Emmerich. Homerun Emmerich bereitet sich auf den Hafenlauf vor. Welche Überraschungen neben Live-Musik und Social-Media-Wall bei Contargo warten.

Am Containerhafen riecht es nach frischer Frabe, grüner Nebel liegt in der Luft. Mit Schutzanzügen und Atemmasken tummeln sich Sprayer unter einer Regenplane. Nach tagelanger Arbeit soll das Kunstwerk bald fertig sein: Ein Läufer streift in verschiedenen Schattierungen den Horizont, „Run as one“ steht am oberen Rand des Großbehälters. Normlerweise zählt zwar das, was drin ist, die neuen Container von Contargo sollten jedoch nach ihrem Äußeren beurteilt werden. Immerhin sind sie bald Fotokulisse.

Als böte der Emmericher Hafen nicht schon ausreichend Panorama für den Homerun-Firmenlauf, reihen sich am 30. August auch kreative Kunstwerke in die Landschaft. Drei Container, von Schülern der Gesamtschule sowie dem Gymnasium besprüht, sollen den Läufern ein neues Highlight bieten. „Vor den Social-Media-Walls können coole Fotos gemacht werden“, erklärte Jörg Bujar vom Homerun-Team. Schließlich würden die genauso bunt wie alles, was die Aktion zu verkörpern wünscht. Für den Hafenlauf rechnet der Veranstalter mit 1000 Personen.

Anmelden noch möglich

Auf rund 1000 Läufer hoffen die Veranstalter, viele Firmen sind bereits dabei. Eine Anmeldung ist zwar nicht nötig, wer mitmachen will, kann das aber über einen Button auf der Homepage ankündigen: www.homerun-spendenlauf.de/staedte/emmerich. Aufgrund der Kapazitätsgrenze von rund 1000 Teilnehmern ist daher eine Anmeldung sinnvoll, besonders jetzt, wo noch Platz ist.

Das Motiv war schnell klar

Für die jungen Künstler bedeutete das tagelanges Sprayen. „Aber es macht echt Spaß. Vor allem, wenn man weiß, dass viele Leute das Ergebnis sehen“, schüttelte die 13-Jährige Mia Hooftman die Farbdose. Als Pädagoge Dominik Frerick die Idee aufschnappte und mit den Jugendlichen teilte, „war eigentlich direkt klar, dass wir hier die Richtigen haben.“ Den Verlauf von pink zu grün besserte währenddessen Sukie Brüner aus, Mitschüler Steyn Blythe Kruger machte sich ans Logo des Willibrord-Gymnasiums. Welches Motiv es sein soll, war relativ schnell klar. Bunter Hintergrund, bewegender Läufer, das „Run as One.“ Strikte Vorgaben gab es keine, der kreative Freiraum zählte.

Homerun Emmerich / Contargo Container Projekt
Für jede Dose gibts ganze 12 mögliche Aufsätze. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Bei der Materialbeschaffung lief es nicht ganz so geschmiert, da gerieten sogar die konditionsstarken Sportler ins Schwitzen. „Für jede Dose gibt es erstmal zwölf Aufsätze, das ist verrückt, wer weiß das schon?“, lachte Jörg Bujar, der letztlich doch zu den richtigen Extras griff. Durch die Aktion würden nicht nur Farbpartikel und Metallwand verschmelzen, sondern auch verschiedene Emmericher Institutionen. Einmal natürlich der Homerun, dazu Contargo, dessen Inhaber die Container stellte, das PAN, das die Schutzkleidung besorgte, obendrein Schulen und junge Künstler. „Genau das macht es aus“, nickte Bujar. Später habe sogar die Stadt selbst etwas von den Kunstwerken. Ist der Homerun vorbei, können diese nämlich weiterhin als Werbung in sowie für Emmerich genutzt werden. Wer weiß, vielleicht stehen die bunten Leinwände dann an Promenade oder Brücke.

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Homerun Emmerich / Contargo Container Projekt
Der Geruch frischer Farbe mischt sich wohl noch länger unter die Hafenluft. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Neben den neuen Hinguckern in der Kulisse, wartet auf die Läufer eine weitere Überraschung nach der nächsten. Wirklich gewiss ist eigentlich nur, dass am Ende der Strecke irgendwo die Ziellinie wartet. Mit dem Startschuss lockt vorerst ein Labyrinth aus Containern, Kunstwerken, Nebelschwaden und Musikeinlagen. Wie im Vorjahr legt Drumcomplex auf, der die Runden mit scharfen Beats pflastert. Die Band Sirjana gibt erstmals beim Homerun den Ton für alle Punker an. Wem da immer noch eine Stimme auf dem Ohr fehlt, die zum Durchziehen motiviert, der kann sich auf Speakerin Miriam Möller freuen. Eine Ausrede, die Sportschuhe im Schrank zu lassen, hat nun wirklich niemand mehr. „Natürlich machen wir auch mit“, schmunzelten die Schüler.