Düsseldorf. Seit 2021 stand Till Krägeloh an der Spitze des beliebten Kulturzentrums in Düsseldorf. Warum der bisherige Chef nun zurück in seine Heimat geht.
Überraschung in Düsseldorfs Kulturlandschaft: Das Zakk sucht eine neue Geschäftsführung. Keine drei Jahre stand Till Krägeloh an der Spitze des weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten und angesagten Kulturzentrums. Jetzt der unerwartete Rückzug. Es geht für Krägeloh zurück in die Heimat nach Bremen. Seine Stelle soll möglichst am 1. Juni 2024 neu angetreten werden, so steht es auf der Homepage des Zakk. Und: „Die:der Geschäftsführer:in wird zunächst für drei Jahre bestellt.“
Aus familiären Gründen zurück in den Norden
Der 43-Jährige geht im Guten, das betont Till Krägeloh im Gespräch mit der NRZ immer wieder: „Ich bin im Corona-Lockdown nach Düsseldorf gekommen, das war eine intensive Zeit, die wir alle aber mit einem tollen Team überstanden haben. Ich blicke also insgesamt auf eine sehr schöne Zeit zurück.“ Dass es jetzt zurück in den Norden gehe, habe „einzig und allein familiäre Gründe“, so der dreifache Familienvater.
Das Zakk an der Fichtenstraße 40 in Düsseldorf-Flingern ist eines der ältesten und größten soziokulturellen Zentren in Deutschland. Seine Gründung im Jahre 1977 sollte damals schon die kulturelle Teilhabe für alle ermöglichen. Das Programm setzt sich zusammen aus den Schwerpunkten Wort und Bühne, Politik und Gesellschaft, Musik und zahlreichen Projekten. Unter anderem wurde in den letzten Jahren das Lieblingsplatte-Festival zum großen Erfolg. Krägeloh trat im Zakk im April 2021 die Nachfolge des langjährigen Chefs Jochen Molck an. Damals hatte sich der gebürtige Bremer zum Ziel gesetzt, das Kulturhaus durch die Corona-Krise und „in eine lebendige Zukunft zu führen“, wie er damals sagte. Das hat der Mann, der 2014 das mittlerweile bundesweit beliebte Wattenmeer-Festival „Watt en Schlick FEST“ gründete, auch geschafft. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler und Kulturmanager hatte zuvor bereits in verschiedensten Bereichen der deutschen Kulturlandschaft gewirkt.
Zakk: Es gibt bislang keine Wunschbesetzung
Für die neue Zakk-Geschäftsführung wird laut Stellenausschreibung unter anderem erwartet: ein ausgeprägtes Interesse an gesellschaftspolitischen, soziokulturellen und künstlerischen Fragestellungen, dazu mehrjährige berufliche Erfahrung in Management- und Leitungspositionen mit Budgetverantwortung (vorzugsweise im Kulturbereich) sowie interkulturelle Kompetenzen. Wer für den scheidenden Krägeloh kommt, ist noch völlig offen. Es gibt laut Zakk-Sprecherin Heike Billhardt-Precht auch keinen Wunschkandidat. „Der Prozess läuft“, sagt sie auf NRZ-Nachfrage. Fakt ist: Krägeloh wird bis zum Sommer in Düsseldorf bleiben und die Neue oder den Neuen an der Spitze des Zakk einarbeiten.