Düsseldorf. Den Betreibern des Fortuna Büdchens wurde zum Jahresende der Vertrag gekündigt. Laut Stadt Düsseldorf bleibt der Kiosk aber erhalten. Alle Infos.

  • Das Fortuna Büdchen am Düsseldorfer Joseph-Beuys-Ufer gilt als beliebter Treffpunkt
  • Zum Jahresende läuft der Pachtvertrag für die aktuellen Inhaber aus
  • Der Kult-Kiosk soll dennoch erhalten bleiben

Die Welle der Bestürzung und der Solidarität war groß, als die Betreiber des beliebten Fortuna Büdchens am Dienstag (8. Oktober) via Facebook bekanntgaben, dass ihr Vertrag mit dem Eigentümer des Düsseldorfer Kult-Kiosks nicht verlängert wird. Bis Mittwochmittag (9. Oktober) wurde der Facebook-Beitrag knapp 2500 Mal geteilt und über 400 Mal kommentiert.

In dem Post gaben die derzeitigen Pächter, die Brüder Antonio (68), Pietro (65) und Nino Meffe, an, dass der Pachtvertrag von Seiten des Eigentümers zum Ende des Jahres gekündigt wurde. „Wir haben sie fristgerecht im Juni erhalten“, erklärte Nino Meffe bei einem Vorort-Besuch am Dienstag.

Fortuna Büdchen soll auch im kommenden Jahr erhalten bleiben

Laut eines Berichtes der Rheinischen Post soll das Büdchen auch nach dem Jahreswechsel erhalten bleiben. Demnach soll die Tochter der Eigentümerin des Büdchens den Kiosk unter gleichem Namen übernehmen und mit ihrem Mann fortführen. Mit den Neffe-Brüdern habe die Eigentümerin seit der Kündigung nur einmal kurz gesprochen, einen Grund für das Ende des Vertrages bekamen sie dabei aber nicht genannt, berichtete Pietro Neffe. „Uns wurde nichts gesagt.“

Nun gab auch die Stadt Düsseldorf über ihre Social-Media-Kanäle am Donnerstagabend (10. Oktober) bekannt, dass die „Fortuna Bud“ auch im kommenden Jahr erhalten bleiben wird. In einem Instagram-Post heißt es: „Die Aufbauten befinden sich im Eigentum der Pächter. Diese werden nach Ablauf eines fünfjährigen Mietvertrages den Betrieb des Fortuna-Büdchens neu organisieren.“

Damit dürfte sich die letzte Hoffnung der Meffe-Brüder zerschlagen haben. Zwar werde bereits mithilfe eines Anwalts gegen die Kündigung vorgegangen, dennoch „können wir bis heute nicht sagen, ob es im Jahr 2025 mit uns weitergeht“, heißt es in dem Facebook-Post. Was anschließend passieren soll, „wissen wir auch nicht. Daher gehen wir erstmal davon aus, dass wir schließen“, so die Betreiber weiter.

Fortuna Büdchen: Inhaber öffnen Heiligabend zum letzten Mal

Viele Stammgäste zeigten sich im Internet schockiert über die überraschende Ankündigung. Denn immerhin würde die Düsseldorfer Büdchenlandschaft am Ende des Jahres um eine beliebte Institution ärmer sein, wenn das Fortuna Büdchen wirklich schließen müsste. Deswegen wurde wenige Stunden nach der Bekanntmachung eine Online-Petition zum Erhalt des Kiosks eingerichtet, die bereits über 15.000 Mal unterschrieben wurde.

Am Mittwoch stellte Pietro Meffe jedoch klar, dass die Mitteilung bei Facebook nicht bedeute, dass das Ende des Pachtvertrages auch gleichzeitig das Ende der beliebten Trinkhalle sei: „Das Fortuna Büdchen wird es auch nach dem 31. Dezember 2024 noch geben. Nur sind wir als Inhaber eben raus, weil uns der Vertrag gekündigt worden ist.“ Dass der Facebook-Post innerhalb weniger Stunden so hohe Wellen schlug, „wollten wir nicht“, betont Meffe. „Denn das Büdchen an sich steht ja nicht vor dem Aus.“

Nach derzeitigem Stand „öffnen wir an Heiligabend das letzte Mal. Danach müssen wir hier alles ausräumen. Uns gehört ja alles hier“, erklärt Mit-Betreiber Nino Meffe am Dienstagnachmittag bei einem Vorort-Besuch. Dazu zählt das gesamte Inventar, das sich im und rund um das Büdchen befindet. Dazu zählen neben den Kühlschränken und Truhen und den Regalen in dem Häuschen auch die Stehtische, Sonnenschirme sowie die beiden Kühlanhänger, in denen Getränke gelagert werden.

