Moers. Vor sieben Jahren machte das „Monokel“ dicht. Nun kommt die Kultkneipe mit einer Party-Reihe zurück nach Moers. Wann, wo – und warum jetzt?
Das alte Team ist versammelt, wie so oft zum gemeinsamen Abendessen. Dieses Mal entschied man sich für das Restaurant „Bürgerstuben“ in Moers Utfort. Auf einmal fällt die Frage: „Sollen wir es nicht mal ausprobieren? Das „Monokel“ aufleben lassen?“ Sofort stimmen die Freunde, das alte „Monokel“-Team, zu. Am 12. Oktober startet die zweite „Monokel Moers Revival Party“ im „Haus Engeln“.
Seit sieben Jahren ist das „Monokel“ in Moers geschlossen. Und noch immer sehnen sich Moerserinnen und Moerser nach ihrer alten Stammkneipe. Jana Breznikar, damals „Thekenmädel“ – wie sie es nennt – weiß genau, wieso die Sehnsucht nach dem „Monokel“ in der Kneipenszene Moers noch immer so groß ist.
Sehnsucht nach „Monokel“ – Kneipenszene in Moers fehlt
„In Moers ist nichts mehr los, könnt ihr das „Monokel“ nicht aufmachen?“ Immer wieder hörten die fünf Freunde Jana Breznikar, Mario Sylla, Dorthe Löber, Alexandra Leusink und Thomas „Haui“ Hochstein diese Worte. Alte Stammgäste und Freunde sprachen sie auf Moerser Stadtfesten an, mit nur einer Agenda: Was ist mit dem „Monokel“?
Im April wurde der Wunsch dann erfüllt. Das „Monokel“ feierte Comeback – theoretisch. Zwar nicht in den alten Räumlichkeiten und auch nicht jedes Wochenende, doch allein der erste Abend der „Monokel Moers Revival Partys“ habe sich wie ein Klassentreffen angefühlt, erzählt Jana Breznikar begeistert. Das Team plant aktuell die „Monokel Moers Revival Party“ zwei Mal im Jahr zu veranstalten. „Erst einmal klein anfangen, wir wussten ja selber nicht, wie es ankommen wird.“ Die Karten waren schnell vergriffen. Angekommen ist der Auftakt also gut. „Damit haben wir nicht gerechnet.“
Moers: Mini-Comeback der Kultkneipe
Die nächste Party findet am 12. Oktober im „Haus Engeln“ ab 19.30 Uhr statt. Ein paar Resttickets gibt es für 13 Euro sowohl online unter www.eventbrite.de/e/monokel-moers-revival-party-12102024-tickets-881778672747 als auch im „Stil und Blüte Café“ an der Pfefferstraße 6 sowie im „Haus Engeln“. Dieses Jahr gibt es zusätzlich ein Weihnachtsspecial am 21. Dezember ab 19.30 Uhr im „Haus Engeln“. Eine frühzeitige Bescherung für alle „Monokel“-Liebhaberinnen und Liebhaber.
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Wieso sieben Jahre nach der Schließung des „Monokel“ der Wunsch nach der Kultkneipe noch immer da ist, kann Jana Breznikar erklären: „Das war eine unvergessliche Zeit. Das Zusammenspiel zwischen Team und Gästen. Die tiefe Verbundenheit und zum Teil auch Freundschaften, die entstanden sind.“ Der Laden sei immer voll gewesen, teilweise nur mit Stammgästen. „Wir hatten Spaß beim Arbeiten, die Gäste hatten Spaß beim Feiern.“ Durch die langen Abende seien auch viele, durchweg positive Erinnerungen entstanden – und die Gäste kamen immer wieder. Die Partykneipe war eben nicht nur eine Kneipe, sondern Kult. „In Moers gibt‘s heute keine Kneipe mehr, die so was wiedergeben kann.“
„In Moers gibt‘s heute keine Kneipe mehr, die so was wiedergeben kann.“
Schließung in Moers: Qualm, Lärm und „kein Spaß“
Nach Jahrzehnten musste das Monokel dann schließen. Viele Faktoren seien dafür verantwortlich gewesen: Das Rauchverbot, der Lärm, der Besitzerwechsel.
Nichtraucherschutzgesetz – Leben ohne Qualm
Seit 2013 gilt in ganz NRW ein grundsätzliches Rauchverbot in Gaststätten. Auch Raucherclubs, Raucherräume und Rauchergaststätten sind nicht mehr möglich. Das Nichtraucherschutzgesetz schließt alle öffentlichen Einrichtungen der Kommune, öffentlich zugängliche Laufflächen in Einkaufszentren sowie ein Rauchverbot in den Verfassungsorganen des Landes mit ein.
Verstöße werden seitdem strenger geahndet. Bis zu 2500 Euro Bußgeld können fällig werden.
„Irgendwann hat‘s keinen Spaß mehr gemacht.“ Mehr Beschwerden und mehr Stress mit der Polizei. Und auch die Stadt sei dem „Monokel“ nicht mehr so offen gegenüber gewesen wie zuvor. Veranstaltungen konnten nicht so stattfinden, wie sie es sollten. Und dann hat Carsten Matthießen aufgehört. Der erste Bruch in der engen „Monokel“-Familie. Dann kamen neue Gäste hinzu, und das Gefühl eines „Klassentreffens“ war weg. „Das Feeling hat sich verändert“ und irgendwann sind auch die Stammgäste ausgeblieben.
Klare Zukunft für das „Monokel“
Die Oberwallstraße 45, früher der Standort der Kultkneipe „Monokel“, steht wieder leer. Viele Eigentümer kamen und gingen. Bisher hat sich dort nichts lange gehalten. Obwohl das Lokal wieder zur Verfügung steht, möchten die Freunde das „Monokel“ nicht wieder zurückholen. „Das passt nicht mehr in unser jetziges Leben rein. Wir sind voll berufstätig. Der ein oder andere hat mittlerweile Familie.“
Doch Moers kann sich auf mindestens zwei „Monokel“-Partys im Jahr freuen. Das haben die Freunde bewusst so festgelegt, „damit man sich auch darauf freut und es was besonderes bleibt.“
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