Moers. Mit „Dumm & Unfreundlich“ kommt unkonventionelle Musik nach Moers. Was hinter ihrem Bandnamen steckt – und wieso sie auf humorvolle Musik setzt.
„Dieser Lärm, das ist Körperverletzung!“, schreit eine Nachbarin während des Soundchecks über den Gartenzaun. Eigentlich wollten die drei Bandkollegen Daniel (23, Schlagzeug), Til (23, Gesang und Bass) und Christian (24, Gitarre) aus Oberhausen ihrem Bekannten nur ein kleines Konzert zum Geburtstag schenken. Doch die ältere Dame von nebenan macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie müssen ihren Auftritt nach drinnen verlegen, samt geliehener Anlage. Prompt nutzen sie die Beschwerde – und schreiben einen Song mit dem Titel „Körperverletzung“. Humorvoll und gelassen geht das Trio mit der Situation um. Unpassend für eine Band mit dem Namen „Dumm & Unfreundlich“, oder?
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Weihnachtsgeschenk landete im Tierheim: Hund Snooker war Halterin egal
- Büro von SPD-Bundestagsabgeordnetem mit Nazisymbolen beschmiert
- Vier Monate Kanada, drei Kinder, ein Zelt: „Kein Problem“
- Events 2025 in Neukirchen-Vluyn: Termine stehen - das ist neu
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
Ist Moers bereit für dumme & unfreundliche Musik?
Es sei keine Seltenheit, dass die drei Freunde von „Dumm & Unfreundlich“ solchen Umständen mit Humor begegnen. Ihre Leichtigkeit spiegelt sich auch in ihrer Musik wider. Die Punkband steht für Spaß und Abschalten – und kann auch mal über pedantische Kleinigkeit lachen. Inspiriert werden die Mitglieder von allem möglichen: Anekdoten, Alltäglichem, Dinge, die ihnen widerfahren. Hauptsache nichts wird zu ernst genommen.
Genau das gleiche gilt auch für ihren Bandnamen. Der Name, so erklärt Christian, „war die erste Sache, die ein bisschen dumm und lustig war“ als sie nach einer passenden Bezeichnung für sich suchten. Und bei der ersten Namensidee blieb es dann auch. „Die anderen beiden hatten die Idee, ich war dagegen. Das ist meistens der erste Indikator für sie, dass das ein guter Vorschlag ist.“ Zwischen den Freunden wird also auch vieles mit Humor genommen. Auch so eine wichtige Entscheidung – wahrscheinlich eine der wichtigsten in der Historie einer Band – wie die Namensfindung.
- Die Bandvorstellung von „Crimson Bloom“ gibt‘s hier.
- Die Konkurrenten „Miss Madison“ rücken wir hier in den Fokus.
„Der Name ist auch ein bisschen das was wir uns vorstellen, wie jemand von außen Punkmusik – unsere Musik – bezeichnen würde.“ Die Situation mit der Nachbarin verstärkte das nur.
Newcomer und junge Künstler in Moers
Wenn die drei proben, albern sie viel herum, ändern Songs ungeplant und singen neue Textstellen. Das hat auch einen guten Grund: Für „Dumm & Unfreundlich“ ist die Musik eine Auszeit. Von allem. Im Proberaum werden keine Diskussionen über Politik geführt, keine weltbewegenden Themen aufgegriffen. Hier wird abgeschaltet. „Wenn man viel über Politik diskutiert, merkt man, dass das einen runterzieht“, erklärt Christian. „In unserer Musik haben wir eine Auszeit, einen Ausgleich, wo wir uns nur mit Dingen beschäftigen, die Spaß machen.“ Denn der Alltag sei negativ genug. Und auch ihre Tätigkeiten seien ernst, ihr Alltag eingegrenzt genug: Christian studiert Chemie, Till studiert Medizin und Daniel macht eine Ausbildung zum Techniker im Schreinerhandwerk. Alles Berufe, die kreative Freiheit nicht sonderlich zulassen. Der Proberaum ist da eine willkommene Abwechslung für die drei. Laut Christian heißt es hier: „Alles kann, nichts muss.“
Bei der Frage, ob Christian seine Freunde und sich persönlich als dumm und unfreundlich bezeichnen würde, lacht er auf und weiß eine klare Antwort: „Zu einander: Ja, vielleicht. Aber nein, im alltäglichen Leben würde ich das nicht behaupten.“ Vor allem, wenn sie ein Konzert geben. „Wenn wir spielen, sind wir nicht unfreundlich und versuchen, pünktlich zu sein und die Veranstalter zu unterstützen.“
„Dumm & Unfreundlich“ beim „Clash of Bands“ in Moers
Die Punkband, welche gerne mal ein paar Metal-Elemente nutzt oder sich in die Fun-Punk-Richtung bewegt, tritt am 12. Oktober beim „Clash of Bands“ in Moers auf. Der Bandcontest findet alle zwei Jahre statt und soll vor allem die regionale Musikszene stärken. Christian, Daniel und Til müssen sich im Bollwerk 107 gegen drei Konkurrenten durchsetzen. Auf die Gewinner wartet eine Auswahl zwischen einer hochwertigen Studioproduktion oder einem Foto-Shooting. Der Einlass beginnt um 19.30 Uhr. Ab 20 Uhr müssen die vier Bands sowohl die Jury als auch das Publikum überzeugen – dafür haben sie jeweils nur 20 Minuten Zeit. Neben „Dumm & Unfreundlich“ treten „Crimson Bloom“ aus Krefeld, „Miss Madison“ aus Oberhausen und „Crash Pilots“ aus Moers an. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.