Rees. 5,5 Kilometer Deich zwischen Rees und Bienen sollen ab Frühsommer 2025 saniert werden. Warum jetzt erste Arbeiten dafür starten.

„Mit großen Schritten rückt die 5,5 Kilometer lange Deichsanierung zwischen Rees und Bienen näher“, verkündet Deichgräf Harry Schulz nicht ohne Stolz die Kraftanstrengung aller Beteiligten. Der dringend sanierungsbedürftige Deichabschnitt ist planfestgestellt. Im April dieses Jahres hatte der persönliche Besuch des Regierungspräsidenten Thomas Schürmann zur Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses an den Deichgräf des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze die Wichtigkeit des Vorhabens unterstrichen.

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Dieser Abschnitt ist ein Teil der 45 Kilometer langen Hochwasserschutzlinie des Deichverbandes zwischen Wesel-Bislich und den Niederlanden und schützt deutsches wie niederländisches Gebiet mit weit über 240.000 Bewohnern und Milliarden an Sachwerten. Mit dem Planfeststellungsbeschluss wird der Deichverband Bislich-Landesgrenze in die Lage versetzt, den schlechten Deich als Bauherr endlich zu sanieren.

Europaweite Ausschreibung

„Ich will im nächsten Jahr ab dem Frühsommer bauen“, so Deichgräf Harry Schulz, der dabei auch die gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung lobt und froh ist, dass die sofortige Vollziehung angeordnet wurde. Derweilen ist der Deichverband damit beschäftigt, die europaweite Ausschreibung fachlich und vergaberechtlich aufzustellen. 

Deich zwischen Rees und Bienen
Deichgräf Harry Schulz plant, dass die eigentliche Deichsanierung im Frühsommer 2025 starten wird. © Deichverband Bislich-Landesgrenze

Da die große Gesamtstrecke auch sehr leistungsfähige Bauunternehmen an ihre Kapazitätsgrenzen bringen könnte, sei der Deich in enger Abstimmung mit dem Land NRW durch den Deichverband vorsorglich in drei Bauabschnitte aufgeteilt, heißt es in einer Pressemitteilung. In dem nördlichsten Teilabschnitt, in dem nun baulich begonnen werden wird, muss der Deichverband an sechs Stellen sogenannte Schürfe in mehreren Meter Breite durch den Deich graben, um noch mehr Informationen über die Qualität des Materials des alten Deiches zu erhalten.

„Ohne Schürfe kann ich das Kostenrisiko für meine 24.000 Beitragszahler nicht eingehen“

Harry Schulz
Deichgräf des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze

Schürfe sollen Kostenrisiko verringern

„Diese Maßnahmen erfolgen in engem Schulterschluss mit der Bezirksregierung Düsseldorf, denn ohne diese Erkenntnisse wären die Risiken für den Bauablauf zu groß, so dass die Ausschreibung nicht guten Gewissens begonnen werden könnte“, erläutert der Deichverband Bislich-Landesgrenze. Diese Ergebnisse fließen nämlich dann in die europaweite Ausschreibung ein, insbesondere um damit spätere Kostennachforderung der zukünftigen Deich-Bauunternehmen zu vermeiden. „Ohne Schürfe kann ich das Kostenrisiko für meine 24.000 Beitragszahler nicht eingehen“, unterstreicht Deichgräf Harry Schulz die Notwendigkeit der kleinen Baumaßnahmen. Begleitet werden diese Maßnahmen vorgabegemäß auch durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst.

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Daher kommt es ab Dienstag, 24. September, zu Verkehrsbehinderungen insbesondere im Bereich der Straßen Zur Rosau und Dammweg. „Die temporären Straßensperrungen werden selbstverständlich auf ein Minimum reduziert, und nach den Erkundungsmaßnahmen sind alle Straßen wieder befahrbar. Die Wanderbaustelle wird je nach Wetter circa zwei Wochen in Anspruch nehmen“, kündigt der Deichverband an.