Düsseldorf. Der Umbau der Johanneskirche wird mit 17 Millionen Euro deutlich teurer als gedacht. Spenden werden benötigt – und Helge Schneider hilft dabei.
Die evangelische Johanneskirche liegt im Herzen von Düsseldorf auf dem Martin-Luther-Platz. Seit 2022 befindet sich diese nun im Umbau – und das kostet ordentlich Geld. Bis zu 17 Millionen Euro sind eingeplant, sollte von jetzt an alles reibungslos laufen. Ein großer Unterschied zu den zuvor geplanten neun Millionen Euro. Grund dafür seien vor allem die gestiegenen Materialkosten, sowie unvorhergesehene zusätzliche Arbeiten am Mauerwerk.
Ein Benefizkonzert mit dem bekannten Musiker, Komiker sowie Entertainer Helge Schneider soll jetzt die Spendentrommel weiter ankurbeln. Die Gemeinde hat jedoch noch mehr Ideen, um auf den Umbau der Kirche und die dabei entstehenden Kosten aufmerksam zu machen.
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Besonders der Zweite Weltkrieg hat seine Spuren an den alten Gemäuern der Kirche hinterlassen. Mehr als zunächst gedacht. Nach der Zerstörung durch eine Bombe im Jahre 1943 wurde die Kirche weitestgehend repariert, allerdings eher schlecht als recht. Die Problemstellen heutzutage seien eher weniger die Grundsteine, sondern die Reparaturen, die auf den Bombenangriff folgten.
Düsseldorfer Johanneskirche hat bereits neue Turmspitze
Einiges hat sich an und in der Johanneskirche bereits verändert: So erstrahlt die Turmspitze nicht mehr in Grün, sondern von nun an kupferfarbig. Ebenfalls fertig ist die Rabitz-Decke im Inneren der Kirche. Knapp eine Million Euro kostete die Restaurierung. Weitere Änderungen stehen in Zukunft im Inneren der Kirche an: Der Aufzug muss neuen Barrierefreiheit-Auflagen entsprechen, die Etagen müssen überarbeitet werden, das Café, sowie der Bachsaal werden saniert.
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Die Finanzierung dieser vielen Bauarbeiten kann die evangelische Kirchengemeinde nicht alleine aus Eigenmitteln stemmen. Deshalb ist sie auf Spenden und Benefizaktionen, wie dem Konzert mit Helge Schneider angewiesen. Zudem hat die Kirchengemeinde die Aktion „150 Sterne für die Johanneskriche“ ins Leben gerufen. Großspender können hier einen Edelstahlstern aus einer der drei Kategorien aussuchen: 5000 Euro, 15.000 Euro oder 50.000 Euro. Diese Spendensterne sollen mitsamt Gravierung des Spenders im Treppenhaus aufgehängt werden.
Benefizkonzerte mit Helge Schneider sind bereits ausverkauft
Zur großer Freude aller war das Konzert mit Helge Schneider bereits nach kurzer Zeit komplett ausverkauft. Nicht einmal die Zeit zum Plakate aufhängen war da. Rund 300 Besucher werden jeweils am 3. und 4. September erwartet. Die Idee für diese Veranstaltung kam von Wolf Doldinger. Er tritt selber mehrmals im Jahr mit seiner „Jazz-Family“, wie er sie liebevoll betitelt, in der Johanneskirche auf.
Vor einem halben Jahr kam ihm die Idee, wie man noch mehr Spenden für die Kirche einsammeln könnte, woraufhin er sich bei Helge Schneider gemeldet habe. Dieser hat mit Begeisterung sofort zugesagt. Im Fokus soll an diesem Abend vor allem die Musik und der Jazz stehen und weniger Helge Schneider als Komiker. „Obwohl man da bei Helge Schneider nie so ganz drumherum kommt“, sagt Wolf Doldinger scherzend.
Auf die häufig gestellte Frage, warum das Konzert nicht in der deutlich größeren Tonhalle stattfindet, entgegnet Doldinger, dass die Menschen die Kirche in sich aufsaugen sollen an den zwei Konzertabenden. Zudem können sie sich so die Arbeiten direkt anschauen. „Vielleicht werde dies das Portemonnaie eher öffnen“, so Doldinger schmunzelnd. Die Künstler nehmen an diesem Abend keine Gage. Das gesamte Geld fließt in die Restaurierung und den Umbau der Johanneskirche.
Der Musiker, Entertainer und Komiker Helge Schneider engagiert sich nicht zum ersten Mal für wohltätige Zwecke. Bereits im vergangenen Jahr hat er Obdachlosen in Düsseldorf geholfen, indem er für die Zeitschrift „fiftyfifty“ geworben hat. In ganz Düsseldorf waren Großplakate auf Verkehrsinseln zusehen, sowie an digitalen Stellen. Dies hatte den Verkauf der Zeitung deutlich gesteigert.
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