Rees. Die Rheinschule Rees hat mit dem Workshoptag mit Viertklässlern ein Konzept entwickelt, um Berührungsängste abzubauen. Vielleicht für ganz Rees.

Ungewöhnlich lebhaft war es am Freitag an der Rheinschule in Rees. Denn neben den eigenen Hauptschülern waren auch die Viertklässler der Gemeinschaftsgrundschule Rees alle dorthin eingeladen zu einem Workshop-Tag. Ein Konzept, das auf alle Reeser Grundschule ausgeweitet werden könnte, geht es nach Schulleiterin Claudia Möhlmann: „Wir haben überlegt, wie wir das Bild der Hauptschule positiv belegen können. Es gibt Berührungsängste mit der Hauptschule in der Gesellschaft.“

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Gemeinsam mit Karin Winkels, der Grundschulrektorin, habe sie überlegt, wie man hier entgegen wirken könne. „Es ist eine gute Schule, in der man gut lernen kann. Gerade für die Kinder mit Hauptschul-Empfehlung geht es darum, die Berührungsängste abzubauen“, sagt Winkels.

Rheinschule startet Projekt mit Grundschule
Schulleiterin Claudia Möhlmann möchte mit dem Workshoptag Berührungsängste zur Hauptschule abbauen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Und so kam der Workshoptag zustande: Die 89 Viertklässler der Grundschule konnten sich drei aus zehn Wunsch-Workshops aussuchen. Alle recht praktisch ausgerichtet aus den Bereichen Kunst, Technik, Schwarzlichttheater, Biologie, Hauswirtschaft, Textil, Chemie, Ritter und Burgen (Geschichte) sowie den Sportangeboten Parcours und Gummitwist. Dass das Interesse der Grundschüler geweckt war, zeigte sich am Morgen, als durch das Schneechaos Schulbusse ausfielen: „Die Schüler haben ihre Väter genötigt, sie zur Rheinschule zu bringen“, so Winkels. Sie wollten dabei sein.

Lieber dreizügig sein

Auch jene der 305 Hauptschüler, die die Workshops begleiteten, freuten sich auf die Abwechslung. Spannend sollte es für die Grundschüler auch sein, mal eine Pause bei den Großen zu erleben.

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Die Anmeldezahlen der Rheinschule sind durchaus in Ordnung. „Zweizügige Eingangsklassen haben wir immer. Aber wir möchten perspektivisch gerne dreizügig sein“, erklärt Möhlmann. Denn in Klasse 7 wechselten häufig einige Schüler zur Hauptschule, die dann die zwei bestehenden Klassen etwas überfüllten. Bei drei Klassen wäre es entspannter.

Vertrauen in dreigliedriges Schulsystem wächst

Rheinschule startet Projekt mit Grundschule
Zehn Workshops von Kunst über Textil bis zum geschichtlichen Ritter und Burgen wurden angeboten. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Winkels hat beobachtet, dass Eltern wieder zunehmend Vertrauen ins dreigliedrige Schulsystem entwickelten. „Die Gesamtschule ist halt ein großes System. Das ist vielleicht nicht für alle das Richtige.“ Ein familiäres, kleines Schulsystem sei da für manche Schüler besser geeignet. Kein Zufall, dass auch auswärtige Schüler aus Städten ohne dreigliedriges Schulsystem, den Weg nach Rees in Kauf nehmen.

Auch mit der Grundschule Haldern sei man schon im Gespräch für so einen Workshoptag, verrät Claudia Möhlmann. Bestenfalls macht das Projekt also Schule.