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Fortuna Büdchen: Stadt Düsseldorf will sich für Erhalt einsetzen

Neben der großen Anteilnahme von Facebook-Usern schaltete sich bereits am Dienstagnachmittag die Stadt ein. Die ist nämlich Eigentümerin des Grundstücks, auf dem sich das Fortuna Büdchen befindet. Der Eigentümerin, mit der die Meffe-Brüder vor fünf Jahren den Pachtvertrag vereinbart hatten, gehört hingegen das Kiosk-Häuschen, erklärt Pietro Meffe.

Das Fortuna Büdchen ist seit vielen Jahren ein beliebter Treffpunkt in Düsseldorf.
Das Fortuna Büdchen ist seit vielen Jahren ein beliebter Treffpunkt in Düsseldorf. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Mitarbeiter der Stadt haben wenige Stunden nach Veröffentlichung des Facebook-Beitrages am Büdchen vorbeigeschaut und ihre Unterstützung angekündigt, wie Mit-Inhaber Nino Meffe erzählte. Oberbürgermeister Stephan Keller hat den Erhalt des Fortuna Büdchen unterdessen bereits zur Chefsache erklärt. Über die Social-Media-Kanäle der Stadt ließ der CDU-Politiker verkünden, dass der „Hilferuf der Betreiber mich erreicht“ habe und er alles tun werde, „um dieses Kult-Kiosk zu erhalten“. Denn immerhin gehöre das Fortuna Büdchen „zum Stadtbild wie Schloss- und Rheinturm.“

Zwar freuen sich die Meffe-Brüder über die große Anteilnahme und über die angebotene Unterstützung der Landeshauptstadt, dass die Eigentümerin doch noch ins Umdenken kommt, glaubt Pietro Neffe hingegen nicht. „Komplett aufgeben wollen wir nicht, aber wir haben nur noch wenig Hoffnung, dass es mit uns auch im kommenden Jahr weitergeht. Denn, was will die Stadt machen? Sie können die Eigentümerin ja nicht zwingen, uns einen neuen Pachtvertrag anzubieten“, so der 65-Jährige weiter. Außerdem gehe Meffe davon aus, dass die Eigentümerin „das Büdchen längst weiter vermietet hat“.

Fortuna Büdchen ist seit vielen Jahren eine beliebte Anlaufstelle am Rheinufer

Seit vielen Jahren ist der Kiosk gegenüber des Ehrenhofs eine beliebte Anlaufstelle für viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer. Vor allem an warmen Tagen strömen viele Menschen zum Joseph-Beuys-Ufer, um sich mit Kaltgetränken und kleinen Snacks zu stärken. Zudem sorgen Stehtische unter den Sommerschirmen für ein gewisses Urlaubsflair mit Rheinblick.

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Vor Heimspielen von Fortuna Düsseldorf ist das Büdchen auch ein Treffpunkt für viele Fans, ehe es von dort aus ins Stadion geht. Auch während der Fußball-Europameisterschaft war beim Fortuna Büdchen viel los. Dies zeigte sich vor allem an den Spieltagen, die in der NRW-Landeshauptstadt stattgefunden haben. Vor den Fanmärschen der österreichischen und schweizer Anhänger bildeten sich vor dem Büdchen teils lange Schlangen.

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Drohendes Aus des Fortuna Büdchen: Bestürzung im Netz

Die Ankündigung verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Landeshauptstadt und sorgte für Bestürzung im Netz. Aus gutem Grund: Denn immerhin haben Inhaber Pietro Meffe und seine Brüder Antonio und Nino und zuvor der älteste Bruder Orlando den Kiosk seit 20 Jahren erfolgreich geführt und „zu dem gemacht, was es jetzt ist“, wie es in dem Facebook-Post weiter heißt.

In der Kommentarspalte drückten viele Stammgäste ihr Bedauern aus. „Ein Ort mit viel Menschlichkeit und Zusammenhalt. Schade“, schreibt Martina Runge. Heidi Schillings wünscht den Betreibern via Facebook „ganz viel Glück bei der Beschwerde! Unser Fortuna Büdchen ist ja schon fast ein Wahrzeichen der Stadt Düsseldorf. Es darf nicht geschlossen werden!“

Auch Kay Niedecken drückt den Kiosk-Betreibern „die Daumen, dass es so bleibt, wie es ist. Ich möchte auch gar nichts anderes dorthin haben. Ein Platz für schöne Stunden verpufft. Typisch Stadt Düsseldorf. Leider zählt nur Profit.“

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Weil derzeit nicht klar is, ob und wie es mit den Neffe-Brüdern weitergehen wird, bitten die Betreiber alle Stammgäste, Kunden und Fans, „die unsere Biermarken besitzen, diese“ bis Ende November einzulösen.