Kamp-Lintfort. Mehr Filialen, mehr Brötchen: Die Bäckerei Büsch will ihre Produktionsstätten in Kamp-Lintfort erweitern. Das sagt die Politik zu dem Vorhaben.
Die Bäckerei Büsch wächst – und braucht mehr Platz. Weil die Kapazität der Produktionsstätte am Krummensteg, dem Hauptsitz der Bäckerei Büsch, an ihre Grenzen gekommen ist, suchte der Bäckereibetrieb schon länger nach einer Möglichkeit, baulich zu erweitern. Jetzt scheint eine Lösung gefunden: Südlich des jetzigen Betriebsstandortes auf einer ehemals vom Bergwerk Rossenray genutzten Fläche können auf drei Hektar neue Produktionsstätten geschaffen werden. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses begrüßte die Politik die Pläne.
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Brücke in Moers fast ein Jahr gesperrt: Warum tut sich nichts?
- Unterwallstraße in Moers: Autofahrer sauer – „Katastrophe“
- Adventskranz selber machen: Floristin verrät Tricks und Trends
- Grüne in Neukirchen-Vluyn: „Sprache muss einfacher werden“
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
Seit 1987 hat die Bäckerei Büsch ihren Unternehmenssitz in Kamp-Lintfort. 1993 zog Büsch von der Backstube des ursprünglichen Ladenlokals in der Moerser Straße in eine größere Backstube am Drehmannshof. 2007 wird ein erneuter Umzug fällig – seitdem betreibt die Firma nun am Krummensteg im Gewerbegebiet Rossenray einen Backbetrieb. Allein an diesem Standort sind etwa 600 Mitarbeitende beschäftigt. Die Backwaren werden von dort aus im 24-Stunden-Betrieb gefertigt und täglich mit rund 50 Lkw in Büsch-Filialen in ganz NRW geliefert. Aktuell betreibt die Bäckerei Büsch 220 Fachgeschäfte.
Bäckerei Büsch: Eine weitere Expansion auf der bestehenden Fläche ist nicht mehr möglich
In den letzten Jahren sei die Produktion durch Optimierungen und Automatisierungen kontinuierlich weiterentwickelt worden, um das Wachstum der Bäckereifachgeschäfte durch eine höhere Produktion auf der bestehenden Produktionsfläche zu bewerkstelligen, hieß es am Dienstag in der Vorlage der Verwaltung für die Politik. Eine weitere Expansion auf der bestehenden Fläche sei nun aber nicht mehr möglich. Gleichzeitig bestehe aber die Anforderung der Edeka Rhein-Ruhr, in den Vorkassenzonen weiterer Einzelhandelsstandorte Bäckereifachgeschäfte durch die Bäckerei Büsch zu betreiben.
„Wir können froh sein, dass wir solche Arbeitgeber hier vor Ort haben.“
Aus wirtschaftlicher Sicht bevorzuge Büsch eine Erweiterung am Standort Kamp-Lintfort, weil nach der grundsätzlichen Investition in die Gebäude die Investition in die Produktionsanlagen schrittweise mit dem angestrebten Wachstum erfolgen könne, erklärt die Verwaltung.
Stadt Kamp-Lintfort muss den Flächennutzungsplan ändern - Politik stimmt zu
Der erste Schritt: Um die Pläne zu realisieren, muss nun der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dem stimmten die Mitglieder im Ausschuss am Dienstag einstimmig zu. Das in Frage kommende Teilstück des ehemaligen Rossenray-Geländes, von dem ein Teil als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, ist zu einem großen Teil heute Waldgebiet. Dennoch ist das Gebiet im Regionalplan als sogenannter regionaler Kooperationsstandort für gewerbliche Entwicklungen ausgewiesen. Die durch die Bebauung abgeholzten Bäume werden ersetzt.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Die entstehenden Kosten für die Durchführung des Bauleitplanverfahrens, die Erstellung von Fachgutachten, etwa zu Artenschutz und Verkehr, sowie der Umweltprüfung trägt die Bäckerei Büsch als Bauherr. Die inhaltliche Erarbeitung der Planunterlagen übernimmt im Auftrag der Firma Büsch das Planungsbüro rheinruhr.stadtplaner in Essen in enger Abstimmung mit der Verwaltung.
Die Stadt Kamp-Lintfort begrüße das Standortbekenntnis der Bäckerei, hieß es aus der Verwaltung. Die Politik sah das ähnlich. Franz-Josef Hüls (CDU): „Wir können froh sein, dass wir solche Arbeitgeber hier vor Ort haben.“ Bei allein 600 Arbeitsplätzen für Kamp-Lintfort solle man dem Betrieb „,möglichst keine Steine in den Weg legen“, kommentierte Heinz-Peter Ribbrock, sachkundiger Bürger für die FDP, die Büsch-Pläne.