Düsseldorf. Seit Wochen campten Pro-Palästina-Aktivisten an der Düsseldorfer Uni. Schließlich blockierten sie die Bibliothek. So reagierte die Polizei.

Mehrere Wochen lang hat ein „Palästina Camp“ auf dem Campus der Uni Düsseldorf für Unruhe gesorgt. In der Nacht zu Montag, 1. Juli, bauten die politischen Demonstranten dann plötzlich ihre Zelte ab, wie die Polizei berichtet. Verlassen haben sie das Gelände allerdings nicht. Sie verlagerten ihren Protest vor die Universitätsbibliothek und blockierten den Eingang. Die Polizei musste ausrücken und die Versammlung von zehn Aktivisten am Ende auflösen.

Parolen wie „Free Palestine!“ und „Intifada Revolution!“ sollen zum Teil mit Palästinensertüchern vermummte Aktivisten gerufen haben. Das berichtet die Studentenorganisation „Ring Christlich Demokratischer-Studenten“ (RCDS). Die Polizei bestätigt, dass es Anzeigen wegen des Verdachts auf Beleidigung, Volksverhetzung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gab. „Nach zähen Gesprächen haben wir die Versammlung auflösen müssen“, sagt ein Sprecher der Polizei. Die Protestierenden habe man wegtragen müssen.

Etwa drei Wochen lang hat das pro-palästinensische Camp auf dem Campus der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität für Unruhe gesorgt.
Etwa drei Wochen lang hat das pro-palästinensische Camp auf dem Campus der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität für Unruhe gesorgt. © Sebastian Besau

„Jüdische Kommilitonen fühlen sich durch solche Aktionen unmittelbar bedroht“, sagt die Studentenorganisation RCDS. Durch Blockaden wie diese sei ein Zugang zur Bibliothek und somit letztendlich ein reguläres Studium nicht möglich. „Das sind massive Einschnitte in das Recht auf ungehinderte akademische Lehre, die nie und nimmer hinzunehmen sind!“ Sie fordern die Uni auf, „solche Aggressionen frühzeitig und entschieden zu unterbinden“.

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Zuletzt hatte die Jüdische Gemeinde die Situation an der Uni in einem offenen Brief mit folgenden Worten kritisiert: „Es macht uns fassungslos, dass es seit nun mehr zwei Wochen möglich ist, auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität, dessen Namensgeber ein Düsseldorfer Jude war, ein antiisraelisches Protestcamp umzusetzen.“ Von den Protestierenden sei das Existenzrecht Israels verneint und der Terror gegen Israel relativiert worden.

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Nun ist das Zeltlager abgebaut, die Demonstranten haben das Gelände der Uni verlassen. Auf dem Campus scheint wieder Ruhe einzukehren.