Düsseldorf. Die Rheinkirmes geht am Sonntag zu Ende. Schützen, Stadt, Rheinbahn, Polizei und Feuerwehr zogen bereits Bilanz. Mit überraschenden Ergebnissen.
Mit mehreren Rekorden geht am Sonntagabend (21. Juli) die Düsseldorfer Rheinkirmes zu Ende. „Uns hat diese Veranstaltung ein Lächelns ins Gesicht gezaubert, weil wir bewiesen haben, dass wir in Düsseldorf angstfrei feiern können – das ist ein hoher Wert“, sagte der neue Schützenchef Andreas-Paul Stieber während der Abschlusspressekonferenz am Sonntagmittag auf der ersten Etage der Füchschen-Alm. Er ist der Kopf des neuen Organisations-Teams, das die Mammutaufgabe Rheinkirmes im ersten Jahr mit Bravour gemeistert hat. „Ich bin unendlich stolz auf das neue Team, das vor vielen Monaten ins kalte Wasser gesprungen ist, aber von Minute eins an funktioniert hat“, meinte auch Kirmesarchitekt Sven Gering, der Nachfolger von Thomas König.
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Es war die friedlichste Rheinkirmes, die es je gab. Die Zahlen sprachen für sich, die am Sonntag Thorsten Fleiß, Chef der Polizeiinspektion Mitte, lieferte. Dieses Jahr gab es auf dem Volksfest am Rhein „nur“ 126 Platzverweise, 2023 wares es noch 204. Zudem registrierste die Polizei lediglich eine Ingewahrsamnahme, im Jahr davor waren es noch acht. Dazu nur ein einziger gemeldeter Taschendiebstahl, null Sexualdelikte. Die meisten Einsätze verzeichneten die Ordnungshüter am Freitagabend rund ums Feuerwerk. „Ich kann also insgesamt von einer sehr gelungen polizeilichen Veranstaltung sprechen“, bilanzierte Fleiß, der von der „fünften anspruchsvollen Woche nach der EM“ sprach. „Es ist alles gut gelaufen.“
Die Rheinkirmes muss noch nachhaltiger werden
Schützenchef Andreas-Paul Stieber sendete am Sonntagmittag während der Bilanz-PK auch einen Appell an alle Kirmesbesucher:„Nehmen Sie bitte Ihren Müll dich einfach von den Wiesen wieder mit, das würde uns alle weiterhelfen.“ Der Müll, der auch in diesem Jahr auf den Grünflächen liegen geblieben war, lieferte einmal mehr kein gutes Bild.
Apropos Nachhaltigkeit: Im zweiten Jahr wurde während der Rheinkirmes nun das Mehrwegkonzept durchgezogen. Stieber: „Es war für die Schausteller und Beschicker eine Umstellung, aber sie gewöhnen sich gut daran“, so Stieber weiter. „Stand jetzt muss man sagen: Besser als die Besucher.“
Auch für die Feuerwehr war es eine Kirmes-Woche, die wohl noch nie so entspannt verlief. Die Frauen und Männer mussten bei durchwachsenem Wetter hier und da Wasser von den Oberkasseler Rheinwiesen pumpen. Ansonsten gab es keinen einzigen größeren Einsatz auf dem Rummel. Und Feuerwehrsprecher Alexander Vieten sprach von klar rückläufigen Zahlen bei den Rettungsdiensteinsätzen. „Wir können also sehr zufrieden sein.“
Besucher: Vier-Millionen-Marke wird angepeilt
Das können natürlich auch die St. Sebastianer-Schützen. Am Ende des vorletzten Kirmes-Tages zählten sie am späten Samstagabend 3,595 Millionen Besucherinnen und Besucher. „Wir peilen natürlich die Vier-Millionen-Marke an, aber es ist kein Muss“, so Schützenchef Stieber am Sonntagmittag. Viel wichtiger sei für ihn, „dass sich die Menschen bei uns glücklich fühlen und gesund bleiben“.
Eine kleine Schramme für das Volksfest gab es am Samstagabend dann aber doch, als ein mittelschweres Gewitter über Düsseldorf zog und die Veranstalter zu einer anderthalbstündigen Betriebsunterbrechung zwang. „Ohne diese Zwangspause wäre der Samstag von den Besucherzahlen her sicherlich noch etwas anders verlaufen“, meinte Kirmesarchitekt Gering. „Aber wir konnten ja um 22 Uhr weitermachen, und dann zog es auch noch einmal an.“
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Ohnehin war der Samstagabend herausfordernd, weil am Abend parallel das Coldplay-Konzert in der Arena stattfand. „Ausgerechnet an dem Abend hatten wir in der City noch einen Linksabbiege-Unfall mit einem Taxi“, so Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Ansonsten sei es jedoch zu keinen großen Störungen gekommen. Im Gegenteil: Man habe es geschafft, alle Coldplay-Besucher in 80 Minuten aus dem Stadion in die Bahnen zu bekommen, so Schuster, die sich grundsätzlich über die traditionell wichtige Rolle der Rheinbahn währened der Kirmes freut: „Wir waren wieder das größte Fahrgeschäft, 85 Prozent der Kirmes-Gäste haben unsere Busse und Bahnen genutzt.“
Und dennoch hatte die städtische Verkehrsüberwachung mit falschparkenden Autos alle Hände voll zu tun. Es gab während der Rheinkirmes insgesamt 3670 Maßnahmen, davon 1965 in den so genannten Anwohnerschutzgebieten. 76 Mal musste sogar der Abschleppdienst geholt werden. Das Ordnungsamt erwischte zudem 209 Wildpinkler und 393 Minderjährige, die unerlaubt Alkohol oder Zigaretten konsumierten.
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