Emmerich-Elten. Eltener Schützen feierten ihre Sitzung im Kolpinghaus. Schützenballett brachte Publikum zum Staunen. Die Highlights des Abends.
Die Eltener Schützen seien schon, wenn auch ziemlich verschmust, feine Kerle. Unter ihnen gibt es aber auch Notfälle, ausgesetzte Streuner. „Wir erleben das leider immer wieder“, erklärt Renate Derksen von der Schützenhilfe, „Sie schaffen sich einen von ihnen im nüchternen Zustand an. Dann kommt das Schützenfest und die Verantwortung ist zu groß.“
Völlig durstig werden sie vor dem Kolpinghaus zurückgelassen. Tauschen die Eltener ihre Schützenuniform gegen Karnevalstracht, sieht das Ganze anders aus. Da feiern die Närrinnen und Narren zusammen im ausverkauften Saal. So auch am Samstagabend, nachdem die Gruppe Kurzschluss mit ihrem Redebeitrag für Schützen in Not die ersten Lachmuskeln lockerte.
Schützen-Sitzung in Elten: Das sind die Bilder vom Karneval
„Unser Traum in grün und weiß“, kündigt der Sitzungspräsident Marc Horstmann daraufhin auch schon das Herzstück des Vereins an. Strahlend marschieren die Funken des Schützenballetts auf die Bühne. Dem diesjährigem Motto „Sommerlaune, Karnevalsspaß, wir Schützen geben richtig Gas“ werden sie allemal gerecht.
Mehr Beine in der Luft als auf dem Parkett, setzen die Tänzerinnen immer wieder zu aufwendigen Hebefiguren an. Das große „Wow“ entlocken sie ihrem Publikum aber erst am Ende. Plötzlich wagt eine Frau in grün-weiß einen hohen Sprung und landet im Spagat auf der Bühne. Nun stehen auch die letzten Karnevalisten jubelnd auf.
Was den Karneval der Schützen ausmacht
„Elten kocht den Karneval, es ist richtig heiß hier!“
Was die Sitzungen der Eltener Schützenbruderschaft ausmacht, ist der unterhaltsame Mix aus Redebeiträgen und Tanzeinlagen. „Ansonsten wäre es für uns kein richtiger, klassischer Karneval“, unterstreicht der Präsident. Es sei daher wichtig, weiterhin Programm zu bieten, das auch ohne Lautstärke funktioniert. Vor 350 Jecken ist eine solche Performance aber gar nicht mal so leicht.
Albert Einstein kann zu Errungenschaften wie der Relativitätstheorie nun auch das zählen: Ein ganzer Saal hörte ihm gespannt zu. „Ich bin Erfinder der sagenumwobenen...“, bricht der Mann im weißen Kittel seinen Satz ab.
Kanalarbeiter behoben Rohrbruch
Sein Schnauzer löst sich und segelt vor ihm zu Boden. Schon lachen die Zuschauer noch vor dem ersten Witz Tränen. Und erkennen auch, dass Elferratsmitglied Vincenz Derksen unter dem Kostüm steckt. Ihm gelingt es tatsächlich, die Aufmerksamkeit bei sich zu halten, obwohl er von Quantenphysik und Künstlicher Intelligenz schwadroniert. Bevor es weitergeht, muss der Sitzungspräsident einhaken.
„Bei Rohrbruch müssten wir den Saal jetzt räumen“, richtet er sich an die Eltener. Karneval könnte in diesem Fall nur ein Trio retten: Die Kanalarbeiter. In Blaumännern, die Gesichter grün, führen sie ihre Arbeit auf der Bühne aus. Mit Stethoskop wird am Rohr gelauscht, dann wird geschraubt und letztlich Stoffratte oder Gummihuhn herausgezogen.
Pantomimisch sagen sie doch ganz viel. Zum Beispiel, wie eine Ultraschall-Reinigung funktioniert. Oder eben beste Sitzungsanimation. Absolute Ruhe im Publikum, das erst nach Verneigung der Darsteller ins Klatschen verfällt, ist wohl Bestätigung genug. Wenige Sekunden später schlägt die Stimmung ins Gegenteil um.
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Gerade noch konzentriert der Stille gelauscht, schwingen die Karnevalisten nun ihre Fähnchen. Singend stehen sie auf ihren Stühlen, als das Lied der Prinzengarde ertönt. „Hervorragender Einmarsch“, freut sich Heiner I., bevor er sich die Schweißperlen von der Stirn wischt. „Elten kocht den Karneval, es ist richtig heiß hier!“
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