Rees-Haldern. Das waren die Botschaften bei der Demo für den Erhalt des Friedens. Die Organisatoren hoffen auf einen Effekt für die Bundestagswahl.

Über 500 Menschen beteiligten sich in Haldern an einem Spaziergang für Vielfalt und den Erhalt der Demokratie. Unter dem Motto „Haldern bleibt bunt“ zogen die Gruppe unter Begleitung von zwei Polizeifahrzeugen und zahlreichen Ordnern, die rund zwei Kilometer lange Strecke vom Jugendheim durch den Ort in Richtung Lindendorfplatz.   

„AfD – Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Oma“

Bernd Börgers, der gemeinsam mit Brigitte Jansen und Tobias Heynen den Protestumzug organisierte, informierte währenddessen per Megafon: „Wir demonstrieren heute hier für den Erhalt der Demokratie, für Vielfalt und dafür, dass ihr am 23. Februar wählen geht! Wir wollen euch ermuntern eure Stimme den demokratischen Parteien zu geben.“ Er machte zusätzlich lautstark deutlich, dass dies keine Demonstration gegen Friedrich Merz oder die CDU sei, sondern gegen den Rechtsextremismus. „Machen sie am 23. Februar von ihrer Stimme Gebrauch, um die Demokratie zu sichern.“

Spaziergang für Vielfalt und den Erhalt der Demokratie in Haldern
Rund 500 Menschen beteiligte sich an der Demo in Haldern. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Viele Mitläufer zeigten auf Plakaten ihre Meinung: „AfD – Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Oma“, „Lieber kunterbunt als kackbraun“, „Selbst die Kartoffel hat Migrationshintergrund“, „Babys gegen Nazis“. Auch an Häusern und Geschäften waren entsprechende Plakat zu finden, beispielsweise „Vielfalt und Demokratie“ bei der Bäckerei Janßen. Nach einem dreiviertelstündigen Marsch trafen sich die Teilnehmer zu einer Kundgebung auf dem Lindendorfplatz.

Spaziergang für Vielfalt und den Erhalt der Demokratie in Haldern
Viele Teilnehmer haben ihre Botschaften auf Plakate geschrieben. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Dr. Hallepape erinnert, dass Fachkräfte aus dem Ausland gebraucht werden

Die neue Halderner Hausärztin Dr. Marie-Theres Hallepape berichtete sehr anschaulich über den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Ohne Ärzte und Fachkräfte aus dem Ausland würde die gesundheitliche Versorgung zusammenbrechen.

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„Ich bin nicht freundlich, aufgeschlossen oder mitfühlend gegenüber anderen Kulturkreisen, alten Menschen, queeren Menschen, Kindern oder Menschen mit Beeinträchtigungen, weil ich davon profitiere, sondern weil es anständig ist“, erklärte die Ärztin, „jedem, dem diese zwischenmenschliche Selbstverständlichkeit verloren gegangen ist, sollte sich schämen und jeder für den Antifaschismus, ‚Nazis raus‘ oder ‚Haldern bleibt bunt‘, potenziell problematisch oder ein diskutierbares Politikum geworden sind, sollte dringend seinen moralischen Kompass nachjustieren.“

Spaziergang für Vielfalt und den Erhalt der Demokratie in Haldern
Zahlreiche Teilnehmer beteiligen sich am Samstag, den 15.02.2025 an einem Spaziergang für Vielfalt und den Erhalt der Demokratie vom Katholischen Jugendheim bis zum Lindendorfplatz in Rees-Haldern. Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Politische Informationen nur über Tik Tok, You Tube oder Instagram? Gefährlich

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Tim Terhorst ging in seinem Beitrag auf die Gefahr der sozialen Medien ein: „Wenn ihr euch anschaut welche Parteien und welche Persönlichkeiten in den sozialen Medien die höchsten Klickzahlen haben, dann sind es vermeintlich die, die einfache Antworten auf die komplexen Fragen unserer Zeit haben oder noch schlimmer, die gar keine Antworten haben, sondern immer nur Probleme benennen und das in den schillerndsten Farben von Angst und Wut.“ Die besondere Gefahr liegt laut Terhorst darin, dass über 50 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre politischen Informationen ausschließlich über Tik Tok, YouTube oder Instagram beziehen.

Beim Umzug und auch später bei der Kundgebung sorgten Tobias Heynen und André Kamperschroer für die musikalische Abwechslung.