Emmerich. Der erste Spatenstich zur umfassenden Sanierung der Kranbahn am Emmericher Hafen ist erfolgt. Wieso Geschäftsführer Tobias Mies Klartext sprach.
Tobias Mies sprach von einem Meilenstein. Wie man das eben so macht, wenn der erste offizielle Spatenstich für ein wichtiges Millionen-Projekt vorgenommen wird. Der Geschäftsführer der Port Emmerich – Infrastruktur- und Immobiliengesellschaft mbH hatte dann auch allen Grund zur Freude. Denn nun fand der offizielle Startschuss für die umfassende Sanierung der Kranbahn im Containerhafen Emmerich statt. Fand endlich statt – könnte man noch hinzufügen.
Planungsphase dauerte fast zehn Jahre
Denn Mies machte auch deutlich, welch langen Vorlauf das Millionen-Projekt hatte. „Wenn man sich anschaut, wie lang die Planungsphase war, wird einem ein bisschen schummerig“, so Mies zu den rund zehn Jahren, die vergangen sind, seit der Aufsichtsrat diese Maßnahme beschlossen hatte. Was logischerweise gleichzeitig die bekannten Kostensteigerungen der jüngeren Vergangenheit beinhaltet.
„Dieser Planungszeitraum ist leider für solche Projekte in Deutschland mittlerweile Standard. Das ist nicht gut. Allen beteiligten Firmen, glaube ich, kann man da aus der Seele sprechen, wenn man sagt: Es muss natürlich auch bei solchen Infrastrukturprojekten einfach schneller gehen in Deutschland“
„Dieser Planungszeitraum ist leider für solche Projekte in Deutschland mittlerweile Standard“, sprach der Geschäftsführer auch Klartext. „Das ist nicht gut. Allen beteiligten Firmen, glaube ich, kann man da aus der Seele sprechen, wenn man sagt: Es muss natürlich auch bei solchen Infrastrukturprojekten einfach schneller gehen in Deutschland.“
Zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Güterumschlags im Hafen Emmerich
Die Sanierung der Kranbahn markiert nach den in jüngster Zeit bereits abgeschlossenen Flächenerweiterungen einen weiteren Meilenstein zur Modernisierung des Containerterminals. Apropos Flächenerweiterungen. Als die Sanierung der Kranbahn im Jahr 2015 beschlossen wurde, waren die Erweiterungsmaßnahmen noch gar nicht inkludiert gewesen.
„Die fanden später statt und waren früher fertig. Da merkt man schon, dass für die Sanierung der Kranbahn ein ganz anderer planungsseitiger Aufwand zu betreiben war“, erläuterte Mies. „Die Erneuerung des Terminals stärkt nicht nur langfristig die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur, sondern ist auch eine Investition in eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Güterumschlags im Hafen Emmerich.“
Im Rahmen der Bauarbeiten wird die landseitige Kranbahn des Containerterminals neu errichtet, während die wasserseitige Kranbahn saniert wird. Die Erneuerung ist dringend notwendig, wie Marcel Lueb, Projektleiter bei Port Emmerich, betont: „Der bestehende Kranbahnbalken wies aufgrund unzureichender Gründung Setzungen auf, die zu einem Schiefstand der Krananlagen und erhöhtem Verschleiß geführt haben. Durch die Tiefgründung der neuen Kranbahn auf Pfählen wird eine sichere und stabile Nutzung der Anlagen für die kommenden Jahrzehnte gewährleistet.“ Konkret werden auf der Landzunge 44 Pfähle bis zu 18 Meter tief in die Erde eingebracht.
Inbetriebnahme der Krananlage für den Jahreswechsel 2025/2026 geplant
Zusätzlich wird eine der beiden bisherigen Containerkrananlagen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, zurückgebaut und durch eine moderne Krananlage ersetzt.
Beteiligte Firmen
Folgende Unternehmen sind an der Umsetzung des Projekts beteiligt:
Eurovia Bau GmbH, Bottrop: Pfahlgründung, Bau des Kranbahnbalkens und der Verkehrsflächen
Roxeler Ingenieurgesellschaft mbH, Münster: Sanierung der wasserseitigen Kranbahn
Fonteyne Tief- und Straßenbau GmbH, Geldern: Kranschienenmontage
Künz GmbH, Österreich: Lieferung und Installation des neuen Containerkrans
PGSJ Planungsgesellschaft mbH, Münster: Planung und Bauleitung Kranbahn
hcs holtschke crane systems GmbH, Breydin: Planung und Fertigungsüberwachung Containerkran
Die Tiefbaumaßnahmen werden voraussichtlich Ende Juli 2025 abgeschlossen sein. Anschließend erfolgen die Lieferung und Montage des neuen Containerkrans, dessen Inbetriebnahme für den Jahreswechsel 2025/2026 geplant ist.
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Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa zwölf Millionen Euro, von denen rund 70 Prozent durch Fördermittel des Bundes gedeckt werden. „Der Hafen Emmerich steht mit diesen Maßnahmen vor einem wichtigen Schritt in die Zukunft und wird durch die Modernisierung als bedeutender Umschlagplatz am Rhein gestärkt“, sagte Tobias Mies, der unter anderem mit Bürgermeister Peter Hinze und Erik Arntzen, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Emmericher Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen (EGD), zum Spaten griff, um so den zeremoniellen Startschuss für die Tiefbauarbeiten zu geben.