Düsseldorf. Weihnachten steht vor der Tür und viele Menschen träumen von einem flauschigen Vierbeiner unter dem Tannenbaum. Doch Experten warnen davor, Tiere zu verschenken.

Nicht nur bei Kindern steht oft ein Haustier auf den Weihnachts-Wunschzetteln, sondern auch bei Erwachsenen. Doch Experten warnen: „Tierheime erleben jedes Jahr nach der Weihnachtszeit einen großen Andrang von Tieren, die abgegeben werden. Daher sollten grundsätzlich keine Tiere verschenkt werden.“ erklärt Klaus Meyer, Leiter des Instituts für Verbraucherschutz und Veterinärwesen.

Die Gründe für die Abgabe sind vielfältig: Der niedliche Welpe wächst schneller als erwartet, die Katze hinterlässt Kratzer an den Möbeln, oder die Kosten für Futter und Tierarztbesuche übersteigen das Budget. Oft unterschätzen neue Tierhalter den Zeitaufwand und die Verantwortung, die das neue Haustier mit sich bringt.

Tierheim in Düsseldorf von Abgabewelle „verschont geblieben“

Genaue Zahlen darüber, wie viele verschenkte Tiere nach den Weihnachtsfeiertagen in Tierheimen landen, gibt es allerdings nicht. Oft werden im Tierheim falsche Angaben darüber gemacht, warum das Tier abgegeben werden soll. Besonders Tierhaarallergien und ein neuer Mietvertrag, der keine Haustiere erlaubt, sind beliebte Ausreden, um den Vierbeiner ohne schlechtes Gewissen und weitere Nachfragen abgeben zu können.

Anscheinend hat die Aufklärungsarbeit von Tierschützern und -heimen Früchte getragen, zumindest in Düsseldorf. Denn in der Landeshauptstadt blieb eine Rückgabewelle von verschenkten Haustieren in der jüngeren Vergangenheit zuletzt aus, heißt es vom Tierheim Düsseldorf auf Nachfrage dieser Redaktion: „Tatsächlich sind wir in den letzten Jahren von großen Abgabewellen verschont geblieben. Anscheinend haben die Leute dazugelernt.“ Eine Mitarbeiterin erklärt weiter: „Gegen Januar kann es dann schon sein, dass wir hier Tiere erhalten, die ursprünglich mal ein Weihnachtsgeschenk waren. Das sind dann aber eher Einzelfälle“.

Ein Haustier sollte eine bedachte Entscheidung sein

Kehrt nach den Feiertagen wieder der Alltag ein, wird manchem frisch gebackenen Tierhalter klar, dass das gewünschte Haustier auch Arbeit mit sich bringt. Der Hund muss mehrmals täglich Gassi gehen – auch bei schlechtem Wetter – und auch die Katzentoilette oder das Kleintiergehege müssen sauber gehalten werden.

Klaus Meyer vom Institut für Verbraucherschutz und Veterinärwesen rät dazu, sich die Entscheidung für ein Haustier genau zu überlegen. Alle Familienmitglieder müssen einverstanden sein und auch ausreichend Zeit für das Tier mitbringen. Ein Tier sei ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und kein Spielzeug, das man nach den Feiertagen einfach beiseitelegen könne, betont der Experte. Wer sich für ein Haustier entscheidet, sollte dies mit Bedacht und Verantwortungsbewusstsein tun – unabhängig von der Weihnachtszeit, so Meyer weiter.

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