Emmerich. Jugendamt hat neue Leiterin, die nach 31 Jahren in der Kölner Verwaltung nach Emmerich wechselt – hier allerdings keine Unbekannte ist.
Für Claudia Lindlahr ist Emmerich so was wie eine Herzensangelegenheit. Logisch, zog sie doch 2016 der Liebe wegen von Köln in die Grenzstadt. Schnell engagierte sie sich in der neuen Heimat, wurde Ortsvorsteherin von Klein-Netterden. Nun hat sie auch ihren beruflichen Schwerpunkt weg von der Domstadt an den Unteren Niederrhein verlegt.
Leiterin des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport bei der Stadt Emmerich
Seit dieser Woche leitet sie den Fachbereich Jugend, Schule und Sport bei der Stadt Emmerich. „Ich hatte mich schon seit Längerem umgeschaut, ob ich hier in der Gegend etwas Passendes finde“, so Lindlahr. „Ich freue mich jetzt auf diese neue berufliche Herausforderung.“
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Claudia Lindlahr stammt gebürtig aus Köln und ist dort seit 31 Jahren in der Verwaltung tätig gewesen. Zehn Jahre lang als Sachgebietsleitung Projekt und Finanzmanagement im Bereich Schule. „Aktuell ist hier alles noch sehr spannend und ich denke, es wird auch noch lange spannend bleiben“, so die neue Emmericher Fachbereichsleiterin, die selbst nach den wenigen Tagen schon deutliche Unterschiede wahrgenommen hat.
In Köln gibt’s über 260 Schulen
Logischerweise unterscheidet sich Emmerich von einer Millionenstadt wie Köln. Allein das Amt in Köln, in dem Lindlahr bisher tätig war, hatte so viele Mitarbeiter wie in Emmerich komplett bei der gesamten Verwaltung angestellt sind. Oder ein anderer Zahlenvergleich: In Köln gibt’s über 260 Schulen. „Da hat man nicht die Möglichkeit, zu jeder Schule einen persönlichen Bezug zu entwickeln“, erklärt sie. Genau hier liege aber der Charme an ihrer neuen Stellen. „Hier in Emmerich ist man einfach dichter dran und kann ein Gefühl dafür entwickeln, was vor Ort gebraucht wird.“
Trotz der unterschiedlichen Orte seien die Herausforderungen gleich. „Es sind im Grunde die gleichen Themen – nur halt eine andere Größenordnung“, meint die neue Fachbereichsleiterin.
Sowohl Bürgermeister Peter Hinze als auch Beigeordneter Markus Dahms, in dessen Dezernat der Fachbereich Schule fällt, sind glücklich, dass hier eine Führungsstelle neu besetzt werden konnte. „Wir hatten die Stelle ja längere Zeit vakant“, so der Bürgermeister. „Wir haben da ein großes Aufgabenfeld, das es zu bestellen gibt.“ Exemplarisch sei der Gesamtschulstandort am Grollschen Weg genannt.
Der Wechsel nach Emmerich ist dann gleich mit mehreren Abschieden verbunden. Zum einen von den früheren Kollegen. Auch das Pendeln wird wegfallen – glücklicherweise. „Dadurch habe ich ein ganzes Stück an Lebensqualität gewonnen.“
Claudia Lindlahr ist nicht mehr Ortsvorsteherin von Klein-Netterden
Bei einer Sache ist Lindlahr allerdings traurig: Sie gibt die Position der Ortsvorsteherin von Klein-Netterden auf. „Das habe ich wirklich sehr gerne gemacht“, sagt die neue Fachbereichsleiterin. Dieses repräsentative, aber eben auch politische Amt „kann nicht von einer Führungskraft in der Verwaltung wahrgenommen werden“, erläutert der Bürgermeister. Für den rund 800 Einwohner großen Ortsteil von Emmerich ist die CDU nun am Zug, einen neuen Ortsvorsteher vorzuschlagen.
Die Herausforderungen sind bekannt
Grundsätzlich sieht Claudia Lindlahr ihre bisherige politische Arbeit in Emmerich aber durchaus als Vorteil für ihre neue Stelle: „Ich kenne die Herausforderungen, die jetzt auf mich zukommen, schon von der politischen Seite“, sagt die Fachbereichsleiterin, die auf eine gute Zusammenarbeit mit der Politik hofft. Und wenn es mal hart auf hart kommt, wird wohl der Gang ins Embricana anstehen. „Bei Hektik und Stress gehe ich zur Entlastung schwimmen: Ich treffe Entscheidungen im Wasser“, so Lindlahr.