Düsseldorf. Die Parkplatznot für Anwohner in Düsseldorf ist groß. Ein neues Projekt soll das ändern - mithilfe großer Discounter. Alle Infos im Überblick.
Die Stadt Düsseldorf will in dicht besiedelten Vierteln den Parkdruck senken und den Parkplatzsuchverkehr in den Abendstunden entzerren. Helfen soll dabei ein neues Konzept, das sich „Feierabend-Parken“ nennt und das – fürs erste – 190 zusätzliche Abstellflächen bietet. Und zwar auf ausgewählten Supermarktparkplätzen.
An dem Projekt, das laut Stadt in dieser Dimension bundesweit einmalig ist, sind die Supermarktketten Aldi-Süd und Lidl beteiligt sowie die Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD). Der Parkflächendienstleister Ampido soll die Parkplätze indes „digital bewirtschaften“, wie es heißt.
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„Für uns ist das ein weiterer wichtiger Schritt in eine ausgewogene Verkehrspolitik“, sagte am Mittwoch (10. Juli) Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller, während er im Rathaus den offiziellen Startschuss für das neue „Feierabend-Parken“ gab. Er sprach von einer „pragmatischen Lösung“. Man biete dadurch den Menschen eine „einfache und kostengünstige Parkmöglichkeit vor ihrer Haustüre“, so Keller. Zum Start hören sich 190 Parkflächen, verteilt auf acht Standorte, eher wenig an. Allerdings will die Stadt das Angebot in den nächsten Monaten auf 400, später dann auf 1000 Abstellplätze ausweiten.
Fünf von den acht Standorten bietet die Supermarktkette Lidl an:
- Bilk, Aachener Straße
- Oberbilk, Oberbilker Allee
- Rath, Marler Straße
- Benrath/Hassels, Hasselsstraße
- Flingern, Bruchstraße
Aldi Süd bietet drei (Teil-)Flächen auf seinen Parkplätzen an:
- Oberbilk, Oberbilker Allee
- Unterrath, Piwipp
- Reisholz, Reisholzer Bahnstraße
Mittelfristig sollen auch Penny und Netto mit ins Boot geholt werden, betonte am Mittwoch Düsseldorfs Mobilitätsdezernent Jochen Kral. „Wir fassen auch die Flächen an städtischen Liegenschaften wie etwa beim TVG auf dem Hennekamp oder auch Schulparkplätze ins Auge.“ Dieses Konzept sei eine „große Herausforderung“. Man müsse bei dieser „Smart-Parking-Plattform“ noch viel „justieren“, so Kral.
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Etwas kompliziert verhält es sich etwa mit der Parkdauer. Die Nutzer eines Parkplatzes, den man über den Dienstleister Ampido (auch über App) buchen kann, können laut Rolf Neumann von CMD ab 18 Uhr mit ihrem Wagen auf die Abstellflächen. Über Nacht werden die Parkplätze geschlossen, man kann sein Auto also nicht noch kurzfristig wieder umparken. In der Regel müssen die „Feierabend-Parker“ das Auto dann morgens irgendwann zwischen 6 und 8.30 Uhr (je nach Öffnungszeit des Supermarktes) wieder von der Fläche fahren. Am nächsten Morgen sei es eben wichtig, dass man den normalen Supermarktbetrieb auf den Parkplätzen nicht behindere, so Neumann. „Wir reden also nicht vom einem vollwertigen Parkplatz, das muss klar sein.“
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Für eine Nachtmiete von vier Euro und einer Monatsmiete von 30 Euro sind die Parkplätze zu haben. Das dadurch eingenommene Geld geht laut Dezernent Kral an die Grundstückseigentümer und an die Betreiber der Supermärkte, ein Teil aber auch an die Stadttochter CMD.
Das neue Konzept soll laut Keller übrigens kein weiteres Eingeständnis an die Düsseldorfer Autolobby sein. Im Gegenteil. Man wolle insbesondere für den Radverkehr mehr Raum schaffen, was bedeute, dass gleichzeitig Parkraum „bewusst verknappt“ wird. „Das führt dazu, dass Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, oft Probleme haben, es abends quitt zu kriegen“, so der OB. „Für diese Menschen haben wir dieses Konzept ins Leben gerufen. Es ist beispielhaft, dabei sicher noch ausbaufähig.“
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