Emmerich. So wurde Claudia Lindlahr nach ihrer Nominierung als Bürgermeisterkandidatin im Rathaus Emmerich empfangen. Erste Reaktion auch von Tim Krebber.

Als Claudia Lindlahr am Donnerstagmorgen ins Büro kam, da haben die Kollegen vom Fachbereich Jugend, Schule und Sport sie erstmal gesammelt mit einem Blumenstrauß empfangen und ihr gratuliert: „Sie standen hinter mir. Ich bin total geflashed.“ Ohnehin war die neue CDU-Bürgermeisterkandidatin für 2025 natürlich schon bester Laune, hatte sie am Mittwochabend doch mit 66,7 Prozent sich gegen Mitbewerber Tim Krebber durchsetzen können: „Ich freue mich über das überwältigende Ergebnis.“

+++ Abonnieren Sie den Kanal NRZ Emmerich auf WhatsApp +++

+++ Folgen Sie uns auf Instagram auf www.instagram.com/nrz_emmerich_kleve +++

Dass 150 Besucher zur Mitgliederversammlung gekommen waren, sei ebenfalls erfreulich. Bei ihrer Vorstellungsrede sah sie viele nickende Köpfe, was sie natürlich bestärkte. Als das Ergebnis feststand, gratulierten natürlich viele im Kapaunenberg, aber „auch mein Handy hörte nicht mehr auf zu klingeln“.

Erstmal drei Wochen in den Urlaub

Es sei ein toller Abend gewesen, findet Lindlahr, der einen „klaren demokratischen Prozess“ aufzeigte. Sie freue sich auf die kommende, aufregende Zeit und spüre die CDU hinter sich. Aber zeitnah stünden für sie erstmal drei Wochen Urlaub an: „Zum Kraft tanken. Ich weiß noch gar nicht, wohin es geht, wir müssen noch spontan was buchen.“

Nun ist abzuwarten, welche Kandidaten die anderen Parteien noch aufstellen. Jedenfalls hat eine CDU-Kandidatin in Emmerich historisch sehr gute Chancen gewählt zu werden. Sollten die Emmericher Lindlahr im Herbst 2025 ins Amt heben, dann wäre sie die erste hauptamtliche Bürgermeisterin Emmerichs und die erste der CDU ohnehin. „Das wäre hervorragend. Die Zeit ist schon lange reif. Es ist bundesweit ja auch ein Trend. Aber es ist mir wichtig hervorzuheben, dass es um die Kompetenz geht“, unterstreicht die Klein-Netterdenerin.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg

Als Irene Möllenbeck (SPD) von 1992 bis 1994 Bürgermeisterin war, gab es parallel noch mit Franz Kulka einen Stadtdirektor, der die operative Arbeit in der Verwaltung leitete. Hier hat Lindlahr mit über 30 Jahren Verwaltungserfahrung natürlich gute Voraussetzungen auch diesen Part zu meistern. Seit einem Jahr leitet sie den Emmericher Fachbereich: „Das eine Jahr ist Gold wert. Ich kenne die Knackpunkte und kenne den Vergleich.“ In ihrem Fachbereich habe sie den Teamgedanken mehr in den Fokus stellen können und die Stimmung „deutlich verbessert“. Politisch könne sie sicherlich noch lernen. Ihr Motto dabei: „Klar, kommunikativ, kompetent, weil Stillstand für Emmerich keine Option ist.“

CDU Mitgliederversamlung
Tim Krebber hätte es „gerne für Emmerich gemacht“, aber die Mitglieder haben demokratisch für Claudia Lindlahr gestimmt. Für ihn breche keine Welt zusammen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Für Tim Krebber ist keine Welt zusammen gebrochen

Der unterlegene Tim Krebber ist erstmal „erleichtert, dass die anstrengende Zeit vorbei ist. Es ist für mich keine Welt zusammengebrochen. Ich arbeite ja gerne für meinen Arbeitgeber“, sagt er im Bezug auf das Unternehmen Biotec in Emmerich. „Ich hätte es gerne gemacht für Emmerich. Aber es ist demokratisch entschieden worden, dass es Frau Lindlahr sein soll.“ Die Veranstaltung sei souverän und fair von Dr. Günther Bergmann geleitet worden, der Stadtverband habe es ordentlich vorbereitet, auch mit den Wahlkabinen, die einen anonymen Wahlgang ermöglichten: „Das war alles einwandfrei.“ Und dass viele Besucher Interesse zeigten, sei positiv zu sehen. Politisch gehe es für Tim Krebber „erstmal gerne so weiter wie bisher“.