Kreis Kleve/Kreis Borken. Der Bund der Steuerzahler schaute auf die Gebühren für Abwasser und Müll im Kreis Kleve. Es gibt deutliche Unterschiede. Die Zahlen.
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat die Müllgebühren und die Abwassergebühren 2024 in NRW verglichen. Fazit zunächst zu den Müllgebühren: Es ist teurer geworden. Der Musterhaushalt zahlt für die Leerung der Restmülltonne alle 14 Tage oder vier Wochen drei Prozent mehr als im Vorjahr, nämlich 425 Euro im Jahr durchschnittlich. Bei einer wöchentlichen Leerung steigen die Kosten gar um sieben Prozent: 237 Euro.
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Wie sieht es im Kreis Kleve aus? Emmerich zeigt in der NRW-Liste keine Werte. Denn hier wird der Müll bekanntlich gewogen, weshalb die Verbraucher individuell je nach Müllaufkommen zur Kasse geben werden. Der Kreis Klever Durchschnitt liegt bei 269,67 Euro, was unter dem Landesschnitt von 280,12 Euro liegt.
Müllgebühren: Weeze nimmt die höchsten Gebühren
Spitzenreiter im Kreis Kleve ist Weeze mit 336 Euro. Es folgen Kleve mit 332,15 Euro, Kalkar mit 307 Euro, Kranenburg mit 273 Euro, Rees mit 268,86 Euro, Goch mit 266,10 Euro, Uedem mit 251,67 Euro und Bedburg-Hau mit 228 Euro, was im Kreis Kleve nur durch Rheurdt mit 213,85 Euro unterboten wird.
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Isselburg im Kreis Borken verlangt für die Müllabfuhr 295,80 Euro. Hier liegt der Kreisschnitt bei 225,41 Euro.
Übrigens wird die Gemeinde Kerken als positiver Einzelfall hervorgehoben. Hier gingen die Gebühren um 23 Prozent zurück, was einer Überdeckung aus den Jahren 2021 und 2022 resultiert.
BdSt ist gegen wöchentliche Leerungen
Der Bund der Steuerzahler fordert übrigens, dass das Angebot einer verpflichtenden wöchentlichen Leerung abgeschafft wird. „Nicht mehr zeitgemäß“ lautet das Urteil. Aber die Größe der Abfallgefäße sollten die Verbraucher selbst wählen dürfen.
Beim Abwasser fordert der BdSt die Kommune auf, freiwillig faire Gebühren zu kalkulieren und nicht die großen Spielräume im Gesetz auszureizen: „Es ist nicht die Aufgabe der Gebührenzahler, den kommunalen Haushalt zu subventionieren, wie es vielerorts in erheblichem Maße leider der Fall ist.“
Abwassergebühren: Bedburg-Hau landesweit mit dritthöchsten Anstieg
Bei den Abwassergebühren stellt der Bund der Steuerzahler fest, dass der Landesschnitt erstmals über 800 Euro im Jahr gestiegen ist, nämlich auf 800,66 Euro. Ein Plus von sechs Prozent liege über der Inflationsrate von im Juli 2,3 Prozent. Ein Anstieg von historischen Dimensionen sieht der BdSt in Einzelfällen. Das trifft auch auf Bedburg-Hau zu, wo die Abwassergebühren um 50 Prozent teurer wurden. Das toppen in NRW nur Erftstadt (58 %) und Legden (52 %).
Bedburg-Hau wird als Beispiel genannt, wie wenig bürgerfreundlich die Gebührensatzung nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) kalkuliert werde: „Bedburg-Hau hat auf das OVG-Urteil positiv reagiert mit der Folge, dass der Schmutzwassergebührensatz von 2,79 Euro (2021) auf 2,06 Euro (2022) und schließlich sogar auf 1,54 Euro (2023) reduziert wurde. Für das Jahr 2024 wurde die Kalkulation entsprechend der neuen gesetzlichen Regelung des KAG NRW erstellt. Folge für den Abwassergebührenzahler: Anstieg des Schmutzwassergebührensatzes auf 2,44 Euro (2024). Damit erhöhen sich in diesem Jahr die Schmutzwassergebühren um 58 Prozent.“
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Emmerich nimmt mit Abstand die höchsten Abwassergebühren
Im Kreis Kleve liegt die durchschnittliche jährliche Abwassergebühr eines Musterhaushaltes bei 759 Euro. Spitzenreiter ist hierbei Emmerich mit 1080 Euro, gefolgt von Goch mit 887,80 Euro, Uedem 815,30 Euro, Weeze mit 800 Euro, Bedburg-Hau mit 625 Euro, Rees mit 586,26 Euro, Kleve mit 558,90 Euro, Kalkar mit 554,60 Euro und Kranenburg mit 521,50 Euro, was auch die günstigste Gebühr im Kreis darstellt.
Im Kreis Borken zahlt ein Musterhaushalt im Jahr 604,99 Euro für Abwassergebühren. Isselburg liegt mit 861,50 Euro deutlich über dem Schnitt und ist damit deutlicher Spitzenreiter im Kreis.