Rees-Haldern. Marie-Theres Hallepape eröffnet am 1. Dezember die ehemalige Vollrath-Praxis in Rees-Haldern neu. Was Patienten bereits jetzt tun sollten.
Die Wiedereröffnung der Hausarztpraxis in Haldern rückt näher. Marie-Theres Hallepape, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychiatrie, hat im Lindendorf die Praxis von Stefan Vollrath zum 1. Oktober übernommen. „Die Praxismodernisierung nimmt langsam Form an, so dass wir uns freuen, am 1. Dezember 2024 wiederzueröffnen“, teilt die Praxis nun auf ihrem Facebook-Kanal mit.
Das Team der Hausarztpraxis Hallepape gibt zudem einige Hinweise, „um einen möglichst reibungslosen Start zu gewährleisten“. Patientinnen und Patienten, die Stefan Vollrath zuletzt betreute, können bereits jetzt die Übernahmeerklärung und Datenschutzverordnung unterschreiben und persönlich oder per Post an die Praxisadresse senden. Leider sei der unverschlüsselte Mailversand hierfür nicht zulässig.
Dokumente stehen zum Download bereit
„So können wir Ihre Akten bereits im Vorfeld sichten und digitalisieren“, erläutert das Praxisteam seinen Patienten. Dafür stehen ab sofort Downloads der vorläufigen Internetseite unter www.praxis-hallepape.de zur Verfügung.
„Leider ist es aufgrund der Umbaumaßnahmen noch nicht umsetzbar, die Onlinefunktionen zu nutzen oder Termine im Vorfeld zu vereinbaren“, heißt es in dem Facebook-Beitrag. Die Praxis bittet ihre Patienten, sich in der ersten Woche nur im Akutfall für einen Termin zu melden. „Sollten die genannten Funktionen früher zur Verfügung stehen, werden wir Sie darüber informieren.“ Für saisonale Impfungen sollen „sehr zeitnah“ Impftermine bekanntgegeben werden.
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Die neue Hausärztin fürs Lindendorf steht in den Startlöchern. Marie-Theres Hallepape, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychiatrie, wird in Haldern die Praxis von Stefan Vollrath zum 1. Oktober dieses Jahres übernehmen. Nun wurde auf den Social-Media-Kanälen der Praxis ein genauer Zeitplan veröffentlicht.
Denn nach der Übernahme zum 1. Oktober wird die Praxis erst einmal zwei Monate geschlossen, um „umfassende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen“ durchzuführen. Eine Wiedereröffnung ist dann für den 1. Dezember 2024 geplant.
In den zwei Monaten, in denen die Praxis an der Lindenstraße 7 geschlossen hat, übernehmen folgende Mediziner die Übergangsversorgung:
- Katja Wellering, Kirchstraße 11, 46459 Rees, 02851/6344
- Andrea Borckink-Ailene, Werther Straße 2, 46419 Isselburg, 02874/8794949
- Dr. Maurice Seelhorst, Deichstraße 2, 46419 Isselburg, 02873/1324
- Gemeinschaftspraxis Goebel/Schneider, Ostwall 7, 46397 Bocholt, 02871/15565
Marie-Theres Hallepape stellt zudem klar, dass alle bisherigen Patienten von Stefan Vollrath, die bleiben möchten, auch übernommen werden. „Wir bitten daher darum, sich im Dezember nur bei medizinischer Notwendigkeit vorzustellen, da es natürlich sehr zeitaufwendig wird Sie und ihre Krankengeschichte kennenzulernen und ihre Akten zu digitalisieren“, heißt es von Seiten der neuen Praxis.
Auch neue Patienten werden übrigens in der neuen Hausarztpraxis angenommen. „Außer in dringenden Fällen erfolgt dies aber erst ab Januar 2025, um schnellstmöglich eine stabile Versorgung der Patienten zu gewährleisten, die auf die Vertretungssituation angewiesen waren“, so das Praxisteam.
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Haldern bekommt eine neue Hausärztin. In der Praxis von Stefan Vollrath in der Lindenstraße 7 hängt ein Schild, dass die Praxis, die Anfang der 90er eröffnet wurde, nicht weitergeführt wird. Der Allgemeinmediziner hört aus Altersgründen auf. Um die hausärztliche Versorgung müssen sich die Patienten aber keine Sorgen machen, denn die Praxis wird übernommen – von Marie-Theres Hallepape, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychiatrie.
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Nachfolgelösungen unterstützen
Der Reeser Bürgermeister Sebastian Hense freut sich: Es ist uns ein großes Anliegen, solche Nachfolgelösungen zu unterstützen. Die Stadt Rees bietet einen Investitionskostenzuschuss für Ärztinnen und Ärzte an, die eine Praxis neu eröffnen oder, wie in diesem Fall, eine in die Jahre gekommene Praxis übernehmen, denn es gibt viel zu investieren.“ 50.000 Euro gibt es von der Stadt. „Wenn also weitere Ärztinnen und Ärzte, auch Fachärzte, mit dem Wunsch auf uns zukommen, in Rees eine Praxis zu eröffnen oder eine ältere Praxis zu übernehmen, dann sind sie herzlich willkommen und wir treten in Gespräche ein“, so Hense.
