Düsseldorf. Autofahrer sollten mehr Zeit auf der Graf-Adolf-Straße einplanen. Pro Richtung ist nur eine der beiden Spuren frei. Dahinter steckt eine Aktion.
- Die Graf-Adolf-Straße in der Düsseldorfer City ist am Samstag (17. August) nur einspurig befahrbar
- Auf der für Autos gesperrten Fahrspur wird ein Pop-up-Radweg eingerichtet
- Hinter der Aktion steckt das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf, die einen dauerhaften Fahrradweg auf der Straße fordert
Der Radweg auf der Graf-Adolf-Straße in der Düsseldorfer Innenstadt kommt – zumindest für einen Tag. Zwischen Stresemannplatz und Königsallee ist die viel befahrene Straße am Samstag, 17. August, für Autos nur einspurig befahrbar. Der zweite Fahrstreifen auf jeder Seite darf von 12 bis 16 Uhr nur von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern benutzt werden.
Hinter dem sogenannten Pop-up-Radweg, also einem kurzfristig und provisorisch eingerichteten Fahrradweg, steckt das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf. „Mit der Aktion zeigen wir, wie schön es hätte sein können, wenn es einen Radweg auf dem Teilstück der Graf-Adolf-Straße gegeben hätte“, sagt Detlev Wöske vom Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf. Bis jetzt gibt es keinen Radweg. Fahrradfahrer müssen auf der Straße fahren – und dabei besonders vorsichtig sein.
Düsseldorfer Stadtspitze stoppte Radweg-Pläne
Zum Hintergrund: Versuchsweise sollte auf der Graf-Adolf-Straße – ganz nach dem Vorbild der Luegallee in Oberkassel – für zwei Monate jeweils eine der beiden Fahrspuren in einen Radfahrstreifen umgewandelt werden. Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, sollten auch die Parkplätze für sogenannte Parklets weichen. Die Flächen sollten begrünt und mit Stadtmöbeln versehen werden.
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Diese Planung wurde auf Wunsch der Interessengemeinschaft (ISG) Graf-Adolf-Straße vom Verkehrsdezernat erstellt, wobei das Team des Projekts „Eine Straße” von Markus Ambach beratend mitwirkte. Die Vorlage zur Umgestaltung der Straße stand schon auf der Tagesordnung für den Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA) und für den Rat Ende Juni, wurde aber von der Stadtspitze wieder gestoppt und auf unbestimmte Zeit vertagt. Begründung im OVA: Es fehle ein Konzept, „welches klare Perspektiven sowie städtebauliche und verkehrsplanerische Handlungsfelder zur Aufwertung des Quartiers Graf-Adolf-Straße aufzeigt.“
Das Bündnis kritisiert den Planungsstopp. Dieser sei nicht nur ein Ärgernis für die Organisationen rund um das Bündnis Mobilitätswende, es sei auch ein herber Rückschlag für alle Beteiligten im Verkehrsamt und -dezernat von Jochen Kral. „Offensichtlich ist die Sorge groß, dass langwierig errungene Erfolge, wie Tempo 30 und Radspur auf der Luegallee, in der Stadt Schule machen“, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses. Und es nennt dafür noch ein Beispiel: Auch das Bürgerbegehren zur Verkehrsberuhigung an der Bilker Kirche sei von der Tagesordnung der zuständigen Bezirksvertretung gestrichen worden.
Stadt Düsseldorf hat Aktionstag des Bündnisses genehmigt
Zurück zur Graf-Adolf-Straße: Den Aktionstag des Bündnisses samt eintägigem Pop-up-Radweg am 17. August habe die Stadt genehmigt, betont Detlev Wöske. „Das hat uns selbst auch etwas überrascht.“ Eine NRZ-Anfrage an die Stadt, wieso sie grünes Licht für die Aktion gegeben hat, blieb bislang unbeantwortet.
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Auf dem für den Autoverkehr gesperrten Fahrstreifen wollen Mitglieder des Bündnisses mehrere Stunden lang mit ihren Rädern unterwegs sein. Aber auch Interessierte sind gerne gesehen: „Wir freuen uns, bei der Aktion möglichst viele Radfahrer und Spaziergänger auf der Graf-Adolf-Straße zu sehen“, so Wöske.
Am Straßenrand wird es zudem mehrere Stände geben, an denen das Bündnis über die gestoppten Pläne informiert. Auch der ADFC plant eine Aktion. „Unser Ziel ist es, die ausgearbeitete Vorlage zur Umgestaltung der Graf-Adolf-Straße zu verteidigen. Es ist eine gute Vorlage, die vor allem mehr Sicherheit für Radfahrende mit sich bringt“, sagt Detlev Wöske.
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