Düsseldorf. Im Düsseldorfer Kulturzentrum Zakk wurde das Herbstprogramm vorgestellt. Aber es wurde auch viel über die finanziellen Nöte des Hauses gesprochen.

  • Das Zakk Düsseldorf stellte am Mittwoch (25. September) sein Herbstprogramm vor
  • Es ging im Pressegespräch aber auch um die finanziellen Probleme des Hauses
  • Highlights im Herbst: Lieblingsplatte-Festival, Literaturtage, Poetry-Slam

Dass das Zakk in Düsseldorf derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft, hat sich in der Stadtgesellschaft längst herumgesprochen. Und dennoch kam der Vorstoß der neuen Geschäftsführerin Kristin Schwierz am Mittwochvormittag ein wenig überraschend. Bei einer Pressekonferenz im Kulturzentrum an der Fichtenstraße sollte es eigentlich um das Herbstprogramm im Zakk gehen. Darum ging es auch, aber eben nicht nur. Tenor: Wir können das hier alles (noch) anbieten, obwohl es gerade nicht gut läuft. „Mit Blick auch auf die vergangenen Jahre ist aktuell der Kostendruck enorm, wir brauchen mehr Geld“, sagte Schwierz – als Nachfolgerin von Till Krägeloh seit etwa 100 Tagen im Amt. Das klingt schon arg nach Hilferuf.

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Es gäbe einen hohen Anspruch an das Zakk als Arbeitgeber, und dies mit der allgemeinen Entwicklung zu vereinen, sei nicht immer so leicht, meinte Schwierz weiter: Digitalisierung, Veranstaltungskosten, aber auch die betrieblichen Kosten seien Faktoren, die heute große Herausforderungen darstellten für ein soziokulturelles Zentrum. „Wir haben ja auch bei den Eigenannahmen eine Grenze nach oben, weil wir eben nicht Preise veranschlagen wollen wie irgendeine Event-Location“, so Schwierz. Ihre Mitarbeitenden nähmen dabei (finanziell) einiges in Kauf. „Die Kolleginnen und Kollegen sind von der allgemeinen Lohnentwicklung abgehängt.“

Das Zakk erhält jedes Jahr von der Stadt einen betrieblichen Zuschuss von mehr als einer Million Euro. In diesem Jahr hat das Haus einen Sonderzuschuss in Höhe von 107.000 Euro erhalten. Für die neue Geschäftsführerin „gut, aber nicht ausreichend“. Sie rechnete am Mittwoch vor, dass das Zakk pro Jahr mindestens 200.000 Euro mehr bekommen müsste, um mittelfristig wieder in ruhige Fahrwasser zu kommen. Und irgendwann steht ja auch noch – im Rahmen eines städtischen Masterplans – die energetische Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes an. Schwierz: „Der Hausmeister ist schon häufiger zu mir gekommen, um mir zu sagen, dass die Heizung nicht läuft.“

Potenzielle Kooperationspartner müssen abgelehnt werden

Mischa Aschmoneit, im Zakk für den Bereich „Politik & Gesellschaft“ zuständig, berichtete am Mittwoch ebenfalls über Probleme, die mit dem Geld zusammenhängen. Fehlende finanzielle Mittel führten nämlich dazu, „dass wir bei Projekten viele potenzielle Kooperationspartner ablehnen müssen“, so Aschmoneit. Zum Glück finden (einige) wichtige Projekte aber statt: Am 6. Oktober etwa lädt das Zakk um 11 Uhr zum Workshop für Betroffene von Rassismus ein unter dem Titel „Von der Ohnmacht zur Handlungsmacht“.

Im Bereich „Wort & Bühne“ wird es spannend: Die NRW-Poetry-Slam-Meisterschaften stehen am 3. und 4. Oktober im Zakk und zum Teil – ausgelagert – im Pitcher an der Oberbilker Allee auf dem Programm. 36 Slam-Poetinnen und -poeten quatschen dann um die Wette. „Für uns in Düsseldorf geht Johanna Bauer ins Rennen, und wir hoffen, dass sie weit kommt, denn der Titel ist hart umkämpft“, sagt Caro Baum von „Wort & Bühne“. Im Rahmen des NRW-Slams finden sogar Trainingslager für junge Poetinnen und Poeten statt und ein Fußballspiel der Autoren-Mannschaft FK Interslam gegen die legendäre Düsseldorfer Künstler-Auswahl „Dritte Dritte“.

Von Krautrock bis Reggae

Das diesjährige Lieblingsplatte-Festival im Kulturzentrum Zakk in Düsseldorf wird wieder zum großen Happening für Fans von deutschsprachiger Musik – und für viele Bands, die mit ihren Alben Meilensteine gesetzt haben. Es ist mittlerweile die 8. Ausgabe der beliebten Konzertreihe, die dieses Jahr vom 14. bis 21. Dezember läuft. Das Line-Up für 2024 zwischen Krautrock, Reggae, Rap und Punkpop ist mehr denn je sehen- und hörenswert. Das sind die Acts: Patrice (14.12.), Cora E. (15.12.), Die Braut haut ins Auge (17.12.), Guru Guru (18.12.), Jeremias (19.12.) Ostzonen Suppenwürfel Machenkrebs (20.12.), Turbostaat (21.12.)

Tickets unter zakk.de/tickets.

Nicht zuletzt werden vom „Basiscamp“ Zakk aus die Literaturtage Düsseldorf (11. bis 24. Oktober) organisiert. „Unser Anliegen war es, möglichst viele Orte in der Stadt zu bespielen“, sagte am Mittwoch Ellen Mülders, im Zakk für den Bereich „Wort & Bühne“ verantwortlich. Die Orte sind spannend: Neben dem Zakk gibt es Lesungen, Workshops oder Preisverleihungen im Salon des Amateurs, in der Zero Foundation an der Hüttenstraße oder im FFT. In der Christuskirche wird die gefeierte Düsseldorfer Autorin Mithu Sanyal ihren neuen Roman „Antichristie“ vorstellen. „Das fanden wir irgendwie passend“, so Mülders.

Und schließlich kommt die Musik ja auch nicht kurz. Neben dem Lieblingsplatte-Festival, das in diesem Jahr seine 8. Ausgabe feiert (siehe Infokasten), werden im Herbst/Winter wieder interessante Acts die Bühnen in Halle und Club bespielen. Beispielsweise das „Team Scheiße“ (Debütalbum: „8 Hobbies für den sozialen Abstieg“) am 29. Oktober. Die Indie-/Punkband ist nach einem Aufritt bei Jan Böhmermann vor gut einem Jahr halb-berühmt geworden.

Das ganze Programm gibt es auf der Homepage des Zakk.

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