An Rhein und Ruhr. Beim Public Viewing in Düsseldorf konnte zu Beginn nicht überall mit Karte gezahlt werden. Gibt es auch in Köln und Gelsenkirchen Probleme?

Auch wenn sich schon einige Fußballfans über hohe Preise für Speisen und Getränke in den Fan-Zonen geärgert haben: Wenn man schonmal in den Genuss einer Heim-EM kommt und die Spiele mit tausenden anderen Fußballfans genießen kann, drückt man auch mal ein Auge zu. Ein kaltes Bier gehört schließlich für viele zu einem runden Fußballabend dazu. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn an der Bier- oder Pommesbude die Kartenzahlung nicht funktioniert und man plötzlich Bares braucht. Das haben einige Besucherinnen und Besucher in der Düsseldorfer Fan-Zone zum Auftaktspiel am Freitagabend erlebt. Was ist passiert?

Da steht man lange in der Schlange, um für sich und seine Freunde Getränke zu besorgen und plötzlich kann man nicht mit der Karte bezahlen. Ein Bier im 0,5-Liter-Becher kostet in der beliebten Düsseldorfer Fan-Zone immerhin sechs Euro. In der ersten Runde kommen noch zwei Euro Pfand obendrauf. Holt man dann nicht nur für sich selbst ein Getränk, sondern auch für mehrere durstige Freunde, landet man schnell bei über 20 Euro.

Technische Probleme bei Public Viewing in Düsseldorf

So viel Bargeld hat nicht jeder immer in der Hosentasche, besonders in Zeiten von Apple Pay und Google Pay. Die technischen Probleme, die am Freitagabend zum EM-Auftakt an zwei Ständen am Burgplatz auftraten, waren für manche Fans deshalb eine böse Überraschung. Wenigstens steht auch ein Geldautomat auf dem Gelände.

Die Störung sei allerdings auch wieder schnell behoben worden, erklärt ein Sprecher aus Düsseldorf auf Nachfrage unserer Redaktion. An allen Essen- und Getränkeständen seien inzwischen wieder sowohl Bar- als auch Kartenzahlungen möglich. Akzeptiert werden alle gängigen Karten, von EC- bis Kreditkarte, sowie das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone.

So funktioniert Alipay

Auch eine Bezahlung mit Alipay ist in den Fan-Zonen möglich. Alipay ist ein mobiler Bezahldienst aus China und offizieller Bezahlpartner und Sponsor der Europameisterschaft 2024. Während der Dienst in Deutschland bisher wenig verbreitet ist, ist er vor allem in China sehr beliebt und hat dort mehr als 50 Prozent Marktanteil im Online-Geschäft. Weltweit hat Alipay mehr als 520 Millionen Kunden.

Um Alipay einzurichten, hinterlegt man seine Kredit- oder Debitkarte in seinem Account als Zahlungsquelle. In der App erhält man anschließend einen QR-Code, der an der Kasse dann nur noch vorgezeigt und eingescannt werden muss. Hierfür braucht es also lediglich ein Smartphone.

Pfandbecher gegen Bargeld

Gibt man seinen leeren Trinkbecher aber wieder an der Bude ab, kommt man um ein wenig Bargeld nicht ganz herum. „Die Pfandbeträge werden grundsätzlich in bar ausgezahlt“, erklärt der Stadtsprecher. Auch wenn zunächst alles mit der Karte, dem Handy oder der Smartwatch bezahlt wurde: Pro Becher gibt es am Ende zwei Euro Pfand in bar zurück.

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Und wie sieht es an den anderen Fan-Zonen in NRW aus? Gibt es dort auch Probleme mit der Kartenzahlung? „In unserer Fan-Zone Heumarkt sind uns keine Probleme mit dem Zahlungssystem bekannt“, schreibt ein Sprecher der Stadt Köln. Da die Verpflegungsstände am Heumarkt alle von einem Anbieter betrieben werden, gebe es ein einheitliches Bezahlsystem. Fußballfans aus aller Welt können ihre Snacks und Getränke also an jeder Bude mit Bargeld und „allen handelsüblichen Karten“ bezahlen.

Nur in Köln gibt es kein Bitburger

Die Bierbecher werden in Köln übrigens in einer anderen Größe verkauft als in Düsseldorf. In der Domstadt bekommt man 0,3 Liter für vier Euro. Anders als in Düsseldorf landet hier auch kein Bitburger im Becher, sondern heimisches Kölsch der Marke Gaffel. Dafür hat die Brauerei sogar eine Sondergenehmigung von Bitburger erhalten, dem offiziellen Bierpartner der EM 2024. Grund sei eine „Bierfreundschaft“ zwischen Bitburger und Gaffel.

Dass in der Düsseldorfer Fan-Zone nur Bitburger und kein lokales Altbier ausgeschenkt werden darf, hatte bereits im Vorfeld für Aufregung gesorgt. Auch in Dortmund und Gelsenkirchen wird nur Bier des Uefa-Bierpartners verkauft. Am Nordsternplatz in Gelsenkirchen zahlt man für den 0,4-Liter-Becher fünf Euro. Damit auch dort alles reibungslos ablaufen kann, sei an allen Ständen in Dortmund und Gelsenkirchen eine Zahlung mit Karte und den gängigen mobilen Zahlungssystemen möglich. Wer lieber mit Bargeld bezahlt, kann vor Ort auf einen Geldautomaten zugreifen oder ein paar Pfandbecher abgeben. Die zwei Euro werden hier auch immer bar zurückgezahlt.

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Trotz der hohen Preise für Essen und Getränke erfreuen sich die Fan-Zonen in NRW großer Beliebtheit. Nach Angaben der Landeshauptstadt verfolgten rund 16.000 Menschen den Auftakt der deutschen Nationalmannschaft in der Fan-Zone am Düsseldorfer Burgplatz und beim Public Viewing am Rheinufer. Die Fan-Zonen sind täglich geöffnet, gezeigt wird jedes einzelne EM-Spiel. Lediglich die beiden Spiele am Dienstag zwischen Türkei und Georgien und zwischen Portugal und Tschechien mussten wegen Unwetterwarnungen ausfallen.