Emmerich. „So verschieden wir sind – weij laache zosamme – wir lachen zusammen“ lautete das Motto beim Bürgerverein Emmerich „am Rhing“.
Wo gibt’s denn sowas: Alaaf auf einer Karnevalssitzung in Emmerich am „Rhing“? Ja, dank der neuen Karnevalstradition des Bürgervereins, ertönte tatsächlich ab und zu Alaaf im PAN. Dort richteten Direktor Paul Münchrath und das insgesamt zwölfköpfige Karnevalskomitee eine stimmungsvolle rot-weiße Sitzung aus.
„Griechischer Wein“ umgedichtet zu „Bürgerverein“
Erstmalig begleiteten vier junge Gardedamen das Komitee beim Einzug in den ausverkauften Saal. Münchrath, dessen Herz am Kölner Karneval hängt, konnte mit den fünf Büttenreden auch die Zuschauer an diesem Abend dafür begeistern. „So verschieden wir sind – weij laache zosamme – wir lachen zusammen“, lautete das Motto der Sitzung.
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Erste Lacher erzielte das Komitee selbst, denn „Was machen wir selbst für unser Publikum? Was können wir am besten: Wir singen für Sie! Es wird schön … laut.“ Auf die Melodie von „Griechischer Wein“ passte der neue Text „Bürgerverein – ist das Herz von Emm´rich“ wunderbar – einstudiert mit Hilfe von Bernd Schugt. Zugabe Rufe ertönten, wurden aber erst zum geselligen Abschluss des Abends erfüllt.
Als Prinz Heiner I. und Prinzessin Sabrina I. mit ihrer Garde und der Geck-Abordnung im Saal war, rief auch Dominik Kilch, Geck Präsident, als große Ausnahme „Bürgerverein Alaaf!“. Seinem Stellvertreter Uli Sebus machte es sichtlich Spaß, von Paul Münrath zu einem echten kölschen Karnevalsabend eingeladen zu werden. Nach weiteren Auftritten wollten die Tollitäten später den Abend im PAN auf der Aftershowparty mit DJ ausklingen lassen.
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Musikalisches Highlight des Abends war Tobias Janssen TJ aus Köln, der klassisch kölnische, bekannte Karnevalslieder sang und ganz selbstverständlich zum Mitsingen, Schunkeln und Klatschen animierte. Auch sein eigenes Lied „Eines Tages“ begeisterte das närrische Publikum sofort.
Großen Spaß an den völlig unterschiedlichen Büttenreden, alle ohne Bezug zu lokalen und politischen Ereignissen, hatte die aus Vereinsmitgliedern, zahlreichen Lokalpolitikern und weiteren Karnevalisten bestehende Narrenschar. Zugaben wurden gefordert und gerne gewährt.
„Es gibt nichts Gesünderes auf der Welt, als sich ab und zu totzulachen“
Jia Kellewald, 13 Jahre, berichtete anschaulich aus dem Leben als hormongeplagte Pubertierende. Sie zerpflückte humorvoll die „Sozialen Medien“ einzeln. So Facebook: „ein echter Freund hilft Dir beim Umzug. 1000 Follower liken die Fotos, die du vom Umzug postest.“ Das zierliche Persönchen sang als Zugabe vom Spielmannszug „Narren sind bunt und nicht braun“ und erntete Standing Ovations. Später trat sie als Funkenmariechen mit der Tanzgarde Grün-Weiß noch einmal auf.
Aus dem Schüler- und Familienleben erzählten in der Bütt Charlotte, 15 Jahre, und ihr Bruder Toni Berndsen, zwölf Jahre. „Wer hat den Geigenkasten erfunden? – Fidel Castro.“ Beide hatten im vergangenen Jahr viele Auftritte: Charlotte in der Bütt und Toni als Kinderprinz.
Alle drei erwachsenen Büttenredner kamen aus Goch-Asperden. Man hörte im Dialekteinschlag von Elke Jansen von „schnatzen Kerlchen“, gutaussehenden Männern, die sie mit nach Hause nehmen wollte. Komiteemitglieder flocht sie in ihre Witze ein. So wollte sie mit Bernhard Bolle nächstes Jahr im Duo auftreten, denn „Du siehst aus wie der Zimmermään vom Colonia Duett“. Wim Spans zeigte als „Jan Bur“ bei der Fahnenweihe 1889 trockenen Humor. Christian Rotgang als „Köbes“ berichtete lustig aus dem Kneipenleben daheim. Denn „es gibt nichts Gesünderes auf der Welt, als sich ab und zu totzulachen.“
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