Marie-Theres Hallepape ist zwar Fachärztin für Allgemeinmedizin und für Psychiatrie und Psychotherapie. Eine Niederlassung ist aber nur mit einem Facharzt möglich, deshalb hat sie sich für die Hausarztpraxis entschieden. „Man muss den Patienten ganzheitlich betrachten. Jede körperliche Erkrankung hat Auswirkungen auf die Psyche und jede psychiatrische Erkrankung macht sich irgendwann auch körperlich bemerkbar.“
Eine sinnvolle Kombination
Die Kombination der Facharztrichtungen Allgemeinmedizin und Psychiatrie erschien der gebürtigen Reeserin sinnvoll, um sich ein umfassendes Bild von ihren Patienten machen zu können. „Aber in der Niederlassung musste ich mich leider entscheiden.“ Was nicht heißt, dass sie ihr Wissen „verstecken“ wird, denn die Fachärztin für Psychiatrie bringt sie trotzdem mit. „Es ist schon ein Vorteil, wenn ich die manchmal langen Wartezeiten auf Termine bei den Fachkollegen im hausärztlichen Setting überbrücken kann.“
Eröffnung am 1. Dezember
Die Übernahme der Praxis in Haldern erfolgt Ende September, die Eröffnung am 1. Dezember. Stefan Vollrath war 30 Jahre mit seiner Praxis tätig, daher stehen zunächst Modernisierungsmaßnahmen an.
Der Schritt in die Digitalisierung ist der Ärztin wichtig. Dieser sei besonders umfangreich, entsprechend habe man die Zeit von der Übernahme bis zur Eröffnung mit mehreren Wochen kalkuliert, erklärt die 37-Jährige. Für diese Zeit, in der die Praxis geschlossen ist, arbeitet die Ärztin bereits an einer Lösung.
Wunsch nach eigener Praxis
Ihre Approbation erhielt die Ärztin 2013. Für ihre Facharztausbildung arbeitete sie viele Jahre in der Klinik, zuletzt in der Inneren Abteilung in Bocholt. Danach ging es in die hausärztliche Versorgung in die Praxis Balaom in Rees.
Nach der Familiengründung war für Marie-Theres Hallepape schnell klar, dass sie eine eigene Praxis führen wollte. „Als ich das erste Mal als Hausärztin gearbeitet habe, fand ich es so schön, die Patienten kennenzulernen und ganze Familien zu begleiten.“ Die Übernahme der Praxis in Haldern sei daher „eine sehr schöne Lösung“, denn die Familie mit einer siebenjährigen Tochter und bald folgendem Nachwuchs wohnt in Haldern. So ergab sich der Kontakt für die Übernahme auch aus dem „Dorfleben“.
Der Mann im Hintergrund
Ehemann Fiete, gelernter Feuerwehrmann, ist der Mann im Hintergrund, „der alles andere für mich regelt.“ Er sagt: „Ich habe Ernährungswissenschaften studiert, da kommt man auch viel mit Betriebswirtschaft in Berührung.“ Abrechnung und Personalführung stehen hier auf dem Programm, neben dem familiären Teil zu Hause.“
Wichtig ist beiden eine moderne Praxis. So wird es eine Patienten-App geben, über die man datenschutzkonform mit der Praxis oder auch der Ärztin in Kontakt treten und sich auf kurzem Wege austauschen kann. „Natürlich kann jeder Patient persönlich kommen“, sagt Hallepape. Aber manchmal seien digitale Wege für den Patienten viel bequemer und würden Zeit im Wartezimmer sparen. Das gilt natürlich auch für Rezepte, auch wenn der klassische Weg über das Telefon weiterhin möglich ist. „Nicht jeder Patient hat Lust auf so viel Technik.“ Außerdem soll die Praxis papierlos werden, eine Videosprechstunde ist geplant.
„Ich finde es in der deutschen Kultur merkwürdig, dass man als Patient Medikamente bestellt und das ganze Dorf zuhört.“
Separater Raum für die Anmeldung
Auch die Ausstattung wird erneuert und erweitert, es wird ein Ultraschallgerät geben. Und noch etwas ist der Ärztin wichtig: Die Anmeldung bekommt einen eigenen Raum. „Ich finde es in der deutschen Kultur merkwürdig, dass man als Patient Medikamente bestellt und das ganze Dorf zuhört. Es war mir immer ein Anliegen, dass das nicht mehr so öffentlich passiert.“ Der gesamte Umbau wird mit lokalen Firmen aus der Region durchgeführt, erzählt Fiete Hallepape.
Marie-Theres Hallepape macht zurätzlich noch eine Weiterbildung für manuelle Medizin. „Das ersetzt zwar nicht den Orthopäden, aber so kann man vielleicht schon erste Probleme abfangen und mehr anbieten als Schmerzmittel und Wärmepflaster.“