Demnach waren zu dem Zeitpunkt bei der Stadt Mülheim insgesamt 3287 Personen mit einer vollzeitverrechneten Personalkapazität von 2669 beschäftigt. Damals war der Personalbestand im zweiten Halbjahr 2023 um 17 Personen gestiegen. Zum Jahreswechsel 2022/2023 hatte die Anzahl der Eintritte die Anzahl der Austritte um neun Personen überstiegen.
Mülheimer Fraktion hakt nach: Können manche Ämter ihre Leistungen schon nicht mehr erbringen?
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Trotz der leichten Anstiege im Personaltableau sei die personalwirtschafliche Lage der Stadt offenkundig angespannt, merkte die SPD an und brachte einen Antrag in die Sitzung des Hauptausschusses ein. Darin hakt die Fraktion nach und fragt, ob es Ämter gebe, in denen die Erbringung von Leistungen, die sich aus gesetzlicher Vorschrift ergeben, wegen Mangels an Personal nicht mehr gewährleistet werden könne und welchen faktischen und juristischen Risiken die Verwaltung ausgesetzt sei, weil sie Pflichtaufgaben teilweise oder vollständig nicht mehr erbringen könne.
Zudem wollen die Sozialdemokraten wissen, wie hoch das Ausmaß an finanziellen Auswirkungen ist, die die Nichterbringung oder die nicht fristgerechte Erbringung von Aufgaben, die sich für die Kommune aus gesetzlicher Vorschrift ergeben. Die Fraktion erteilt der Verwaltung zudem den Auftrag, mit Blick auf die kommenden Haushaltsberatungen darzulegen, in welchen Bereichen die Einrichtung neuer Stellen notwendig sei, um „die Leistungsfähigkeit der Verwaltung bei der form- und fristgerechten Erbringung insbesondere pflichtiger Leistungen (wieder-)herzustellen“. Antworten auf diese Fragen gab es im Hauptausschuss noch nicht. Diese sollen erst in der nächsten Sitzung am 28. November vorliegen.
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