Rees. Im Reeser Bauausschuss gab es jetzt neue Details und Ansichten zum geplanten Aldi-Markt. Wie Stadt und Discounter eine Lösung fanden.

Nach der Einigung zwischen der Stadt Rees und dem Discounter Aldi Süd über den Neubau eines Marktes auf dem Gelände des sogenannten Raadtswäldchen an der Florastraße wurden in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe am Donnerstagabend, 5. Dezember, weitere Details bekannt.

So präsentierte Bauamtsleiterin Elke Strede den Politikern Ansichten des Gebäudes, das Aldi Süd zwischen Lidl und der Praxis El-Nounou plant. Vorgesehen ist demnach ein modernes Geschäft, dessen Fassade von abgesetzten Klinkerflächen und Glas bestimmt wird. Die Verkaufsfläche beträgt circa 1007 Quadratmeter plus Lager, Pfandraum und Eingangsbereich. Der Markt soll weitgehend eingeschossig errichtet werden, nur in einem Teilbereich sollen im Obergeschoss Personalräume untergebracht werden.

Aldi-Markt in Rees
So soll der geplante Aldi-Markt an der Florastraße in Rees aussehen. © Stadt Rees | Aldi Süd

Stadt setzte Regelung durch

„Das ist aus unserer Sicht eine adäquate Gestaltung. Wir haben ein Konzept entwickelt, das eine vernünftige städtebauliche Lösung bedeuten wird“, meinte Strede und zählte die Regelungen auf, die die Stadt Rees durchsetzen konnte.

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So soll der Parkplatz entlang der Florastraße mit Bäumen eingefasst und überkront werden. Die Zufahrt ist von der Florastraße und zukünftig über den neuen Kreisverkehr aus geplant. Aldi Süd sei zudem bereit, dauerhaft einen Fußgängerweg über den Parkplatz von der Florastraße bis zur Sahlerstraße einzuräumen.

„Wir haben ein Konzept entwickelt, das eine vernünftige städtebauliche Lösung bedeuten wird“

Elke Strede
Bauamtsleiterin der Stadt Rees

„Wir können dem Konzept guten Gewissens zustimmen“, stellte Bürgermeister Sebastian Hense fest. Die Stadt hat sich auch ein Mitspracherecht bei der Folgenutzung des alten Marktes an der Straße Vor dem Delltor gesichert, wo Aldi keine Entwicklungsmöglichkeiten sah.

Jahrelanger Rechtsstreit zwischen Stadt Rees und Aldi Süd

Diesem Kompromiss war ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen. Während das Unternehmen Aldi Süd sich das Grundstück bereits 2015 eigentumsrechtlich gesichert hatte, hielt die Stadt Rees über viele Jahre am Vorhaben fest, dort Wohnbebauung zu entwickeln.

Bildunterschrift
Haben gemeinsam eine Einigung erzielt: (v. li.) Martin Stopa, Director Real Estate Aldi Süd, Heinz Streuff, Wirtschaftsförderer der Stadt Rees, Sebastian Hense, Bürgermeister der Stadt Rees, und Jens Hahn, Geschäftsführender Direktor Aldi SÜD.
Sie erzielten gemeinsam eine Einigung erzielt (von links): Martin Stopa, Director Real Estate Aldi Süd, Heinz Streuff, Wirtschaftsförderer der Stadt Rees, Sebastian Hense, Bürgermeister der Stadt Rees, und Jens Hahn, Geschäftsführender Direktor Aldi Süd. © Stadt Rees

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf stellte 2022 in erster Instanz jedoch fest, dass an dieser Stelle auch ein Einzelhandelsmarkt erlaubt ist. Der Bebauungsplan wurde gekippt, das Urteil ließ aber die Größenordnung des Marktes offen.

Bauantrag bereits beim Kreis Kleve

Im Sommer 2023 suchte Aldi dann Kontakt zur Stadt Rees, um eine gemeinsame Lösung zu finden und den Rechtsstreit beizulegen. Das Ergebnis ist die notarielle Vereinbarung, die beide Seiten im November 2024 schlossen.

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Dafür muss die Stadt die einst erlassene Veränderungssperre für das Grundstück aufheben. Dem stimmte der Bauausschuss bei einer Enthaltung einstimmig zu. Endgültig wird der Rat am 12. Dezember entscheiden. Aldi Süd hat den in Abstimmung mit der Stadt Rees erstellten Bauantrag bereits beim Kreis Kleve eingereicht.

+++ So haben wir am 19. November über die Einigung zwischen der Stadt Rees und Aldi Süd berichtet +++

Es gibt eine Einigung in den Verhandlungen zwischen der Stadt Rees und dem Discounter Aldi Süd. „Es ist eine Lösung, mit der sich alle Seiten gut arrangieren können und Rees am Ende von einer positiven Stadtentwicklung profitiert“, erklärt Bürgermeister Sebastian Hense.

Bekanntlich möchte der Discounter auf dem Gelände des sogenannten „Raadtswäldchen“ an der Florastraße, zwischen Lidl und der Praxis El-Nounou, einen neuen Markt entwickeln. Bisher hielt die Stadt an dem Plan fest, an diesem Standort Wohnbebauung zu realisieren und den Aldi-Markt am bisherigen Standort zu belassen.

Rechtsstreit sollte sich nicht noch länger ziehen

„Wir hatten die Option, dass sich der Rechtsstreit und die damit verbundene Arbeit noch mehrere Jahre in die Länge ziehen und in dieser Zeit auf dem brachen Gelände nichts passiert“, sagt Hense. „Gemeinsam mit der Firma Aldi haben wir uns an den Tisch gesetzt und konstruktiv eine Lösung erarbeitet.“

Und die sieht vor, dass die Stadt das Verfahren baurechtlich unterstützt. Das Unternehmen Aldi Süd hingegen, das sich das Grundstück bereits 2015 eigentumsrechtlich gesichert hat, berücksichtigt für die Stadt Rees wichtige Aspekte, wie zum Beispiel eine Baumbepflanzung auf dem Parkplatz, die Realisierung eines optisch ansprechenden Marktes mit passendem Klinker, großzügigem Glaseingang und noch weiteren standortbezogenen Entwicklungen.

Mitspracherecht gesichert

Auch die Fußgänger-Zuwegung zur Sahlerstraße bleibt erhalten und die Stadt hat sich ein Mitspracherecht bei der Folgenutzung des alten Marktes gesichert.