Emmerich. Brother will sich in Emmerich für die Zukunft rüsten. Wie Geschäftsführer Jörg Haan nun verriet, will das Unternehmen bald wachsen.
„Brother kennt man“, sagt Jörg Haan. „Aber was wir hier tatsächlich in Emmerich machen, davon haben die wenigsten eine Ahnung“, so der Geschäftsführer des in Emmerich seit 50 Jahren ansässigen Unternehmens. Den Namen Brother hätten viele vielleicht schon einmal „auf Omas alter Nähmaschine gelesen. Vielleicht steht bei dem ein oder anderen sogar ein Drucker in der Ecke.“
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Doch Brother sei mehr. Wie viel mehr, das präsentierte Haan nun als Gastgeber von „Wirtschaft vor Ort“ – eine Reihe der Wirtschaftsförderung Emmerich, bei der Unternehmer aus Emmerich zusammen kommen, andere Firmen besuchen und natürlich auch netzwerken.
Positives Signal für den Standort Emmerich
Eben das wurde nun also bei Brother an der Düsseldorfer Straße getan. Aus erster Hand erfuhren die Gäste, welche Sparte das internationale Unternehmen vom Emmericher Standort aus bedient. Und am Rande konnte Geschäftsführer Jörg Haan sogar eine wirklich gute Nachricht verkünden. Denn Brother wird erweitern.
„Wir werden demnächst eine weitere Lagerhalle in unmittelbarer Nähe unseren Standortes bauen.“ Ein positives Signal also für den Standort, der sich mit dem Neubau einer weiteren Halle vor allem für die Zukunft gut aufstellen will. Vor allem hinsichtlich gewisser Automatisierungsprozesse, die die Maschinen von Brother demnächst für die großen Kunden aus der Industrie leisten sollen. „Die Sparte, die Brother generell für die Zukunft ausbauen will, sitzt glücklicherweise hier in Emmerich“, freut sich Haan.
So groß ist das Geschäftsgebiet
Brother wurde vor 100 Jahren in Japan gegründet. Dort, so berichtete der Emmericher Firmenchef, sei Brother im Übrigen nicht Marktführer in Sachen Nähmaschinen oder Drucker, für die das Unternehmen eigentlich hierzulande bekannt ist. Nein. „In Japan ist Brother Marktführer bei Karaokemaschinen.“ Diese sind im Lager in Emmerich an der Duisburger Straße eher weniger zu finden. Denn in Emmerich hat man sich auf den Vertrieb von Druckern und Nähmaschinen für die Industrie spezialisiert.
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Aus dem Lager in der Hansestadt werden die industriellen Maschinen nicht nur nach Europa, Afrika und den Nahen Osten vertrieben, sondern auch neue Technologien entwickelt und erprobt. Ebenso arbeitet ein Team an der technischen Software mit der zum Beispiel der gewünschte Druck durch die Maschine auf verschiedenste Materialien kommt.
An die 5000 Nähmaschinen auf Lager
Das, was da in den Lagern von Brother steht, hat eine enormen Wert. Über 15 Millionen Euro beträgt der Wert des Lagerbestandes. Teilweise lagern in der Halle allein bis zu 5000 Nähmaschinen. Und das in verschiedensten Größen. Gefüllt wird dieses Lager durch Warenlieferungen aus China. Von Emmerich aus gehen sie dann zu den entsprechenden Kunden. Darunter auch namhafte Firmen aus den verschiedensten Bereichen.
Neben dem Lager, in dem sich die Maschinen in Kartons befinden, gibt es auch ein Lager, das die Ersatzteile für Drucker und Nähmaschinen für die Endkunden bereithält. Darin lagert wirklich alles: von der kleinsten Schraube bis hin zu großen Farbkartuschen. Jenes Lager wird im Übrigen aus Japan beliefert. Mittels Schiffscontainer, die zuweilen gänzlich unsortiert ankommen. Um diese entsprechend ausräumen, werden sogar teilweise externe Kräfte angeheuert.
Kampf ums Personal
Vor allem den Bereich Logistik schätzt Geschäftsführer Haan sehr. „Was wir hierzu in Emmerich vorfinden, ist ein großer Pluspunkt.“ Ein Manko sei hingegen, der Mangel an technisch versiertem Personal. Dieses zu finden sei schwer. „Es gibt viele starke Mitbewerber“, so Haan und zählt dabei Unternehmen wie Ipsen, Katjes und Probat auf.
„Die interkulturelle Verständigung läuft extrem gut. Das sind hier nicht 100 Mitarbeiter, sondern einfach 100 Freunde“
Dabei ist er sehr stolz auf seine Belegschaft. Vor allem auf die vielen darin vertretenen Nationen. Die 100 Mitarbeiter am Emmericher Standort stammen aus 17 verschiedenen Ländern. „Die interkulturelle Verständigung läuft extrem gut. Das sind hier nicht 100 Mitarbeiter, sondern einfach 100 Freunde.“