Emmerich. Altkleidercontainer in Emmerich, besonders am Kapaunenberg, geben kein schönes Bild. Bürger zeigen sich verärgert. Das sagt die Stadt.
Aufgerissene Tüten hängen aus dem Schlot heraus, lose Kleidung liegt drumherum. Dazwischen Schuhe, Sitzauflagen und sogar ein Wäscheständer. Die Fotos, die Emmericher in den Sozialen Medien teilen, zeigen überquellende oder gar geplünderte Altkleidercontainer. Meist am Kapaunenberg. „An diesem Standort gibt es häufiger Ärger“, bestätigt Tim Terhorst, Pressesprecher der Stadt Emmerich.
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Bei den Containern am Kapaunenberg handelt es sich um Aufsteller des Malteser Hilfsdienstes, einem der Kooperationspartner der Stadt Emmerich. Die Behälter stehen dort auf öffentlicher Fläche. „Die Kommunalbetriebe haben die Malteser bereits kontaktiert und nachdrücklich darauf gedrängt, sich besser/häufiger um diesen und andere Standorte zu kümmern“, sagt Terhost.
Von 44 Altkleidercontainern sind ungefähr zwei Drittel öffentlich, gehören zu einer Kooperation der Stadt mit Malteser, Kolping und dem Deutschen Roten Kreuz. „Wir empfehlen, diese Standorte zu nutzen. Nur da ist auch garantiert, dass die gespendeten Sachen dem guten Zweck zukommen und nicht etwa in einem Second-Hand-Laden landen.“ Ein schönes Bild geben die aber auch nicht immer ab.
Stärkere Überwachung?
Neues Altkleider-Gesetz 2025
Ab 2025 tritt ein neues Gesetz in Kraft. Alttextilien gehören ab da getrennt gesammelt, dürfen nicht mehr im Restmüll entsorgt werden. Es ist daher mit einem noch größeren Andrang auf die Altkleidercontainer zu rechnen.
Wie genau die Stadt das angehen wird, ist noch unklar.
„Die Problematik besteht sowohl bei privaten als auch öffentlichen Altkleidercontainern“, ist sich Terhorst bewusst. Die Kommunalbetriebe hätten sich der Sache bereits angenommen und gehen ihr aktuell auf den Grund. Vorn voran die Frage: Wieso nehmen die Container solche Zustände an? „Es kann vielfältige Ursachen haben“, angefangen mit unregelmäßiger Abholung über illegale Sperrmüllentsorgung bis hin zu Plünderung. „Säcke werden nicht selten wieder rausgefriemelt“, so Terhorst.
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Der Emmericher Udo Kersjes fordert nun, die Altkleidercontainer auf einem Grundstück zu bündeln und dieses videoüberwachen zu lassen. „Es wäre enormer Aufwand mit geringfügiger Funktion. So sehr ich den Ärger der Anwohner verstehen kann, muss man realistisch bleiben“, meint Pressesprecher Tim Terhorst bezogen auf eine Videoüberwachung. Zu einer möglichen Bündelung sagt er: „Ob eine stärker zentralisierte Aufstellung von Containern ein Teil der Lösung sein kann, prüfen die Kommunalbetriebe derzeit – auch im Hinblick auf die geänderte Regelung zur Entsorgung von Alttextilien.“
In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass es sich am Kapaunenberg um Container eines privaten Unternehmens handelt. Richtig ist, dass es Behälter des Malteser Hilfsdienstes sind. Wir haben die Stelle korrigiert.