Düsseldorf. Auf der Boot Düsseldorf soll am zweiten Messe-Wochenende ein echtes Wassertaxi aus Venedig versteigert werden. Es könnte aber auch am Rhein bleiben.

Die Boot Düsseldorf ist für spektakuläre Aktionen bekannt. Das wird auch bei der diesjährigen Yacht- und Wassersportschau nicht anders sein. Denn: Am zweiten Messe-Wochenende, Samstag, 25. Januar, soll die „Serendipita“ in neue Hände gehen. Die „Serendipita“ ist nicht irgendein Boot, sondern ein elegantes und zeitlos schönes venezianisches Wasser-Taxi, das original aus der Lagune in Venedig kommt und über Umwege den Weg in die NRW-Landeshauptstadt gefunden hat. Es soll am Samstag in Halle 14 auf der Boot versteigert werden. Allerdings, wie man sich schon denken kann, eher für Leute mit dickem Portemonnaie: Der Erstbieterpreis liegt bei 160.000 Euro.

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Noch-Besitzer Ben Tanis hat mit der „Serendipita“ einiges mitgemacht. „Es ist ein bisschen traurig, denn dieses wunderbare Boot führt aktuell ein Schattendasein. Es ist wie ein Porsche, den man nie fahren darf“, sagt der Rechtsanwalt für Yachtsport. Tanis hat das Wasser-Taxi vor einigen Jahren in Venedig gekauft. Für vergleichsweise günstige 8000 Euro, „denn es war damals ein Wrack“, erinnert sich Tanis. „Mit „sehr viel Liebe“ wurde die „Serendipita“ wieder aufgepäppelt, aber die Sanierung verschlang deutlich mehr Geld als angenommen. „Wir sind am Anfang von etwa 50.000 Euro ausgegangen, am Ende haben wir 160.000 Euro für die Restauration investiert.

Keine Genehmigung für den Kieler Hafen

Und dann kam das Boot auch nie so richtig aufs Wasser. Tanis und seine Mitstreiter wollten die „Serendipita“ als Wasser-Taxi im Hafen in Kiel einsetzen. „Das wäre spektakulär geworden, denn es gibt dort ein Ost- und ein West-Ufer“, so der Geschäftsmann. Es habe am Ende aber eine Unmenge an Genehmigungen gebraucht, „und die haben wir nicht bekommen, es war wohl politisch nicht gewollt“. Ein weiterer Punkt sei der Arbeitsschutz gewesen. Tanis: „Du brauchst auf dem Boot ständig zwei Seeleute, und selbst, wenn du solch erfahrene Kräfte bekommst, musst du die erst einmal bezahlen.“

Apropos Geld: Tanis wäre natürlich froh, wenn die „Serendipita“ bei der Versteigerung für deutlich mehr Geld weggehen würde als für die zunächst veranschlagten 160.000 Euro. In diesem Zusammenhang wäre Tanis auch sofort bereit, ein Gespräch mit der Stadt Düsseldorf zu führen. Grund: Er hat davon gehört, dass es in Düsseldorf eine große Sehnsucht nach dem Fortbestand einer Kirmesfähre gibt.

Die Fähre verband über Jahre die Altstadt mit dem Gelände der Rheinkirmes auf Oberkasseler Seite. Sie galt als Alternative zu den Bahnen über die Oberkasseler Brücke und zudem für viele als erstes Event eines Kirmesbesuches. Ende Mai 2024 war bekanntgeworden, dass der Betreiber der Kirmesfähre das dritte Mal in Folge keinen Betrieb anbieten will. Und jetzt: ein venezianisches Wassertaxi für Düsseldorf, das die Altstadt mit Oberkassel oder auch mit dem Medienhafen verbindet? „Dann könnte man sich die Versteigerung sparen“, sagt Ben Tanis lachend. „Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas nicht nur für VIPs bei großen Veranstaltungen funktionieren kann.“

Die Boot Düsseldorf, die 2025 mehr als 1500 Ausstellern ein Forum bietet und auf mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher hofft, beginnt Samstag, 18. Januar, und läuft bis Sonntag, 26. Januar. Die spektakuläre Versteigerung der „Serendipita“ steigt am Samstag, 25. Januar, im „Classic Forum“ in Halle 14 um 11 Uhr.

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