Rees. Für Dr. Jens Schröder stärkt das Schützenfest in Rees-Millingen den Zusammenhalt. Warum er Hamburg verließ und was ihn mit Millingen verbindet.

Die Krönung des neuen Schützenkönigs und seiner Königin wird in Rees-Millingen mit großer Spannung erwartet. Denn hier ist das Schützenfest ein echter Höhepunkt. Bereits am Sonntag, 16. Juni, sicherte sich Jens Schröder in Millingen nach 297 Schüssen die Königswürde und zu seiner Königin wählte er seine Frau Gudrun Schröder-Jordan. Was für ein schönes Paar! Genau solche Königspaare sucht die NRZ in ihrem Wettbewerb NRZ-Schützenkönigspaar 2024. Königspaare aus dem Kreis Kleve können sich gerne ab sofort bewerben unter: www.nrzkoeningspaar.de.

Nun zurück nach Millingen! Schützenkönig Jens Schröder ist in Hamburg geboren und aufgewachsen. Dort hat er auch studiert und gelebt. Von dort zog es ihn über Niedersachsen, Kanada und die Niederlande ins Ruhrgebiet. Vor genau 16 Jahren kam er nach Rees-Millingen.

Für den neuen König hat Millingen im Laufe der Jahre eine besondere Bedeutung gewonnen. Schröder schätzt zwar die Ruhe und den Gemeinschaftssinn des Dorflebens, ist aber nach wie vor leidenschaftlicher Fan des FC St. Pauli, dem Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga 2024. „Ich vermisse zwar Hamburg. Aber nach ein, zwei Tage in Hamburg, will wieder nach Millingen“, so Jens Schröder.

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Schützenkönig in Millingen: Es war eine spontane Entscheidung

Wer Jens und Gudrun Schröder besucht, spürt eine angenehme Mischung aus Stolz, Freude und Gastfreundschaft. Ihr Haus ist ein Spiegelbild ihrer Persönlichkeit: liebevoll gepflegt, vollgestopft mit Erinnerungsstücken, darunter ein Schrank aus dem Jahr 1920, an dem Fotos der ganzen Familie hängen.

Eigentlich war die Entscheidung, am diesjährigen Schützenfest teilzunehmen, eine spontane, doch geträumt hatte er schon länger davon - vor rund zehn Jahren. „Bei der Taufe meines ältesten Enkels habe ich den Wunsch geäußert und auf einen Zettel geschrieben, dass ich Schützenkönig werden möchte“, erzählt der 64-Jährige. Doch seine Teilnahme am diesjährigen Schützenfest war gar nicht geplant. Denn er musste als Schütze antreten, um die Mindestteilnehmerzahl zu erfüllen.

In Rees Dr. Jens Schröder ist der neue Schützenkönig in Rees-Millingen
Die Königin Gudrun Schröder - Jordan, links, hat gut Lachen, denn ihr Mann Dr. Jens Schröder, rechts, ist der neue Schützenkönig in Rees-Millingen © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Millinger Königin hat mehr Aufgaben

Jens Schröder, amtierender Schützenkönig, ist heute Geschäftsführer der St. Quirinus Schützenbruderschaft. Früher war er als Ingenieur tätig. Seit November letzten Jahres ist er im Ruhestand. „Seitdem habe ich mehr Zeit für häusliche Dinge wie Gartenarbeit und Wäsche waschen“, sagt er.

Außerdem ist Schröder als Mitglied im Schützenverein tief in der Gemeinde verwurzelt. Leidenschaftlich erzählt er vom Schützenwesen und seiner Bedeutung für den Zusammenhalt im Ort. „Das Schützenfest ist für mich nicht nur Tradition, sondern auch Ausdruck des Zusammenhalts“, sagt der Millingener Schützenkönig.

Schützenaktion der NRZ

Die NRZ sucht das Schützenkönigspaar 2024! Ab sofort können Schützenvereine aus der Region ihre Regenten zur Wahl anmelden. Gekrönt wird per Online-Wahl in drei Regionen: ein NRZ-Königspaar vom Rhein, von der Ruhr und aus Düsseldorf. Jedes Gewinnerpaar erhält 500 Euro Zuschuss für ein königliches Fest sowie 150 Liter Freibier! Schützenvereine können ihre Königspaare einfach online anmelden. Alle Infos sowie das Bewerbungsformular finden sich auf nrz-koenigspaar.de.

Im Herbst entscheidet sich, wer den Titel erringt: Von 17. September bis 10. Oktober wird abgestimmt. Am Samstag, 12. Oktober 2024, werden die Ergebnisse in der NRZ und auf der Website veröffentlicht. Dann stehen die drei Königspaare 2024 für Rhein, Ruhr und Düsseldorf fest. Teilnahme und Abstimmung sind kostenlos. Für Rückfragen steht unser Team per E-Mail unter hilfe@nrz-koenigspaar.de zur Verfügung.

Dass sie als Schützenkönige mehr Aufgaben im Alltag hätten, glauben Jens und Gudrun nicht. „Wir sind beide Rentner“, sagt Gudrun Schröder-Jordan. Die Königin hat als Krankenschwester in Kalkar und Kleve gearbeitet. Jetzt ist sie Rentnerin.

Die 64-Jährige ist nicht nur an der Seite des Königs, sondern auch eine aktive Unterstützerin des Schützenvereins. Sie kümmert sich um die Dekoration und sorgt dafür, dass sich alle wohlfühlen. „Eigentlich hat die Schützenkönigin mehr zu tun als der König“, sagt Gudrun Jordan-Schröder schmunzelnd.

Das Königspaar in Millingen schätzt die Freizeit mit den Enkelkindern

Jens Schröder lernte seine heutige Frau in einer Freizeitgruppe kennen. Das war mit ausschlaggebend für den Umzug nach Millingen. „Ich habe meine Frau 2001 über eine Zeitungsannonce kennengelernt und bin ein Jahr später nach Millingen gezogen“, sagt Schröder. Beim Ankommen in Millingen habe die Familie des verstorbenen Mannes von Gudrun Jordan-Schröder geholfen. „Sie haben ihn ein bisschen an die Hand genommen und ihm das Schützenwesen nähergebracht“, sagt Gudrun Schröder.

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Die Freizeit des Königspaares ist abwechslungsreich. Vom Radfahren über Nordic Walking bis hin zu kulturellen Aktivitäten wie Opernbesuchen oder auch Singen. Besonders genießen sie die Zeit mit ihren insgesamt fünf Enkelkindern. Wichtig ist ihnen auch das soziale Netzwerk mit anderen Dorfbewohnern, das sie in den letzten Jahren aufgebaut haben.

Außerdem reist das Königspaar gerne. Ob nach Asien, Afrika oder in die USA, für sie ist es wichtig, neue Kulturen kennenzulernen und daraus zu lernen. „Jetzt als Rentner haben wir mehr Zeit dafür, denn wir haben viele Träume“, sagt das Königspaar.