Rees. Elf Obdachlose wohnen derzeit in den Notunterkünften der Stadt Rees. Wie der Stand bei der geplanten Unterkunft am Groiner Kirchweg ist.
Die Stadt Rees arbeitet daran, die Unterbringung von obdachlosen Menschen in der Gegenwart und für die Zukunft zu sichern. Allerdings ist die Verwaltung aktuell zum Warten verdammt. Denn für die konkret geplante neue Unterkunft für Menschen ohne Obdach am Groiner Kirchweg 6-8 wurde der Bauantrag zwar bereits gestellt, doch die Baugenehmigung durch den Kreis Kleve steht – ähnlich wie im Fall der Erweiterung der Flüchtlingsunterkunft am Melatenweg – noch aus. Das teilte Helge Scheffler, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales, im jüngsten Sozialausschuss mit.
Die geplante Unterkunft am Groiner Kirchweg 6-8 soll zum einen über zehn Zimmer für Männer verfügen, die theoretisch doppelt belegt werden können. „Wir streben jedoch möglichst eine Einzelbelegung an, da sich die betreffenden Menschen in einer persönlich herausfordernden Situation befinden und deshalb Konfliktpotenzial besteht“, erläuterte Ole Engfeld, Sprecher der Stadt Rees, auf NRZ-Nachfrage. Zum anderen sind sechs Zimmer für Frauen und ein Familienzimmer vorgesehen.
Zuletzt lebte in dem bestehenden Doppelhaus eine Flüchtlingsfamilie, die aber bereits umgezogen ist. „Mit der entsprechenden Genehmigung kann mit dem Abriss begonnen werden“, sagte Helge Scheffler im Ausschuss.
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Zwei Unterkünfte für Obdachlose
Aktuell kann die Stadt Rees Menschen ohne Obdach Platz in zwei Unterkünften anbieten. An der Reeser Straße 41 in Empel sind derzeit eine Frau und acht Männer untergebracht. Weitere fünf Plätze für Männer stehen dort zur Verfügung. Die Tage dieser Notunterkunft sind allerdings bekanntlich gezählt. Mit dem Bau des dritten Betuwe-Gleises soll das Haus, in dem früher die Gaststätte Tepferdt einlud, abgerissen werden. „Einen Räumungstermin gibt es noch nicht“, sagte Ole Engfeld.
„Wir kommen aktuell gut mit den zur Verfügung stehenden Plätzen aus“
Bis der Neubau am Groiner Kirchweg bezugsfertig ist, bleibt die Unterkunft am Bahnübergang in Empel in Betrieb. „Unser Anspruch ist es, neben dem Neubau diese Unterkunft möglichst wohnbar zu halten“, stellte der Stadtsprecher fest. Besonders wegen der in die Jahre gekommenen Heizungsanlage ist das keine Selbstverständlichkeit. Die Stadt Rees zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Heizung mit viel Pflege auch den kommenden Winter noch überstehen wird.
Projekte gegen Wohnungslosigkeit
Die zweite Obdachlosenunterkunft ist seit August 2024 am Grüttweg 39 allein für Frauen eingerichtet. Von den insgesamt zwölf Plätzen sind aktuell nur zwei belegt. Die Stadt Rees hatte das Privathaus gekauft und im Sommer mit überschaubarem Aufwand sanieren können. „Wir kommen aktuell gut mit den zur Verfügung stehenden Plätzen aus“, fasste Fachbereichsleiter Scheffler zusammen. „Die beste Vorsorge ist gleichwohl, erst gar keine Wohnungslosigkeit auftreten zu lassen.“
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Dazu gibt es derzeit zwei Projekte, die sich an Haushalte richten, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind. Ziel sei es, den Menschen bei Mietschulden, Kündigungen, Räumungsklagen und Zwangsräumungen durch Beratung und Begleitung eine bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten, so Helge Scheffler. Die präventive Wohnungsnotfallhilfe auf der einen Seite setzt bei bereits erlassener Räumungsklage ein. Träger ist der Sozialdienst katholischer Frauen. Die Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“, die gemeinsam vom Sozialdienst katholischer Frauen, Caritasverband Kleve und der Diakonie im Kirchenkreis Kleve getragen wird, setzt auf der anderen Seite noch eher an. Die Angebote sind niederschwellig.