Düsseldorf. Goldschmiedin Jennifer Giesen hat einen besonderen Schmuck-Trend nach Düsseldorf geholt. Wo es ihre Permanent Armbänder gibt und was sie kosten.

New York, Paris – Düsseldorf: Vor zwei Jahren schwappte ein neuer Schmuck-Trend aus den Weltmetropolen in die kleine Goldschmiede Feld von Jennifer Giesen an der Friedrichstraße. Kunden fragten an, ob die Goldschmiedemeisterin auch Permanent Armbänder anbietet. Sie hatte diese besonderen Armbänder damals noch nicht im Sortiment, aber das passende Gerät in der Werkstatt, mit dem man Schmuck auch dauerhaft am Körper anbringen kann. „Mit diesem Punktschweißgerät machen wir normalerweise Reparaturen“, erklärt sie. Da das Geschäft damals wegen der Coronakrise nicht gut lief, startete Jennifer Giesen einen Versuch mit den Permanent Armbändern. Ein Volltreffer!

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„Das war kurz vor Weihnachten und die Leute haben uns hier die Bude eingerannt“, erinnert sie sich. „Sie standen Schlange.“ Für die Geschäftsinhaberin war das ein absoluter Glücksfall, der ihr auch jetzt in der schwierigen Situation für die Händler an der Dauerbaustelle Friedrichstraße verlässliche Umsätze beschert. „Die Kunden kommen von weit her zu uns, denn es gibt hier in der Region kaum jemanden, der die Armbänder aus Gold und Silber anbietet.“

Permanent Armbänder werden völlig schmerzfrei verschweißt

Wie funktionieren der Trend der Permanent Armbänder? Zu den häufigsten Fragen gehört: „Tut das weh?“ Die Goldschmiedin lacht und schüttelt den Kopf. Permanent Armbänder werden weder schmerzhaft am Körper fixiert, noch auf die Haut tätowiert. Es geht einfach darum, dass die dünnen Silber- oder Goldketten keinen Verschluss haben, sondern um das Handgelenk gelegt und dann vor Ort in der Werkstatt von Jennifer Giesen verschweißt werden.

Goldschmiedin Jennifer Giesen zeigt mit ihrer Auszubildenden Maria Weber, wie das Permanent Armband in der Düsseldorfer Werkstatt verschweißt wird.
Goldschmiedin Jennifer Giesen zeigt mit ihrer Auszubildenden Maria Weber, wie das Permanent Armband in der Düsseldorfer Werkstatt verschweißt wird. © NRZ | jum

Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit sind sie quasi eine Weiterentwicklung der selbst geknüpften Freundschaftsbändchen. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass man die Permanent Armbänder nicht mal eben mit der Schere durchschneiden kann, wenn die Freundschaft irgendwann doch nicht mehr so innig ist. Liebespaare, Freundinnen, Oma und Enkel – in der Regel sind es Menschen, die emotional miteinander verbunden sind, die sich diesen Schmuck gemeinsam im Düsseldorfer Laden anfertigen lassen.

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„Das Schöne daran ist, dass immer eine gute Stimmung herrscht, wenn wir die Permanent Armbänder machen“, sagt Jennifer Giesen. Oft würden auch Fotos von diesem feierlichen Moment gemacht. Dass das Ritual nicht an einem schicken Ort, sondern mitten in der kleinen Werkstatt stattfindet, komme bei den Kunden gut an. Vorne im Laden werden die Armbänder ausgesucht, dann geht es zum Schweißgerät. Ein Vergrößerungsglas sorgt dafür, dass die Goldschmiedemeisterin die feinen Ösen ohne sichtbare Spuren verschließen kann.

Permanent Armbänder: ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit.
Permanent Armbänder: ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit. © Goldschmiede Feld

Spezialisiert hat sich die Düsseldorferin beim Permanent Schmuck auf hochwertige Materialien. „Ich arbeite nur mit Gold oder Silber.“ Der Preis für ein solches Armband in Silber beginnt bei 70 Euro. Das Freundschaftsangebot für zwei Bänder in Silber gibt es ab 130 Euro. Gold ist deutlich teurer. Mindestens 200 Euro müssen hier für das einfachste Modell gezahlt werden. „Der Goldpreis ist extrem gestiegen.“ Zu den Basisarmbändern gibt es dann noch jede Menge Zubehör wir Buchstaben, Herzen oder Edelsteine. Außerdem können auch Fußkettchen oder Halsketten in der Permanent-Version angefertigt werden.

Kontakt zur Goldschmiede Feld

Wer sich für ein Permanent Armband der Düsseldorfer Goldschmiede Feld interessiert, der sollte möglichst einen Termin vereinbaren, da das Ladenlokal klein ist. Kontakt: Friedrichstraße 28A, 40217 Düsseldorf, geöffnet Montag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag 10-15 Uhr. Tel.: 0211/37 11 32. www.goldschmiedefeld.de.

Goldschmiedemeisterin Jennifer Giesen hat den handwerklichen Traditionsbetrieb 2019 vom Vorbesitzer übernommen, der in den Ruhestand gegangen ist. Sie hat viele Stammkunden und sich vor allem durch ihren Reparatur-Service, das Umarbeiten von altem Schmuck und die Permanent Armbänder einen Namen gemacht.

Mittlerweile hat die Goldschmiedemeisterin auch Ehepaare als Kunden, die sich statt der Ringe bei ihr Traubänder haben anfertigen lassen. Das ist dann eine Investition im vierstelligen Bereich, vor allem, wenn der Schmuck noch mit Brillanten verziert wird. Auch Gravuren sind möglich, zum Beispiel auf Anhängern. Vor einiger Zeit hat sie auch eine Sonderanfertigung gemacht und einem Mann einen breiten Armreif mit einer sehr persönlichen Gravur auf der Innenseite am Handgelenk verschweißt. Und es gibt eine Stammkundin, die ganz viele dieser Permanent Armbänder trägt. Jedes davon steht für besondere Momente in ihrem Leben.

Die einzige Situation, in der die Armbänder zwingend abgelegt werden müssen, ist eine Untersuchung im MRT. Dann hilft Jennifer Giesen weiter und knipst die Bänder ganz vorsichtig wieder auf. „Ein Zentimeter Gold kostet aktuell 18 Euro.“ Bei Preisen wie diesen macht es Sinn, das Öffnen des Schmucks der Fachfrau zu überlassen, damit so wenig Material wie möglich zerstört wird. Nach dem MRT schweißt sie die Kette dann wieder zu.

Düsseldorfer Goldschmiedin kreiert Neues aus altem Schmuck

Und was passiert, wenn man den Schmuck irgendwann doch nicht mehr dauerhaft am Handgelenk tragen möchte? „Ich kann jederzeit einen Verschluss einarbeiten“, sagt die Unternehmerin, der Nachhaltigkeit am Herzen liegt. In ihrem Geschäft an der Friedrichstraße ist sie spezialisiert darauf, Dinge zu reparieren oder aus altem Schmuck Neues zu kreieren. „Ich kaufe nie neues Gold.“ Die Ketten, die sie verkauft, sind alle aus Altgold angefertigt. Es ist also auch möglich, ein Permanent Armband mit altem Schmuck aus der Familienschatulle oder sogar mit Zahngold zu bezahlen.

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