Emmerich. Am Donnerstag wurde die Erweiterung des Emmericher Hafens gefeiert. Darum ist zusätzlicher Platz für Container für die Wirtschaft so wichtig.

Die Erweiterungsfläche des Emmericher Hafens ist am Donnerstag in Betrieb genommen worden. Damit können auf dem Hafengelände künftig 4500 Container gestapelt werden – derzeit reicht die Fläche für gut 3000 Container. Im März hat der Umbau auf dem ehemaligen Akzo-Gelände begonnen. Die Port Emmerich GmbH hat insgesamt vier Millionen Euro investiert.

Top, die Wette gilt

Arndt Wilms, Michael Mies, Sascha Noreika, Erik Arntzen und Tobias Mies freuen sich auf die Erweiterung des Hafengeländes.
Arndt Wilms, Michael Mies, Sascha Noreika, Erik Arntzen und Tobias Mies freuen sich auf die Erweiterung des Hafengeländes. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Port Emmerich-Geschäftsführer Tobias Mies gibt offen zu: So richtig spektakulär sieht das Gelände immer noch nicht aus. Es handelt sich um eine 8000 Quadratmeter große Fläche, die auch als Parkplatz dienen könnte oder für eine Außenwette von Wetten dass..?, wie Mies scherzt: „Wer kann sich mit dem Containerstapler die Schuhe zubinden?“ Oder so ähnlich.

Aber auch in Zukunft wird man auf dem Gelände keine Schuhe zubinden – zumindest nicht mit dem monströsen Containerstapler. Vielmehr wird hier Tetris gespielt – Tetris für Hafenlogistiker. Fein säuberlich stapeln sich die bunten Büchsen mit ihren Waren aus aller Welt auf dem Gelände zwischen Oleon und Rhein. In der Regel bleiben sie drei bis fünf Tage in Emmerich, bevor sie umgeschlagen werden. Denn damit verdient der Hafen sein Geld – mit dem Umschlag von Containern, nicht mit dem Stapeln.

Sensible Logistikströme

Trotzdem sei es gut, mehr Containerfläche vorhalten zu können. Gerade die Corona-Zeit habe gezeigt, wie sensibel die weltweiten Logistikströme auf kleinste Störungen im Ablauf reagieren: „Es interessiert eben doch, wenn in China ein Sack Reis umfällt“, so Arndt Wilms, Geschäftsführer von Port Emmerich. Aktuell ist die Lage im Hafen sehr ruhig. Die Hamsterkäufe aus der Coronazeit werden abverkauft und die aktuelle Inflationslage lässt viele Verbraucher bei Online-Käufen zurückhaltend agieren. Die Folge: Im Emmericher Hafen stehen derzeit nur magere 1800 Container. Die Weltkonjunktur lässt sich am Containerterminal unmittelbar ablesen.

Michael Mies ist Geschäftsführer des Hafenbetreibers.
Michael Mies ist Geschäftsführer des Hafenbetreibers. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Da das Herumkutschieren von großen Containern ziemlich laut sein kann, wurde zum Schutz der Anwohner der Blücherstraße und der Verwaltungsmitarbeiter des angrenzenden Betriebes Oleon eine Schutzwand aus Containern errichtet. 24 blaue TEU-Container sorgen für den entsprechenden Schallschutz.

Neuer Geschäftsführer präsentierte sich

Am Donnerstag gab es auf dem Hafengelände eine kleine Feierstunde, mit Vertretern von Port Emmerich, der Stadt sowie Beteiligten des Projektes. Zufrieden zeigten sie sich, dass in dieser Kürze der Zeit, das Gelände hergerichtet werden konnte. Tobias Mies präsentierte sich als neuer Geschäftsführer, er hat das Amt zum 1. Oktober gemeinsam mit Wilms von Udo Jessner übernommen, der ebenfalls anwesend war.

Michael Mies, Geschäftsführer der Contargo Rhein-Waal-Lippe – also dem Betreiber des Emmericher Hafens – berichtet, dass jetzt der Blick auf die nächsten Projekte gerichtet wird. In der zweiten Jahreshälfte 2025 soll die erste Containerbrücke erneuert werden. Acht Millionen Euro werden dann noch einmal verbaut. Ein Jahr später soll dann auch die zweite Brücke ausgetauscht werden – und das alles bei laufendem Betrieb.

Die Containerbrücken sollen ausgetauscht werden.
Die Containerbrücken sollen ausgetauscht werden. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Mit den neuen Containerbrücken soll auch neue Technik einziehen. Zwar wünscht sich Michael Mies noch keine automatisierten Kräne, aber die Anlagen werden so ausgestattet, dass dies in Zukunft auch möglich sein wird. „Wir starten die neuen Brücken auf jeden Fall immer noch mit einem Kranführer“, so Mies.

>> Der Umbau des Hafengeländes

2400 Lkw waren in den vergangenen Monaten unterwegs, um die gut 26.000 Tonnen Bodenmaterial abzutransportieren und noch einmal ähnlich viele Massen wieder einzubauen.

Der Asphalt ist extra für schwere Massen ausgelegt, sodass genügend Container gestapelt werden können.