Düsseldorf. Auf dem Kasernengelände in Düsseldorf-Hubbelrath gab es am Freitag eine Katastrophenschutzübung. Dabei kam es zu einem Unfall. Was passiert ist.
Es sollte eigentlich ein fiktives Szenario sein, doch aus der Katastrophenschutzübung der Bundeswehr auf dem Kasernengelände in Düsseldorf-Hubbelrath ist am Freitagmittag (4. Oktober) ein Ernstfall geworden: Bei der Station „Brandhaus“, bei der zu Übungszwecken kontrolliert ein Feuer gelegt wurde, kam es augenscheinlich zu einer Verpuffung, wie unser Reporter vor Ort berichtete. Zwei Männer sind dabei verletzt worden.
Wenige Sekunden vor dem Unfall, etwa 13 Uhr, war die Lage an dem alten Betonhäuschen noch ruhig gewesen, berichtet unser Reporter: Journalisten und Fotografen beobachteten eine kleine Gruppe Soldaten aus einigen Metern Entfernung dabei, wie sie systematisch ein Feuer legten – und amüsierten sich noch über die etwas skurril anmutende Situation.
Katastrophenübung in Düsseldorf-Hubbelrath: Plötzlich gab es einen lauten Knall
Das Feuer sollte danach zu Übungszwecken von der auf dem Gelände anwesenden Feuerwehr Düsseldorf gelöscht werden – mit einem Retten von geschminkten „Verletzten“ im Anschluss. Die lockere Stimmung verflog schlagartig, als plötzlich ein lauter Knall ertönte: Ein Feuerschwall schoß aus dem kleinen Gebäude, die dazugehörige Druckwelle warf einen der beteiligten Soldaten ein paar Meter zurück.
Laute Schmerzensschreie konnte man in der unübersichtlichen Situation um das Brandhaus hören. Aus der Übung wurde plötzlich ein „Realfall“, wie einer der Männer in Uniform immer wieder schrie, was den tatsächlichen Ernst der Lage auch den Uneingeweihten vor Ort rasch klar gemacht hat. Kurz wurde die Situation hektisch, doch Rettungskräfte befanden sich nur wenige Meter weg von der Unfallstelle. Sie konnten schnell eingegreifen, die – leider diesmal tatsächlich – Verletzten versorgen und die Löschung des Feuers mit einem Feuerwehrschlauch vornehmen.
Bevor klar war, was genau bei der Übung in Hubbelrath passiert ist, dauerte es etwa eine Stunde: Ein Mann erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen und wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Der zweite Verletzte werde derzeit im Krankenhaus behandelt, berichtete Major Sebastian Linke. Über die Schwere der Verbrennungen des Zweiten konnte am Freitagnachmittag von der Bundeswehr keine Auskunft gegeben werden. Die Angehörigen der beiden Betroffenen wurden schon kurz nach dem Vorfall informiert, erklärte Linke. „Die Versorgung der Verletzten steht an erster Stelle“, betonte er.
Unfall bei Katastrophenübung in Düsseldorf: Ursache ist unklar
Wie es zu dem Unfall kam, war am späten Freitagnachmittag noch unklar: „Wir wissen nicht genau, warum das passiert ist. Da arbeiten die Kameraden noch dran“, berichtete Linke. Auch die Düsseldorfer Feuerwehr arbeite bei der Ergründung der Ursache mit. Da solche Übungen mit echtem Feuer stattfinden, bestehe dabei immer ein Risiko, so der Presseoffizier.
Das leerstehende „Brandhaus“ auf dem Kasernengelände sei dafür in der Vergangenheit schon häufig genutzt worden. „Wir üben realitätsnah, das ist wichtig für uns“, betonte er. Es gehe dabei schließlich um die Vorbereitung auf echte Krisen- und Konfliktsituationen. „Leider lassen sich solch Vorkommnisse nicht hundertprozentig ausschließen“, so der Major zum Unfall am Freitagmittag. Dass sich Personen bei solchen Übungen ernsthaft verletzen, komme allerdings nur selten vor. Wenn es, wie an diesem Freitag, doch dazu komme, sei das „extrem bedauerlich und bitter“, merkte er an.
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300 Einsatzkräfte üben für Katastrophenschutz in Düsseldorf
Auf dem Kasernengelände in Düsseldorf findet am Freitag und Samstag die Großübung „LoKi24“ (Lokale Katastrophenschutzübung interdisziplinär 2024) statt. 300 Einsatzkräfte der Bundeswehr, der Düsseldorfer Feuerwehr und ziviler Hilfsorganisationen üben dabei verschiedene Stationen und Szenarien, um die Herausforderungen der Katastrophenhilfe und dem Zivilschutz zu verdeutlichen. Das fiktive Szenario: In einem militärischen Sicherheitsbereich (Mobilmachungsstützpunkt Düsseldorf) kommt es zu einer Explosion, die einen Brand verursacht. Die Flammen greifen um sich, zahlreiche Personen werden verletzt, sind in höchster Gefahr.
Die Feuerwehr der Stadt Düsseldorf kommt zu dem Bundeswehrstandort, bringt das Feuer unter Kontrolle. Währenddessen muss ein Schwerverletzter gerettet werden und wird mit einem Rettungshubschrauber (Search and Rescue) zu einem Krankenhaus gebracht. Dabei sind unterschiedliche Sanitätsfahrzeuge der Bundeswehr, Einsatzfahrzeuge ziviler Hilfsorganisationen und auch ein Rettungshubschrauber vor Ort.
Die Übung wird nach Angaben der Bundeswehr trotz des Unfalls am Freitagmittag wie geplant bis Samstag fortgesetzt.
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