Kamp-Lintfort/Essen. Die Handwerksbäckerei Büsch mit Sitz in Kamp-Lintfort startet ein außergewöhnliches Projekt für ihre Auszubildenden. Was sie dabei lernen sollen.

In einem Bäckereifachgeschäft gibt es viel zu tun. Natürlich muss gebacken werden, Waren müssen ansprechend präsentiert und verkauft werden. Aber auch Dinge wie die Dienstplanung, Inventur oder Disposition gehören zu den Aufgaben der Mitarbeitenden. Mit wie viel Verantwortung, aber auch Spaß und Miteinander mit Kollegen und Kunden diese Aufgaben verbunden sind, das erfahren 18 Auszubildende der Handwerksbäckerei Büsch bald aus erster Hand. Vom 16. September bis 5. Oktober leiten die jungen Männer und Frauen eigenständig ein „Azubi-Fachgeschäft“, heißt es in einer Mitteilung.

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Für die Verantwortlichen der Handwerksbäckerei Büsch ist die Aktion eine Premiere und damit genauso spannend wie für die Auszubildenden selbst. „Wir möchten unseren Azubis damit eine neue Erfahrung ermöglichen und dadurch ihre Ausbildung noch spannender machen“, erklärt Rebecca Smejkal, die Ausbildungsbeauftragte der Handwerksbäckerei, den Hintergrund des Pilotprojektes.

Bäckerei Büsch: Azubis werden nicht allein gelassen

Einige der Aufgaben kennen die Nachwuchskräfte bereits aus ihrer Ausbildungszeit, andere werden für sie komplett neu sein. „So eigenverantwortlich haben unsere Azubis bisher noch nicht gearbeitet“, weiß Rebecca Smejkal. „Wir hoffen sehr, dass sie viel Spaß bei dem Projekt haben und eine Menge für sich und ihre weitere berufliche Laufbahn bei uns mitnehmen können“, ergänzt Nadine Petrosino, in der Handwerksbäckerei Büsch für die Personalentwicklung verantwortlich.

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Allein gelassen werden die Auszubildenden aus dem zweiten und dritten Lehrjahr trotz aller Eigenverantwortlichkeit aber nicht, wenn sie das Fachgeschäft im Essener Edeka-Markt Burkowski an der Altendorfer Straße 220 leiten. Die Fachgeschäftsleitung und einige weitere Mitarbeiter, die sonst dort tätig sind, werden vor Ort sein, den jungen Frauen und Männern als Ansprechpartner zur Seite stehen und sie im Notfall unterstützen. Auch Besuche von Betreuern, Ausbildern und der Geschäftsführung sind vorgesehen. „Aber alle halten sich im Hintergrund“, sagt Rebecca Smejkal. „Ziel ist es, dass die Auszubildenden das Fachgeschäft komplett eigenständig führen.“

Projekt der Handwerksbäckerei Büsch: Regelmäßige Teambesprechung

Dazu gehört auch, dass die Auszubildenden die Schichtleitung selbst übernehmen – und zwar abwechselnd. „Jeder soll diese Position einmal innehaben“, sagt die Ausbildungsbeauftragte. Auch sonst wechseln die Teilnehmer sich mit den Aufgaben ab. Sie arbeiten in zwei Schichten, denn das Essener Fachgeschäft ist montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Einmal pro Woche ist eine Teambesprechung geplant, die Raum für Manöverkritik, aber auch die Planung der kommenden Tage bieten soll. „Wir werden zudem Fragebögen an unsere Auszubildenden ausgeben, um so noch besser von ihnen zu erfahren, wie sie die Projektzeit erleben“, sagt Smejkal. Auch Kunden können während der drei Wochen Fragebögen ausfüllen und den Nachwuchskräften auf diese Weise eine Resonanz geben.

Die Auszubildenden im Alter von 17 bis 28 Jahren stammen aus vielen Teilen Nordrhein-Westfalens und arbeiten sonst in anderen Fachgeschäften der Handwerksbäckerei Büsch, die ihrem Stammsitz in Kamp-Lintfort hat. Damit die Nachwuchskräfte während des Projekts keine langen Arbeitswege auf sich nehmen müssen, sind alle gemeinsam in einem Hostel in der Nähe des Fachgeschäfts untergebracht. Vom Unterricht in der Berufsschule sind die jungen Frauen und Männer für die drei Wochen freigestellt, den Lernstoff müssen sie anschließend nacharbeiten.

Ihren Arbeitsplatz für die Zeit des Projektes an der Altendorfer Straße haben sich die Büsch-Azubis bei einem Vortreffen bereits angeschaut. Und auch einige Leckerbissen für ihre Kunden haben sie sich bereits überlegt: So wird es begleitend zum Projekt beispielsweise am Eröffnungstag ein Glücksrad geben, bei dem Kunden unterschiedliche Büsch-Produkte gewinnen können. An den Samstagen bieten die Auszubildenden an Spezialständen Waffeln oder Quarkbällchen an.